Coaching gegen erlernte Hilflosigkeit

Was erlernte Hilflosigkeit ist

Die sogenannte erlernte Hilflosigkeit ist ein äußerst verhängnisvolles psychisches Phänomen: Ich habe hier im Blog schon öfter darüber geschrieben.

Selbstwirksamkeitserwartung ist der absolute Gegenspieler. Hier absolutes Vertrauen in die eigene Gestaltungsfähigkeit – dort Mangel an diesem Vertrauen, verbunden mit dem Gefühl, an allem Pech selber „schuld“ zu sein.

Erlernte Hilflosigkeit korreliert mit Depression, was ja logisch ist. Ein Mensch, der antrainiert bekam, nicht seines Glückes Schmied sein zu können, sondern allem und jedem ausgeliefert zu sein, so ein Mensch wird ja traurig und auf lange Sicht depressiv.

Gefangen in der Schlange

Schnell ein paar Sachen wollte ich gestern nach der Ankunft in Stuttgart einkaufen, geht ganz schnell, denkste! Eine Schlange an der Kasse des Bioladens von ca. 20 Leuten. Sie stehen ergeben und warten. „Das ist ja wie in der DDR!“ so murmle ich vor mich hin. Die schicke Blondine vor mir dreht sich um. „Das ist das Bürgergeld, verstehen Sie? Die finden keine Mitarbeiter hier!“ Wir sind die einzigen, die miteinander reden: Über den aktuellen Skandal, dass ein Oppositionsführer nicht das Land wieder in Schwung bringt durch Zusammenarbeit mit der nächststärksten Kraft im Parlament. Weil die AFD heißt und als rechtsextrem hinter die Brandmauern verfemt und verbannt wurde.

„Man müsste steuerstreiken wie bei der Französischen Revolution“, sage ich. Meine in der Schlange Mitgefangene ruft laut: „Ja, Mensch! Wenn ich denke, was von meinem 13. Monatsgehalt bleibt, könnte ich losschreien! Die Progression frisst das alles weg, ich kann es kaum aushalten!“

Wir sind uns einig in der Empörung, haben aber, wie das ganze Volk, absolut keine Ahnung, was wir tun könnten, um Einfluss auf das unerhörte Geschehen zu nehmen.

Im atavistischen Grundmuster „fight or flight“ wählt ein hilflos sich fühlender Mensch grundsätzlich den Rückzug. Die erlernte Hilflosigkeit prädestiniert und dazu, Opfer der Umstände zu werden. Man wartet schweigend in den Schlangen und wehrt sich nicht.

 

 

 

Martin Seligman und die erlernte Hilflosigkeit

 

Der britische Psychologe Martin Seligman, Erfinder des Zentralbegriffs der positiven Psychologie „flourishing!“, machte in den 1960er Jahren Experimente mit Hunden und anderen Tieren. Er wies nach, dass das Phänomen der depressiven Hilflosigkeit erlernt wird.

Zwei Hunde-Gruppen wurden definiert. Beide wurden mit Elektroschocks traktiert.

Die eine Gruppe der Hunde konnte den Schlägen entkommen durch Betätigung eines Schalter, der die Elektroschocks ausschaltete.
Die andere Gruppe hatte diese Möglichkeit nicht. Sie lernten, dass ein Entkommen unmöglich war. So lernt man Resignation.

In einem zweiten Schritt kamen die Hunde in Käfige und wurden dort wieder mit Elektroschocks traktiert. Die Käfige hatten eine Tür, die in einen anderen Käfig führte. Der Ausweg!

Die Hunde der ersten Gruppe, die gelernt hatten, dass es eine Chance gab, den schmerzhaften Schlägen zu entkommen, entdeckten auch diese Tür und hatten auf der anderen Käfigseite Ruhe.

Die Hunde der zweiten Gruppe, bei denen es keinen Knopf gegeben hatte um die Schlüge auszuschalten, kauerten lethargisch am Boden und ließen die üble Behandlung über sich ergehen.

Sie hatten kein Vertrauen mehr in ihre Kraft.

