Was ist Ihr Purpose

Warum ist es wichtig, ihn zu kennen?

Man muss seinen Purpose kennen – das hieß vor kurzem in der Welt der gehypten Begriffe noch, „sein Why“ kennen. Auf Deutsch heißt es „Wieso bin ich auf der Welt, wer bin ich hier und was ist meine Mission.“ Wofür brennt Ihr Herz. Und Purpose ist noch mehr:

Letztlich läuft es darauf hinaus, sich selber wichtig zu nehmen. Ja, es ist existenziell wichtig, diesen Purpose zu kennen und zu leben. Es ist wichtig fürs Glück, sinnhaft und geborgen zu leben.

Wie mir eben ein junger Klient sehr richtig mailte, ist es so:
„Ich denke, wenn ich mehr wage, weil ich mir selbst vertraue, bin ich automatisch sicher und erreiche gleichzeitig bessere Verbindungen und Liebe – das erscheint mir wie eine tolle Perspektive! Dann kann ich Sterne pflücken!“

Früher glaubten die Menschen an Gott, was zweifellos sinnstiftend war. Heute sollten wir wenigstens an uns selber glauben!

 

Der Purpose gibt Sinn und Richtung

Kürzlich rief eine ältere Dame an und erzählte aus ihrem Leben. Was sie alles schon gestartet hat! Eigentlich wollte sie dies und das machen, dann kam ein Angebot aus England, dann ging sie dorthin, zwischendrin jobbte sie in einer Kneipe, was Spaß machte. Viele wunderten sich, dass eine diplomierte Biologin einfach in einer Kneipe jobbte, dann erbte sie von den Eltern einen Bauernhof in Ostfriesland, den gestaltete sie um, dann verkaufte sie ihn, bekam einen Job als XYZ und nun ist sie 60 und denkt: „Wie soll mein Leben eigentlich weitergehen!?“

Den Purpose kennen würde aus den vielen Teilen ein Bild machen. Alles bekommt dann plötzlich Sinn. Wir verstehen uns selber besser und können für uns eintreten, können authentisch sein und entsprechend passend unser Leben gestalten.

Zielloses Leben unter Wert ohne

Ich mische mal aus vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten vieler Klienten eine Typische zusammen. Die sieht dann so aus:

Menschen kommen auf die Welt, werden in Kindergärten gesteckt, werden auf Schulen geschickt, die Dinge widerfahren uns in der Kindheit. Alles ist Glückssache: Haben wir aufgeschlossene Eltern mit Platz im Herzen für ihr Kind, mit Neugier auf die keimende Persönlichkeit? Oder haben wir Eltern, die mit sich selber beschäftigt sind und von ihrem Kind das Funktionieren erwarten?

Gute Karten für erfülltes Leben im ersten Fall. Schlechte im zweiten Fall: Hier lernen wir die Überanpassung und entfernen uns damit automatisch vom Sehnen und Streben, das in uns wohnt. Also entfernen wir uns vom Purpose, der unbenannt, unbekannt im Unterbewusstsein aber lebt. Wir fühlen ihn gelegentlich als Sehnsucht, wissen aber nichts damit anzufangen.

Wir trauen uns selber nicht. Wir können mit diesem ziehenden Sehnsuchtsgefühl nichts anfangen, passen uns an, trachten danach, so wie alle zu sein. Wir studieren irgendwas, das uns eigentlich fern ist. Oder lernen einen Beruf auf Anweisung, aus Tradition oder aus Zufall.
Es sind die Ausnahmemenschen, die dem Ruf ihrer inneren Stimme folgen!

Mein Leben, ehe ich meinen Purpose entdeckte

Bei mir selber war es so, wie eben beschrieben. Ich studierte Germanistik, weil ich Literatur liebte, weil sie mir geholfen hatte, aus dem langweiligen Kinderleben in phantastische andere Welten zu entkommen.

Dann machte ich das, was ebenfalls viele Frauen machen: Ich heiratete einen Mann, der insbesondere meiner Mutter gut gefiel. Dies tat ich, obwohl ich schon sehr erhebliche Zwefel an diesem Mann hatte. Ich führte erlernte Programme aus.

Beruflich hatte ich das Ziel gesetzt, Journalistin zu werden, nachdem man mir nahegelegt hatte zu studieren. Ich setzte um, was meinen Eltern unmöglich gewesen war. Ich wurde tatsächlich Journalistin, aber war voller Selbstzweifel, konnte meine Begabungen selber gar nicht richtig ein- und wertschätzen, verkaufte mich unter Wert, schlug die falsche Richtung ein. Ich setzte nicht auf Risiko und Freiheit, sondern auf Sicherheit.

