Wutausbrüche hochbegabter Erwachsener

Sind Wutausbrüche hochbegabter Menschen krank?

Wutausbrüche bei hochbegabten Leuten!

Sind die wahrscheinlich gar nicht hochbegabt, wenn sie sich dermaßen schlecht benehmen? Schmeißen Bücher an die Wand, hauen den Computer auf den Tisch, dass das Display bricht, oder schmeißen sich selber auf den Boden und kreischen laut. Gut, echt, letzteres beobachtet man eher bei Kindern und zwar auch bei normalbegabten Kindern …

ADHS aus Langeweile!

Ja, klar das ist krankhaft, das muss zum Arzt!

Das sind so Ansichten, die an der Wirklichkeit vorbeigehen. Aber erst mal anschauen:

Also Zappelphilippe unter den Hochbegabten kennen wir. Die sitzen nicht still, die rennen in der Schule im Unterricht rum, die können sich nicht konzentrieren, die machen immer was anderes …

Gut, meine Ansicht und Erfahrung ist die: Wenn Menschen sich sehr langweilen, kriegen Sie das Zucken. Erwachsene eher nicht, weil die einfach aufstehen und gehen, wenn man sie langweilt. Aber auch nicht alle – Macht der Gewohnheit!

Kinder, die wir in die Schulpflicht sperren, können das nicht, sondern müssen sitzen und warten, bis der Pulk auch kapiert hat, dass es im Wesentlichen 10 Zahlen gibt und wie die heißen und wie man sie kombinieren kann und sofort.

Dabei wissen Sie das längst.

Betreuung statt Förderumg

Hochbegabte wissen es schnell, weil sie es sich selber beibrachten, wie auch das Lesen und Schreiben.

Ja, bei Hochbegabten ist das in der Regel so.

Also zwingt man sie zum Warten und wundert sich, wenn die dann das Zappeln anfangen. So dass sie betreut werden müssen, anstatt, dass man sie fördert.

Und weil es halt so eine modische Neigung ist, abweichendes Verhalten nicht verstehen zu wollen, sondern abzustempeln, kriegen diese Kinder dann den ADHS-Stempel aufgedrückt und sind fortan ein wenig pathologisch. Und müssen auch mit Retalin behandelt werden zur Beruhigung – anstatt dass man auf sie einginge.

Die einen werden depressiv, die anderen kriegen eben diese Wutausbrüche. Das ist eine Überlebensstrategie.

Mal manisch, mal niedergedrückt, ja, wie kommt denn das?

Wutausbrüche Hochbegabter lassen sich eigentlich ganz einfach erklären:

Sie haben die Nase voll vom Warten und vielleicht auch die Anlage geerbt, im Zweifelsfalle in den Kampfmodus zu gehen. Oder aber sie haben selbst entdeckt, dass es einem im Kampfmodus besser geht, als wenn man lethargisch rumhängt. Die lethargisch Herumhängenden sehen dann von außen bleich aus, sind müde, jammerig, haben niedrigen Blutdruck – denn sie sind im Fluchtmodus.

„Fight or flight“ macht Wutausbrüche Hochbegabter

Wir haben dieses Grundmuster eingebaut, das ist animalisch und zeigt uns, wie wir waren, als der aufrechte Gang uns das Großhirn noch nicht eingebracht hatte.

Wie Tiere haben wir im Gefahrenfalle zwei Möglichkeiten: Wir gehen in den Angriff über oder wir flüchten. Die extreme Form der Flucht ist das Totstellen. Der Kreislauf sackt ab, wir werden lahm und schwer und dick, sind andauernd müde, aber eigentlich traurig. „Depression“ ist eine Art Totstellen.