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Wie Menschen Hilflosigkeit lernen

 

Wir lernen diesen unguten ineffizienten Lebensbewältigungs-Stil zumeist von unseren Müttern. Dass Frauen sich unterwerfen, nicht kämpfen, nicht fokussiert zielorientiert für sich eintreten, hat im Westen lange Tradition gehabt. In moslemischen Gesellschaften besteht sie fort.

Wenn wir – Frauen und Männer –  in der Kindheit nicht angemessen wahrgenommen werden von den Eltern, werden wir entweder renitent oder wir werden passiv-erduldend.

Hochbegabte lernen die Hilflosigkeit, wenn sie nicht richtig gefördert werden in der Kindheit, wenn sie zum Mittelmaß gezwungen werden sollen, damit die Eltern Ruhe haben.

Da Hochbegabte wie Seismographen sind, können wir ableiten, dass alle Kinder die Sehnsucht haben, in ihrer Individualität erkannt und gefördert zu werden!

Wenn wir nicht zu Leistungen ermutigt werden durch Anleitung und dann leistungsbezogenes Lob, werden wir ebenfalls passiv und glauben nicht an unsere Selbstwirksamkeit.

Somit sind wir prädestiniert für die Haltung der erlernten Hilflosigkeit. Diese agiert aus dem Unterbewusstsein heraus und funkt in unser Erwachsenenleben hinein.

Diese in der Kindheit erlernten Muster werden im heutigen Leben aktiviert durch Schreck-Erlebnisse.

Absturz der Aktien, ein Verkehrsunfall, Mobbing im Beruf, Kündigung, Untreue des Partners, der Partnerin – nur einige Beispiele, durch die kindliche Schmerzerlebnisse „angetriggert“ werden können. Dann schießt nahezu unkontrollierbar die alte Angst hoch und mit ihr die alten Verhaltensmuster. Das regiert uns, so dass wir uns über uns selber entsetzen.
Und wir fühlen uns doppelt ausgeliefert.

 

Hilft Coaching gegen die erlernte Hilflosigkeit?

 

Die Antwort ist Ja, sofern Sie es wirklich wollen. Sofern Sie wirklich Freiheit und verantwortliche Erwachsenheit wollen.

Das ist die Voraussetzung für jeden Coachingerfolg:

  • Sie müssen wirklich vorankommen wollen
  • Sie müssen engagiert die Opfer-Rolle hinter sich lassen wollen.
  • Sie müssen entschlossen sein, sich auch große neue Lebensziele zu setzen.
  • Sie müssen entschlossen sein, Lebensgestaltung zu wagen. Auch wenn alle alten Familienprogramme behaupten, das sei unmöglich.

Kürzlich rief ein Akademiker an, der trotz seines hohen Status in der Firma gemobbt wird vom neuen Chef. Nach dem Vorgespräch mit mir entschloss er sich spontan zu einem Boxenstopp.

Abends kam eine Mail, ob mich die Ehefrau noch anrufen dürfe, sie habe noch einige Fragen zum Coaching.
Das habe ich abgelehnt, weil dieser Mann den nötigen ersten Schritt erst noch tun muss: Eine Entscheidung zu treffen für sich und seine Selbständigkeit.

Das tat mir leid, aber dieser Wille ist unabdingbar.

Auch einer Dame sagte ich ab, die 10 Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes immer noch die Schuld für alle Pein ihres Lebens bei diesem sucht.

Man muss die Opfer-Rolle verlassen wollen für ein entsprechend zielführendes Coaching.

Sind Sie so weit? Dann mailen Sie mir vertrauensvoll mit ein paar Stichworten zu Ihrem Anliegen und zu Ihrer Person, und wir vereinbaren einen zeitnahen Gesprächstermin zum Kennenlernen am Telefon, unverbindlich und gratis.

Links zur stärkenden Inspiration

Erlernte Hilflosigkeit und Frauenemanzipation?

Transgenerationale Traumatisierung – vaterlose Gesellschaft

Eine Coachinggeschichte gegen Hilflosigkeit

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