Hätte man mich nach der Sehnsucht gefragt und mir alle Entscheidungs-Freiheit eingeräumt, hätte ich überhaupt nicht studiert, sondern eine Schauspielausbildung begonnen, um so zu werden wie diese tanzenden und singenden Entertainer, die ich glühend bewunderte.

Born to cheeer up - Dr. Berles Purpose

BORN TO CHEER UP

Aufgrund meiner Sozialisation aber kam ich tatsächlich damals – in Zeiten vor dem Internet mit diesen grandiosen Informationsmöglichkeiten – nicht mal im Ansatz auf den Gedanken, dass auch ich unbedeutende Person so was lernen könnte. Ich dachte irgendwo tief drin tatsächlich, klein, unbedeutend und dumm zu sein. Weswegen tatsächlich sehr viel später der IQ-Test für mich eine Revolution bezüglich meiner Selbsteinschätzung bedeutete.

Für viele Kinder ist der IQ-Test der erste Baustein zur Selbstakzeptanz, wie diese Geschichte zeigte:

4 Dinge hätte ich gebraucht, um meinen Purpose früher zu erkenne

  1. Lob und Bestätigung für meine Fähigkeiten und Leistungen.
    Als im Studium eine Professorin zu mir sagte: „Wie können Sie zwei Mal durch die Prüfung fallen – Sie sind doch nicht dumm!!??“ – da war das für mich auch eine Revolution. Eine tiefe Befriedigung erfüllte mich, denn endlich sah es mal jemand!

Menschen werden nicht selbstbewusst, die für Banalitäten gelobt werden und Menschen, die niemals gelobt werden, erst recht nicht. Kinder brauchen Eltern, die ihnen vermitteln, absolut besonders zu sein. In der Tat ist ja auch jedes Kind eine Preziose und sollte dem entsprechend auch gefördert werden.

Ohne bedingungslose Liebe, Lob und Bestätigung durch die Eltern kommen Menschen nicht in die Selbstliebe:

  • Ich hätte eine anwesende Mutter gebraucht und nicht den Pulk des Kinderhorts.

Kinderkrippen sind schwer in Mode. Obwohl dort Entsetzliches dem kleinen ausgelieferten Kind passieren kann, wie der Skandal bei den „Frech-Daxen“, der VW-Kita zeigt. Ich kann mich nicht an solche Scheußlichkeiten erinnern, war allerdings auch bei katholischen Ordensschwestern, die ihre Aufgabe als Berufung empfanden und keine verschwurbelten Hirngespinste auslebten. Sie taten Gutes und gaben ihr Bestes.

 

  • Ich wär  gerne behütet von Mütterlichkeit in einer harmonischen Familie aufgewachsen

Ich hasste den Lärm der anderen, die große Gruppe, ich fühlte mich buchstäblich ausgesetzt und alleingelassen. Ich wollte lieber zuhause sein. Was ich ersehnte und vermisste, war mütterliche Sorgfalt: Hingabe, Zuwendung, Interesse, Aufmerksamkeit, das Gefühl beschützt zu sein und auch wichtig und besonders. Ich vermisste schlichtweg Mütterlichkeit bei meiner Mutter, die sich in den Kopf gesetzt hatte, unbedingt selber Geld verdienen zu müssen im Sinne von Unabhängigkeit und Emanzipation. Sie hatte einfach kein Vertrauen ins Leben und nicht in ihren Mann. Und so rollte ich selber in der Folge erst einmal ziemlich orientierungslos durch Leben. Schließlich wurde der Leidensdruck so groß, dass ich mich mir selber zuwenden musste.

Es führte kein Weg daran vorbei. Kneifen war nicht mehr möglich. Ich warf den Job hin, gönnte mir eine Denkpause und startete neu durch: Psychologiestudium, Methodenausbildungen fürs Coaching, ich folgte der Stimme meines Herzens. Als ich Mutter wurde, hatte ich das zum ersten Mal getan.

  • Ich hätte statt der kriegs-traumatisierten Eltern Eltern in Selbstliebe gebraucht.

Nur Menschen in Selbstliebe können andere richtig loben, können andere zu starken Menschen machen!

Weil das fehlte, kam ich andererseits zu meinem zweiten Beruf, der tatsächlich Berufung ist und im Einklang steht mit meinem inneren Code, mit meinem Purpose.

