Macht Selbständigkeit glücklicher

Sicherheit oder Freiheit, das ist hier die Frage

Selbständigkeit ist ein risikoreiches Abenteuer für Freiheit der Gestaltung! Angestelltheit gibt Sicherheit. Zu viel sogenannte Sicherheit korrumpiert und erstickt aber viele Menschen. Soll man also im Job bleiben, wenn er einem stinkt? Kann man das Risiko der Selbständigkeit auf sich nehmen? Darf man sich Freiheit leisten? Muss man aufgeben, wenn es nicht rund läuft?

„Jetzt habe ich mich so lange angestrengt!“

Gestern rief mich eine Schauspielerin an. Sie hat sich viele Jahre schon durchgehangelt als freie Schauspielerin mit mal mehr, mal weniger Engagements. Sie hat Promotion in Kaufhäusern gemacht und Werbefilme, um finanziell durchzukommen. Aktuell hat sie das Angebot, als festangestellte CEO-Assistentin zu arbeiten. Sie hat – so scheint mir, so sagte ich ihr – die Zielrichtung aus den Augen verloren und sie hat erlebt, dass die Erfolglosigkeit den Selbstzweifel ins Kraut schießen ließ.

Wer je Schauspieler sein wollte und das Handwerk gelernt hat, hat diese Sehnsucht im Herzen, die sich nicht leicht einfach herausreißen lässt. Und sie spürt das: „Gebe ich nicht völlig auf, wenn ich diesen Bürojob annehme?“ Verkauft sie dann nicht ihre Seele?

Selbständigkeit sichert Bewegung und Entwicklung

Soziale Mobilität gilt als Voraussetzung für Zufriedenheit einer Gesellschaft.

Damit sehe es in Deutschland schlecht aus, ergab eine OECD-Studie von 2018.
Den Ökonomen Maximilian Stockhausen irritierte, dass die OECD-Leute nur die Zahlen bezüglich der Angestellten ausgewertet und die Selbständigen ausgelassen hatten. Er  hat nun eine eigene Studie vorgelegt über Selbständigkeit in Deutschland.

Sein Fazit lässt sich so fassen: Die Welt der Selbstständigen ist eine bewegliche. „Die Bandbreite dessen, was möglich ist, ist in der Selbstständigkeit sehr viel größer.“
Mehr Risiko, mehr Möglichkeiten. Zumindest in den Jahren vor Corona erzielten Selbständige im Vergleich mit Angestellten auch höhere Einkommen und dies, obwohl die Politik dem Mittelstand mit Reformstau und überbordender Bürokratie das Leben mehr und mehr erschwert. Obwohl es doch durch Digitalisierung leichter werden könnte …
Besonders für Menschen, die nicht mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurden, öffnet die Selbstständigkeit Wege nach oben, so fand Stockhausen heraus.

Eine schöne Zusammenfassung der Studie hier.

Von der Redakteurin zur Freiberuflerin: Dr. Berles Bilanz

Als ich diese Informationen las, dachte ich nach. Wie ist nun eigentlich meine Bilanz, da ich beide Seiten kenne?

Sagen wir so: Hätte ich damals als Radio-Redakteurin einen Coach wie mich gehabt, wäre ich möglicherweise heute Intendantin des Senders. So aber lässt sich eigentlich ganz klar nur dies sagen: Hätte ich nicht meine Lebenszeit-Stellung als festangestellte, praktisch unkündbare Redakteurin beim Radio (Norddeutscher Rundfunk in Hamburg, also ein GEZ-Sender) gekündigt, wäre ich vermutlich heute tot. Ich kündigte, weil ich mich als Journalistin unfrei fühlte, denn in diesen Sendern kann man keine Karriere machen ohne Parteibuch. Ich hatte das meine aber abgegeben, weil ich fand, Journalisten müssen unabhängig sein.

Freiheit statt Versorgtheit

Die Kollegen damals erklärten meine Kündigung für verrückt: „Du gibst ja Deine ganze Altersversorgung auf!“ Die Rede war von dieser Altersversorung der Öffentlich-Rechtlichen, für die wir heute die sogenannten „Beiträge“ zahlen müssen. Manche Kollegen bewunderten mich aber. Einer derer, der an denselben Dinge im Sender litt, wie ich, kriegte bald darauf einen Herzinfarkt. Ich dagegen hatte mich wieder neu in Bewegung gesetzt. Ich musste und wollte mich neu erfinden.

Statt Status Mutter und promovierte Germanistin

Der ganze Sozialstatus war weg! Nun war ich nun plötzlich „nur noch“ promovierte Germanistin, examinierte Historikerin sowie Erziehungswissenschaftlerin und „nur noch“ Mutter und Ehefrau.

Das machte mir starkes Unbehagen. Das kam aber sowohl meinem Sohn als auch dem damaligen Ehemann zugute: Ich wurde Familienmanagerin. Ich rettete meinen Sohn vor dem schulischen Langeweile-Schicksal der Hochbegabten. Ich hatte Zeit für ihn, worauf ich noch heute enorm stolz bin.

Zeit fürs Kind, dann Neudefinition als Selbständige und Freiberuflerin

Dann ereilte mich meine Berufung

Es zog mich plötzlich wie magisch in die neue Richtung: Ich machte ein Zweitstudium in Psychologie an der Universität Hamburg. Mein Sohn, nun 9 Jahre alt, durfte mich dort besuchen und das Audimax bewundern, in dem einer meiner Professoren, der berühmte Herr Schulz von Thun seine grandiosen originellen Vorlesungen hielt.

