Glücklich Leben, aber wie?
Kapitel in diesem Beitrag:
Glücklich leben
Aber wie? Man muss es – allererstens – wollen.
Wollen Sie glücklich sein oder lieber unglücklich? „Was für eine blöde Frage!“ werden Sie vermutlich antworten und innerlich den Kopf schütteln. Aber vertrauen Sie mir: Da steckt mehr drin, als man so gemeinhin denkt. Menschen sind komplexe Wesen. Das Glück – ist das eine Sache, die beeinflussbar ist? Oder kommt es oder kommt es nicht, ganz wie es will? Glücklich leben, das ist ein Projekt.
Lässt sich Glück erzeugen?
Glücklich leben, das ist eine Tatfrage.
Da schreibt mir heute ein Klient, er habe jetzt in einem NLP-Buch gelesen, dass man seinen Gefühlszustand beeinflussen könne. Also man könne gute Gefühle erzeugen durch entsprechende Gedanken-Übungen. Andere nennen das: gute Gefühle „hochziehen“, also willentlich verstärken. Der Klient meint zutreffend, das funktioniere, erfordere aber schon sehr viel Beharrlichkeit. Uff, ja, das stimmt allerdings, damit lässt sich das Leben verbringen. Immer feste üben, sich gut zu fühlen, auch wenn das Herz noch so schwer drückt und innen drin jemand weint. Aushalten, was ausgehalten werden muss. Leben auf Probe.
Unglück lässt sich erzeugen
Ein anderer Klient berichtet gleichzeitig, er sei schon wieder in die alte Beziehungsfalle getappt. Schon wieder so eine launische, mäkelige Frau, die ihm das Gefühl vermittelt habe, ungenügend zu sein. Und – bumms – funktionierte er auch nicht so gnadenlos hart, wie ein Sexratgeber das nahelegen würde.
Whow, da staune ich schon so als Frau, was sich Männer offenbar so zumuten lassen. Also da liegt Mann im Bett, stelle ich mir vor, und daneben tickt die Qualitätsuhr, das Konsistenzmessgerät, der Sex-Seismograph mit der knallharten Richterskala. Weil die nicht genügend ausschlägt, springt das weibliche Wesen weg, schimpfend, gefrustet. Schreibt hinterher auf whats-app, so könne sie nicht leben, er sei nicht gut genug.
Unglück lässt sich beenden
Also dieser Klient hat nun aber die Beziehung fast sofort beendet. Im Unterschied zu früher, wo er sich diese Dinge hat viele Monate lang bieten lassen. Ich beglückwünsche ihn sehr und mich auch.
Und nehme die beiden Mails zum Anlass, selber meinen Standpunkt zu bereinigen: Ich finde es sinnlos, mit irgendwelchen Übungen und Tricks an den eigenen Gefühlen herumschrauben zu wollen. Ich empfehle dringend, alle Kraft lieber dafür zu verwenden, jene Dinge im Leben zu ändern, die sich ändern lassen. Es ist eine Tat-Frage. Will ich mich mit Menschen umgeben, die mich emotional abzocken? Was ich daran merke, dass ich mich unwohl fühle, dass ich traurig werde, dass ich nicht meinen Mann stehen kann als Mann? will ich mein Leben damit vergeuden?
Glück kann kommen
Oder will ich im Einklang mit mir und in Treue zu mir im Leben so lange forschen und suchen, bis ich mich beruflich wie privat in Umständen befinde, die mein Lebensgefühl ganz von alleine hoch sein lassen? Das bedeutet: JA sagen zu den eigenen Wünschen, Visionen, zum inneren Gefühl, und NEIN zu allem und allen, was nicht zuträglich ist, sondern das Gegenteil.
Hören Sie auf die innere Stimme
Die innere Stimme sagt Ihnen und mir leise aber glasklar, was gut und was nicht gut ist. Wenn wir uns abwenden von dem, was uns unglücklich macht, entsteht nicht Leere, sondern es entsteht Raum. Und dort können wir rumwerkeln, gehen Holz kaufen, Nägel, Schrauben, Hammer, Säge, Akkuschrauber und bauen damit die Stühle, auf die sich unser Glück setzen kann, wenn es kommt.