Coaching-Übung zur Selbsthilfe gegen die Angst

 

Einige Hilfe-Tricks zur Selbsthilfe

Selbsthilfe, YES! Jawohl! Selbst ist der Mann, die Frau, es lebe die Freiheit!

Diese Übungen, die ich Ihnen hier vorstelle, helfen Ihnen, Probleme neu zu sehen, sogar auf neue Weise zu lösen. Vielleicht helfen Sie Ihnen auch, sich besser vorstellen zu können, was Coaching eigentlich ist. Der Erfolg beginnt beim ersten Schritt und verfestigt sich durch Übung, das ist im Coaching ebenso wie im praktischen Leben.

Zum psychotherapeutischen bloßen Reden gibt es heute moderne Alternativen. Unser Gehirn liebt Verblüffung und die Feuerwerke der Bilder.

Selbsthilfe-Trick gegen die Angst

Steigen wir gleich ein, gehen wir aufs Ganze. Haben Sie Angst vor etwas? Wenn Ja, wovor genau? Gestehen Sie es sich ein!

Also ich hatte letzthin auch große Angst. Ich hatte Angst, in einer wichtigen Sache eine Fehlentscheidung zu treffen! Weil ich mich nicht genügend informiert fühlte. Was tat ich? Ich tat dies:

  • Ich lokalisierte die Angst im Körper. Sie saß im Körperzentrum, in der Bauch-Magen-Region. Und sie war schwarz, drückend, beklemmend, man kriegt weniger gut Luft durch so eine Angst. Sie schnürte mir glatt den Atem ab. Hu, scheußlich.

Wie ist das bei Ihnen? Spüren Sie mal hin. Lassen Sie sich führen, machen Sie mit beim Lesen.

  • Ich machte mir klar, dass das ein ganz, ganz mieses Gefühl war, das sich sehr stark mit dem Gefühl der Hilflosigkeit, der Ausgeliefertheit verband. Insgesamt ein lähmendes Gefühl. Normalerweise verdrängt man es lieber, als es wahrzunehmen.

So kommt man raus aus der Lähmung!

Mit der Wahrnehmung kommt die Lösung. Sie kommen raus aus der Lähmung, indem Sie nun der Angst ein Bild geben.

Ich fragte mich: Was wäre eigentlich, wenn die Angst ein Ball wäre, was würde ich dann mit ihr tun?

Sie könnten auch fragen: Was wäre, wenn die Angst eine Gestalt hätte oder ein Gesicht. Was würden Sie dann tun oder zu ihr sagen? Oder was würden Sie tun, wäre sie ein Würfel, eine Tasse, ein Stöckelschuh ….

Lassen Sie Ihre Phantasie spielen!

Es ist nun ein Spiel mit Bildern. Folgen Sie also Ihren ersten Gedanken-Impulsen.

Die Angst, die mich plagte, wurde zu einem Ball. Und spontan fiel mir ein: „Wenn sie ein Ball wäre, würde ich jetzt ein Messer nehmen und reinstechen!“

Haha, gesagt, getan! „Pfffft“, machte es und der Ball schrumpfte und sackte leer auf den Boden, war nur noch eine schlappe Hülle.

Ich fühlte mich sofort besser. Ich musste lachen. Das war das Erste.

So nutzen Sie Ihr Unterbewusstsein!

Zum Zweiten hatte ich auf diese Weise mein Unterbewusstsein aktiviert, und das merkte ich schnell: Ich schlief in der Nacht wieder besser. Ich bestürmte am nächsten Tag diverse Menschen mit hartnäckigen Fragen. Ich traf eine Entscheidung. Ich fühlte mich gut. Dann erhielt ich aber weitere Informationen, und ich verwarf die Entscheidung mit Bedauern. Tatsächlich kam ich dann zur entgegengesetzten Entscheidung und setzte diese auch sofort in Taten um.

Die ganze Zeit über begleitete mich das Bild von dem „Pfffft“, mit dem der Ball auf den Boden gesackt war.

Die Situation, in der ich Entscheidungen zu treffen hatte, ist weiter eher unangenehm  und lästig. Die Angst aber ist weg. Machen Sie es nach, erleben Sie es!

Selbsthilfe-Brainwash für das Gemüt

Wenn Sie diese Übung nun angewendet haben, haben Sie mit sich selber einen Brainwash gemacht. Und auch Sie werden die Wirkung sachte, eher subkutan spüren.