Adrenalin, ein wunderbares Dope

Im anderen Fall wird durch die zuständigen Drüsen des limbischen Systems Adrenalin ausgeschüttet, das ist das stärkste Dope, was es gibt: Das Adrenalin lässt die Muskeln schwellen, es bremst die Verdauungstätigkeit, es steigert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes, unser Herzmuskel pumpt wie ein Weltmeister und so ausgestattet gehen wir konzentriert ans Kämpfen.
Wir werden, sollten wir verletzt werden, nicht so schnell ausbluten wie sonst, wir spüren auch die Verletzungen nicht. We are the greatest ever!

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Macht Adrenalin süchtig?

Im Adrenalinmodus kann niemand depressiv sein und daher kommen vielfach auch die Wutausbrüche hochbegabter Menschen.

Man kann es durchaus Sucht nennen. Wir steigern uns – unbewusst – in eine Wut hinein, um nicht traurig zu sein, um dieses tolle Adrenalin-Gefühl von Präsenz und Unschlagbarkeit zu bekommen.

Es ist ein besseres Gefühl, im Adrenalinmodus zu sein, als es nicht zu ein. So entsteht ein Suchtmodus, und so erkläre ich mit die Wutausbrüche Hochbegabter.
Und so erklären sich auch Wutausbrüche bei Menschen, die nicht hochbegabt sind, selbstverständlich.

Und jetzt, was tun? Ist das gut oder krank?

Ich finde es wichtig, sich zu kennen, um die Selbstakzeptanz zu steigern.
Es ist wichtig, die eigene Art zu akzeptieren, sich nicht krank reden zu lassen, weil das schwächt.

Um gute Lösungen zu finden, ist eine präzise, richtige Problemanalyse unerlässlich.

Wenn sich jemand als destruktiv empfindet und sogar ist, ist das umso wichtiger.
Klar, man kann das „affektkontrollgestört“ nennen und sich in die Psychiatrie einweisen, dann Psychopharmaka schlucken und sich herunterdimmen lassen.

Das ist aber keine Problemlösung. Das ist Symptombehandlung.

Die Hochbegabung hat man, um gute kreative Lösungen zu entwickeln – auch für sich.

Wutausbrüche Hochbegabter haben eine einfache Erklärung, die Lösungen liegen auf der Hand.

Treten Sie für sich ein!

Halten Sie inne. Erinnern Sie sich an Ihre Verantwortungs-Kompetenz und Selbstverantwortung.
Schämen Sie sich nicht sinnlos und beschuldigen Sie sich nicht der Schwäche und Schlechtigkeit.

Finden Sie heraus, was Sie immer so wütend macht.
Erkenntnis ist der wichtigste erste Schritt. Sobald Sie erkennen, was Sie stresst und in Wut bringt, können Sie erkennen, wie Sie Stressoren aus ihrem Leben werfen können, wie Sie besser mit sich umgehen.

Wenn Sie meinen würden, verrückt zu sein, werden Sie sich entsprechend behandeln.

Wutausbrüche Hochbegabter: Signal, Ihr bestes ICH zu werden

Wenn Sie mehr und mehr erkennen, dass Sie wieder an der Langeweile leiden, so wie früher oft, werden Sie mit sich völlig anders umgehen.

Wenn Sie auch noch erkennen, dass sich mit der Langeweile noch dieses schlimme Gefühl paart, ausgeliefert und hilflos zu sein, dann wissen Sie, wo Sie ansetzen müssen und dürfen.

Ja, Sie dürfen nämlich etwas für sich tun.
Sie dürfen nachreifen, Sie dürfen wachsen und mehr und mehr der Mensch werden, der Sie wirklich sind. Sie dürfen den Ihnen zukommenden Raum einnehmen. Sie müssen nicht mehr warten, bis man Ihnen den gibt. Ob man Ihnen den Raum gibt.

Wut ist ein starkes Gefühl, und Sie können sie als Willensverstärker nutzen.
So eine heilige Wut macht und hält lebendig!

Weiterführende Links:

Was eigentlich ist das? Hochbegabt?

Probleme hochbegabter Erwachsener

Probleme hochbegabter Kinder

Darum sind Hochbegabte so wichtig

 

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