Leichtigkeit kommt aus Bewegung
Kapitel in diesem Beitrag:
Und Bewegung macht frei
Bewegung definiere ich als intellektuelle, als emotionale und als körperliche Bewegung. Wer sich bewegt, bleibt gesund an Körper und Geist und führt kein oberflächliches Leben, sondern ein leichtes Leben. Denn Bewegung erzeugt Kraft und Kraft erzeugt erst die Leichtigkeit des Seins, die wir alle eigentlich gerne hätten. Ja, und viele finden diese Lebens-Leichtigkeit unerträglich, weil sie im Probemsumpf stecken und gleichzeitig alle Kraft darauf verwenden, die Probleme zu ignorieren. Um dann sagen zu können wie alle: „Alles cool, no problem.“
Die wundervolle Leichtigkeit des Seins
Leichtigkeit! Wäre doch das Leben ein Ponyhof! Ist es nicht, und auch dort, wäre es Ponyhof, müsste man den Mist wegmachen und die Ponies in Bewegung halten, weil sie sonst krank werden.
„Wo ist bloss meine Leichtigkeit geblieben“, fragen mich oft Klienten. Mir fällt da immer der Wolfgang ein von der Schwerathleten-Sportgruppe.
Ein großer, muskulöser Mann, sechzigjährig, von jugendlicher und vitaler Ausstrahlung. Wolfgang kann Seilspringen, 15, 30 Minuten lang, hochkonzentriert auf sich, das Seil, den gleichmäßigen Rhythmus der Hände, die das Seil zum Schwingen bringen, die kleinen Bewegungen der Füsse. Leicht wie eine Feder setzt er diese Füße, man hört es kaum, wenn Wolfgang am Seil trainiert. Man möchte ihm stundenlang zuschauen! Wolfgang hat Jahrzehnte an dieser Leichtigkeit gearbeitet, und er tat das nicht, um auszusehen wie Superman und statt Bauch Sixpacks vorzeigen zu können, sondern er tat das, um sich wohlzufühlen in seiner Kraft und geschmeidigen Leichtigkeit.
Wer Probleme ignoriert, fühlt Schwere.
Wer Probleme nicht löst, kriegt im Laufe der Zeit einen Problemstau oder gerät in emotionale Erstarrung, welche sich dann gerne auch in körperlichen Erstarrungs-Symptomen äußert: Rückenweh, Hüftprobleme, Schulterweh, Genickstarre. Unbestreitbar gibt es einen Körper-Seele-Zusammenhang, denn wir haben nicht nur ein Großhirn im Kopf, sondern dort sitzen drei Organe, die Ratio, Emotionalität und Körper wunderbar zusammenspielen lassen. Deshalb kündet ein steifes Genick, dass Sie zu viel sitzen im Alltag und möglicherweise dabei auch Probleme aussitzen, also emotional erstarren.
Kraftvoll und beweglich bis ins hohe Alter
Leichtigkeit kommt aus Konzentration und Stärke. Und durch Bewegung. Leichtigkeit kommt aus Begeisterung an Bewegung und erfordert Disziplin, wie alles, was zu Erfolgen führen soll, diszipliniertes Dranbleiben erfordert.
Wer sich in Verzweiflung oder „Depression“ hineinfallen lässt wie ein trostsuchendes Kind, wird schwer wie ein Sandsack. Das kostet unser Gesundheitssystem Unsummen an Therapien. „Depression“ ist letztlich Ausdruck des Mangels an Selbstvertrauen. Körperliche Bewegung richtet die Seele auf. Und wenn Sie an Weihnachten statt der vielen Plätzchen diese meine „Goodies“ zu sich nehmen, geschieht Dasselbe. Bewegung hält jung.
Auch Weinen erleichtert die Seele
Was tun? Wen es aus der Bahn haut, weil alles nicht so läuft, wie es zauberhaft wäre, muss innehalten. Nicht Zerstreuung und Ablenkung, nein: Konzentration. Auf das Wesentliche: auf sich selbst, auf Ihre Gefühle. Weinen Sie ruhig auch mal! Sie stehen damit zu sich und Ihren Gefühlen. Dann besinnen Sie sich auf die eigenen Stärken. Zusammenpuzzeln, was Sie alles schon geschafft haben im Leben, was Sie richtig gut können, worauf Sie stolz sind. Dann Klarheit schaffen über die Aufgabe, die Richtung, das Ziel. Dann los: Bewegung – auch wenn es draußen kalt ist und regnet. Das ist nicht leicht, stimmt! Aber nur so wird es wieder leicht.
Und wenn es knirscht im Job, wenn es nicht mehr rundläuft – dann erstarren Sie besser nicht, wie das Kaninchen, das sich vor der Schlange totstellt und gefressen wird. Bleiben Sie in emotionaler Bewegung, achten Sie auf sich, respektieren Sie Ihre Gefühle, indem Sie Ihr Großhirn, Ihre Ratio fragen: wie kann ich meine Situation verbessern. Was fehlt, was braucht es, was muss sich, was darf ich ändern. Auch wenn Sie Angst haben, mit unkonventionellen Aktionen die künstliche (Feiertags-) Harmonie zu stören.
Das Leben ist ohnehin immer in Bewegung. Wer wären wir, dass wir festhalten wollten, was sich nicht festhalten lässt?
Hier gibt es einen sehr guten Vortrag über diese körperliche Ebene.