Im Coaching tun wir erheblich mehr, als nur zu reden (wie es in einer Gesprächspsychotherapie geschieht). Wir machen in einem Boxenstopp andauernd solche strukturierten Gedankenübungen, die auf der Grundlage psychologischer Gesetzmässigkeiten und auf der Grundlage der Erkenntnisse der Gehirnforschung, der Neurowissenschaften, in verschiedenen psychotherapeutischen Schulen entwickelt worden sind.  Es ist Handwerkszeug, was ein professioneller Berater und Coach beherrschen muss. Manche Coaches sprechen provokant von Psychotricks.

Auch die Schwarz-weiß-Methode zur Transformation von Problemen in Ziele ist ein Psychotrick:

„Unglaublich, wie das wirkt!“

So jubelte eben wieder eine Klientin, deren „schlechtes Gewissen“ plötzlich weg war. „Komisch“, sagte eine andere Dame, „plötzlich fühle ich mich frei!“ Und zwar fühlt sie sich nun frei von einer unglücklichen niederdrückenden vermeintlichen Liebe. Also keine kleine Sache.

Coaching trickst das Gehirn zur Tüchtigkeit

Wenn Sie als Klient und Klientin zu mir ins Coaching kommen, merken Sie gar nicht, dass in den Gesprächen andauernd Tools versteckt sind, die Sie schnell und leicht zu neuen Denk- und Handlungsmustern bringen. Es ist ein Brainwash. Manche dieser sogenannten Psychotricks oder Coaching-Tools mache ich gerne transparent – damit Sie sie zuhause weiterhin auch selber anwenden können, um die Erfolge unserer Zusammenarbeit nachhaltig zu machen. Dazu möge auch dieser Blog-Artikel zur Selbsthilfe dienen.

Aber ich verrate nicht alle. Weil vielfach die Wirkung der Psychotricks auch mit der Persönlichkeit, der Überzeugungskraft dessen zusammenhängt, der und die sie einsetzt. Verblüffung liebt unser Gehirn enorm, und dafür braucht es den Überraschungseffekt. Die Geisterbahn- Thumbnails, die Youtube aus meinen Videos rausholt gehören dazu, glaube ich:

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Selbsthilfe gegen Hammergeschichten-Denken

Das „Sprechen Sie sich mal richtig aus!“ der klassischen Psychotherapie ist nicht lösungsorientiert, sondern problemorientiert.

Wir wissen aus den Neurowissenschaften, dass das viele Reden im Nu zu Re-Traumatisierungen führt, denn jene Gehirnautobahnen verfestigen sich, die häufig genutzt werden. Lernen Sie mal das russische Alphabeth, wie ich es eben mache: Das muss man üben, da hilft alles nichts. Und das Üben macht die Gehirnautobahnen, so dass wir uns die Dinge merken.

„Egal, was Sie denken, denken Sie das Gegenteil“

Das ist der Titel eines Buchs von Paul Arden.  Es ist allein für sich genommen schon ein toller Selbsthilfe-Trick für Verblüffung. Übrigens können Sie den Link ruhig klicken, ich bekomme keine Prozente, sondern empfehle das Buch aus reiner Begeisterung. „Dass es das noch gibt??“

Die Gedankensäge vom positiven Gegenteil

Die wollen wir nutzen. Wenn also jemand immer wieder auf die Ehefrau schimpft, von der er sich scheiden lassen will, dann werde ich sehr schnell die Gedankensäge ergreifen und fragen: „Was sind eigentlich drei gute Eigenschaften Ihrer künftigen Ex-Frau?“

Stutzen ist die Folge, die Problemfahrt wird angehalten. „Was? Gute? Nee, die hat keine guten!“

Aber die Gedankentätigkeit geht doch jäh in eine andere Richtung, wo es heller ist, wo Energie schlummert. Der Mann lacht, befreit. Denn – genau – sie hatte mal gute Eigenschaften! Er ist schließlich kein Vollpfosten, niemals hätte er dieses blöde Frauenzimmer geheiratet, auf das er eben noch so geschimpft hat! Er hat diese andere geheiratet!

„Ha, die war sehr hübsch und fröhlich. Und sie ist gut zu den Kindern. Und sie ist immer mitfühlend, ja.“

Wo könnten Sie die Gedankensäge ansetzen? Nur so kriegen wir einen freien Kopf, der seiner Natur gemäß arbeiten und Lösungen finden kann!