Bei einer Methodenausbildung in Themenzentrierter Interaktion fiel der Begriff COACHING. „Oh Wow!“ dachte ich. Dann kam eine NLP-Trainerin und ich erfuhr, das sei die Methode, um aus Problemen Ziele und Lösungen zu machen. „Oh Wow!“, dachte ich, „das will ich lernen!“

So wurde ich Lifecoach

Ich beendete das Psychologie-Studium ohne Diplom, schließlich war ich ja bereits promoviert. Und ich fing eine 3-jährige NLP-Ausbildung an. Gründlich und exzellent. Daraus ergaben sich weitere Bausteine für schließlich meine Selbständigkeit als freiberufliche Coach-Frau.

dr-berle.de­ gibt es seit über 20 Jahren in München, Stuttgart und online. Lifecoaching, Persönlichkeitsentwicklung, Rat und Tat – genau das biete ich, was ich damals als Redakteurin in der Entscheidungssituation gebraucht hätte..

„Sie haben mein Leben umgekrempelt!“

Das sagte der Klient, dem ich kürzlich gehörig Feuer unterm Allerwertesten und im Herzen angezündet habe.

Ich bin stolz auf meinen Status: FREIBERUFLERIN! Das ist das Gegenteil der Unfreiheit eines Auftragsschreibers im Journalismus, der heute noch um ein Vielfaches unfreier ist, als damals bei meiner Kündigung. Mein jetziger Beruf gibt mir ungeheure Befriedigung. Wenn ich wieder und wieder Coaching-Mandate abschließen darf und Freude meiner Klienten erlebe und die Sicherheit, Zuversicht und gesteigerte Selbstwirksamkeitserwartung, die sie durch mich bekommen haben.

Die Selbständigkeit erlebe ich als absoluten Fortschritt gegenüber der früheren Festangestelltheit in trügerischer Sicherheit. Sie ist meistens verbunden mit großer Abhängigkeit. Die sogenannten Komfortzonen sind zumeist ausgesprochen niederdrückende Gegenden:

Staatliche Gängelung durch Reformstau

Der sogenannte Sozialstaat ist zu einer solchen Komfortzone geworden. Erstickt wird, wie die OECD-Studie erwies, jeglicher Bewegungswille und in der Folge soziale Durchlässigkeit und Mobilität.

Die Corona-Politik mit ihren rigiden Lebensbeschränkungen haben dies verstärkt. Die Menschen wurden in Angst versetzt, Verbitterung breitete sich aus, die Lebensenergie scheint geschwächt.

Auch mir wird die Arbeits-Freude durch zunehmende staatliche Gängelung einer ideologischen und schlechten Politik erheblich geschmälert. Auch mir haben die Lockdowns erheblichen finanziellen Schaden zugefügt – an der Steuerlast ändert sich dennoch nichts.

Selbstständige werden vom Staat gegängelt

Die Belastung durch angebliche Schutzgesetze wird immer drückender: Datenschutzrecht etwa. Oder die Sache mit der albernen Widerrufsbelehrung, die mich zwingt, meine hochintelligenten Kunden zu behandeln und diese, sich so zu benehmen, als wären sie unmündig. Als wären sie nicht in der Lage zur eigenverantwortlichen Entscheidung. Und die so tut, als wäre ich ein Telekommunikationskonzern mit einer riesigen Rechtsabteilung. Die Steuerbelastung ist einfach nur grotesk, reine Wegelagerei. Die Kosten für die PKV sind überbordend. Kurz gesagt: Deutschland hat einen schlimmen Reformstau, der die Freiheit freien Wirtschaftens und also auch der arbeitenden Menschen immer mehr einschränkt.

Mein Stolz, mein Selbstverständnis als Freiberuflerin werden dadurch verletzt.

Für Freiheit müssen Menschen eben manchmal kämpfen. Ich habe meine Entscheidung für die Selbständigkeit noch niemals bereut!

Ziele versetzen Berge und machen Hoffnung

Und was wird nun aus der Schauspielerin? Ich empfahl ihr, den angebotenen Teilzeit-Job anzunehmen, um die Finanzlage zu entspannen. Und aber gleichzeitig ihr Zielbewusstsein zu schärfen. Wer Schauspieler wurde, will Star werden.

Sie muss sich auf die Motivation zu besinnen, mit der sie die Schauspielausbildungen gestartet hatte, sich ihre Vision wieder bewusst machen. Um das WHY zu erkennen: Warum mache ich das, was ich mache? Welchen Leitwerten folge ich dabei, und wer bin ich, wenn ich das mache, was mich beglückt.
Diese Fragen sollte jeder Mensch beantworten können zu seinem Glück. Und Leute, die in eine Selbständigkeit gehen wollen, müssen diese Fragen beantworten können, um sich gut auf dem Markt aufstellen zu können.

Haben Sie nun Fragen?

Nur her damit, ich beantworte sie gerne und persönlich. Hier coach@dr-berle.de erreichen Sie mich direkt, niemand liest mit.

Fragen Sie sich immer: „Wie genau wollen Sie stattdessen leben“, wenn hier oder da die Unlust Sie anfällt! Das obige Beitragsbild kommt aus meinemersten Coachingbuch KURZ & GUT, Problemwegzaubern für Einsteiger, 2013 erschienen und nun vergriffen. Aber direkt bei mir könnten Sie noch einige Rest-Exemplare kaufen. Einfach Mail schicken: coach@dr-berle.de. Ich finde es immer noch ziemlich gut. So wie meine anderen sechs Coaching-Bücher.

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