Weil ich weiß und erlebt habe, wie falsch man entscheidet und lebt ohne Selbstliebe, kann ich bei anderen Menschen diesem Leiden ein Ende setzen. Indem ich sie in die Selbstliebe bringe. Und indem ich ihnen vermittle, wer sie sind und wie wichtig sie für die Welt sein können.

Ich bin im Dissens mit meinem Sohn, der seine kleine Baby-Tochter in die Kinderkrippe geben will, obwohl er genügend verdient, um die Familie für die ein, zwei Jahre der nächsten Zeit alleine zu finanzieren. Kinder sollten drei Jahre alt sein, um in den Kindergarten zu Gleichaltrigen zu gehen. Dieser Zeitpunkt ist entwicklungspsychologisch sehr gut zu begründen.

Dem Leben dienen – der Purpose aller Menschen

Mich persönlich regen Dinge richtig auf, die sich gegen das Leben richten. Das hat mit meinem Why, meinem Purpose zu tun.

Babies in Kinderkrippen abzuschieben – das ist für mich gegen das Leben gerichtet, das eine fröhliche, freundliche, von Liebe erfüllte Sache sein sollte.

Ideologisch und mit diktatorischen Impetus fordern Politiker und Funktionäre der Grünen neuerdings, man müsse Kinder mit der angeblichen Tatsache vertraut machen, womöglich im falschen Körper angekommen zu sein. Das ist ein Verbrechen gegen die Natur, sagen wir das mal klar und deutlich.

Wir wollen auch absolut keine „queeren Kindergärten“, in denen Kinder mit Selbstzweifel an ihrer Identität gefüttert werden, weil man ihnen einredet, es könnte ja schon sein, dass sie lesbisch, gay, bisexuell oder gar transgender sein könnten. Neurotischer Irrsinn.

Dem Leben dienen, das ist es stattdessen, was wir alle wollen – auf unsere je individuelle einzigartige Weise.

Und wie lernen SIE Ihren Purpose kennen?

Vermutlich haben Sie sich auch schon selber hingesetzt, haben über Ihre Ziele nachgedacht, wo Sie sich in 5 Jahren sehen, in 10 Jahren. Und was passierte? Sie hörten damit wieder auf, richtig?

Wenn man diese Sachen alleine macht, dreht man sich in der Regel im Kreis, wird müd und lässt es gleich wieder bleiben. Oder es fallen Ihnen all jene Ziele ein, die sie nicht erreicht haben. So dass Sie nur schlechte Laune bekommen …

Außerdem haben Ziele nur dann mit dem Purpose zu tun, wenn sie sich aus diesem ergeben, wenn Sie also bereits wissen, was Sie antreibt und wenn Sie sich trauen, das auch zu leben.

Wer bin ich und für was?

Das sind die wichtigen lebensprägenden Fragen, die Sie beantworten müssen, um Ihren Purpose zu erkennen.

Ich habe eben selber gegoogelt und musste ein wenig lachen über die vielen Ratschläge: Tu dies, tue das, wende Dich Deinen Stärken zu, schau, was Du komplett ablehnst, schau nach Vorbildern …. ja, alles nicht falsch! Aber alles nicht zielführend.

Der beste Rat, den ich fand war: „Such Dir einen Coach und Mentor.“
So ist es. Ich glaube nicht, dass Sie Ihrem Purpose alleine auf die Spur kommen, weil wir niemals geschult wurden, uns selber hinter die Fassade zu blicken, die wir mit so viel Mühe aufgebaut haben.

Wer bin ich und für was?

Die Beantwortung dieser existenziellen Fragen stehen im Mittelpunkt jedes Boxenstopps. Die Bilder und Begriffe, die wir zusammen als Antworten finden, sind dann die Leitplanken für die weitere Lebensgestaltung, die immer Anliegen eines Boxenstopp-Mandates ist.

Wir könnten auch einen ganz kleinen Boxenstopp zusammen machen, durch den Sie Identität und Mission kennenlernen, also Ihren Purpose.

2 Kommentare
  1. Rainer Dreiwurst sagte:

    Sehr geehrte Frau Dr. Berle,
    Ihre Coaching-Inspirationen führt mich zu einer Kontaktaufnahme. Bin sehr interessiert ,möchte gerne mehr erfahren und auch mal reden.

    Wer bin ich und für was?

    Freue mich wieder von Ihnen zu lesen.

    Herzlich
    Rainer Dreiwurst

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