Begeistertes Kopf-Verdrehen

Wer andere beschimpft, tut das aus Hilfslosigkeit und gerät automatisch in den Strudel der Selbstvorwürfe. Schlechtes Gewissen!

Der zornige Mann kann aber jetzt aufhören, sich selber Vorwürfe zu machen. Welche Erleichterung, denn neben den Selbstzweifeln sind die Selbstvorwürfe die schlimmsten Kraftfresser!

Es wächst wieder Selbstrespekt und damit auch die Bereitschaft, sich selber ein neues Leben zu gönnen. Wer in ein neues Leben strebt, klebt nicht mehr im Negativdenken der als Niederlage empfundenen Ehescheidung. Will auch nicht mehr kämpfen und verletzen, sondern will schnellstmöglich einen guten Abschluss für den guten Neustart.

Erwachsene sind auch nur enttäuschte Kinder!

Deswegen muss man Erwachsenen die Köpfe verdrehen, wie man es mit Kindern machen muss, die ein Schreikrampf gepackt hat. Der hört sofort auf, wenn Sie dem Kind fünf Pfund Wärme rüberspielen und eine Story erzählen von dem sprechenden Marienkäfer, den Sie vor einer Minute dort drüben im Gras getroffen haben. Und dann beschreiben Sie noch den rosa Sonnenschirm, den dieser Marienkäfer in dem rechten Vorderfüßchen hielt … und wie er von seinem kürzlichen Besuch  bei den neugeborenen Maulwürfchen erzählte …

Wie könnten Sie Ihrem größten Feind fünf Pfund Wärme rüberspielen?

Oder gleich sich selber? Wie sehen fünf Pfund Wärme eigentlich aus?

Wie würde sich Ihr Leben ändern, hätten Sie im Garten diesen Marienkäfer mit dem Schirmchen? …

Alles ist Spiel

Das ganze Leben ist Coaching-Tool.  Nehmen wir mal den Klimawandel, den erschrecklichen! Ich habe im Moment wieder erlebt, wie sich das Klima wandelt. Gestern lag Stuttgart in Sekundenschnelle unter Schnee wie Leichentuch. Dann wischte der liebe Wettergott den Himmel frei, der wieder blau strahlte vor lauter Sonne.

Das Klima wandelt sich auch jeden Tag – und das seit Jahrmillionen! Überlegen Sie mal…

Oder dieser tieftraurige junge Mann aus Hannover saß einst in Rosenheim beim Kongress für Positive Psychologie auf der Bühne und erzählte Robert Biswas-Diener seinen Kummer, als der plötzlich aus der linken Hosentasche etwas herauskramte. Was war das? Der Saal war gespannt. Der junge Mann aus Hannover auch. Robert hielt ihm einen abgeschnittenen Elektrostecker hin: „Nimm ihn, schenke ich Dir! Wie fühlt er sich an?“

Der junge Mann aus Hannover war irritiert, leicht erzürnt geradezu über den banalen Stecker, meinte dann, ja, fühle sich hart an, komplex irgendwie, interessant, erstaunlich auch mit diesen zwei Stiften vorne … ich weiß nicht mehr, ob Robert Diener sagte „Wie wandeln sich Deine Probleme, wären sie genauso wie dieses Ding hier ausm Baumarkt?“ Oder ob er sagte: „Erinnere Dich an Momente deines Lebens, in denen Du eine komplexe Situation mit Härte irgendwie zu einer interessanten Lösung gebracht hast…“ Es ist auch egal. Der junge Mann jammerte nicht mehr, sondern hatte nun einen geschenkten Elektrostecker in der rechten Hosentasche. Seine Nachdenklichkeit hat ihn inzwischen sicher zu Lösungen geführt. Momentweise hatte ich gedacht: „Jetzt haut er dem Robert gleich eine runter.“ Er hockte aber nicht mehr wie ein Jammerlappen auf dem Stuhl.

Die Wirklichkeit ist das, was wir von ihr halten und was wir aus ihr machen.

Übrigens, die Eheversprechen: „Bis dass der Tod uns scheidet“. Liebe kommt, Liebe geht. Ist die Liebe tot, ist die Ehe vorbei.

Interessante Links & Bücher

Und noch viel mehr Selbst-Hilfe-Übungen in meinen Büchern!.