Digitale Einsamkeit

Warum Digitalisierung Einsamkeit erzeugt

 

Wieso reden wir von digitaler Einsamkeit und vondigitaler Demenz? Es sind die unendlichen Informationsmöglichkeiten des Internet, die uns letztlich ratlos und leer zurücklassen.

Wir sind ständig online, wir denken nicht mehr selber, wir beauftragen die perfekt wirkende KI. Sie liefert uns sehr umfassende Redevorlagen, ganze Aufsätze, Hausarbeiten. Google legt in Sekundenschnelle Rechercheergebnisse auf den Tisch, wenn wir irgendeine Frage stellen. Wir vergessen das meiste, das wir querlesend überfliegen sehr schnell wieder. Wir binden es nicht in unsere bestehende kognitive Struktur ein, was Zeit- und Sinnverlust bedeutet.

Vor allem aber haben wir nur die Illusion eines Dialogs, die Illusion von „Connectedness“, und bleiben einsam zurück. Das digitale Frage- und Antwortspiel berücksichtigt nicht unsere Befindlichkeit. So entsteht digitale Einsamkeit und womöglich Demenz bei jungen Leuten schon.

 

Das Navigationssystem schimpft nicht zurück

 

Kürzlich bei Minusgraden habe ich sie angebrüllt vor Zorn. „Sie“, die Stimme des Navigationssystems. „München“ sagte ich und sie verstand nicht. Sie, die ein Es ist, reagierte mit nur Blödsinn. Sie zeigte mir stur irgendwelche Städtenamen an, die ich noch nie gehört hatte. Münchhausen war auch dabei. Ich kriegte den Riesenzorn und beschimpfte sie auf wirklich üble, böseste Weise.

„Ich habe Sie nicht verstanden“ antwortete sie eselsgeduldig. Ich fühlte Vergeblichkeit und wurde immer noch wütender.
„Die blöde Ziege, dumme Kuh“, dachte ich, „hört mich gar nicht!“

Dieses Nichtwahrgenommenwerden erzeugt in uns Leere und digitale Einsamkeit, wie man es nennen will, ist egal.

Das Wahrgenommenwerden ist ein menschliches tiefes Grundbedürfnis:
Ich werde gesehen, es gibt mich!
Ich bewirke, also bin ich wirklich.

Im digitalen Kontakt bewirke ich nicht wirklich, also gibt es mich nicht.

Ich war so wütend, dass ich rechts ranfahren und anhalten musste. Stillsein, Erdung, Nachdenken, Selbstvergewisserung. Wie war der Weg nochmal, wie fuhr ich früher schon dorthin?

Meine Gitterzellen rührten sich, wachten auf, führten mich, ich kam dann tatsächlich gut an auch ohne das Navi.

 

Google der digitale Bibliothekskatalog

 

Google ist der perfekteste Bibliothekskatalog ever!
Immer da, kennt keine Öffnungszeiten, weiß alles.

Du kannst pausenlos Fragen eingeben. Eine Frage ergibt mehrere neue, alles ist komplex, und Du hast das Gefühl des Allwissens und der Teilhabe. Du steckst einen Bereich ab, formulierst Fragen. Diese Fragen könntest Du selber beantworten oder im Dialog mit Freunden und Kollegen. Aber Du könntest zeitsparenderweise auch gleich Gemini oder sonst eine KI/AI fragen, die Dir die Antworten perfekt formuliert raushaut. Das kannst Du den ganzen Tag tun, ohne mit irgendwem zu reden.

Man scrollt und scrollt und klickt und klickt – ich denke, das Gefühl der Teilhabe hält uns dabei fest. Und dieses Gefühl ist aber erlogen. Es ist Schein.
Wir sind nicht Teil vom World-Wide-Web, sondern haben nur den Eindruck. In Wirklichkeit verlieren wir uns darin. Das Emotionale fehlt.

Niemand schreit uns an, niemand lächelt uns zurück, niemand duftet wundervoll. Auch wir könnten so viel lächeln, wie wir wollten oder gut riechen – es merkt niemand.

Wir können übrigens theoretisch im Badeanzug dasitzen oder in der Unterwäsche. Das sieht niemand, das interessiert niemanden. Wir brauchen uns nicht fein machen, wir können nebenher essen und trinken, schmatzen, schlürfen, rülpsen. Morgens haben wir den Kaffee neben dem Schirm, abends den Rotwein. Theoretisch sind wir tagsüber vielleicht 5 Mal aufgestanden, sonst kauern wird da rum. Beim Skypecall ziehen wir einen Blazer oder Pullover obenrum drüber. Ein bisschen Form wahren!

Die verstaubten Bibliotheken und verschwitzten alten „User“

 

Früher musste man als Student oder sonstwie Wissensdurstiger mit einer Fragestellung sich auf den Weg machen zur Universitätsbibliothek oder zur Stadtbibliothek. Tram oder U-Bahn oder Fahrrad oder Auto mit Parkplatzsuche. Generell so eine Stunde Anfahrt. Wie ist das Wetter? „Nimm lieber eine Semmel und Wasser mit!“

Häufig waren dort schon viele andere und man musste sich in eine Schlange stellen.

Viele sinnliche Eindrücke: Oft war es viel zu warm in der Bibliothek, dann roch der hinter einem nach Knoblauch. Die vor einem hatte ungewaschene Haare. „Also echt!“ Man trat lieber nen Schritt zurück. „Oh Verzeihung, ich wollte Ihnen nicht auf die Füße treten!“

Vorne am Tresen standen die Bibliothekarinnen. Doch, das waren meistens Frauen. Die wussten immer irgendeinen Rat. Manche Leute schütteten denen ihr Leben aus! So, wie jetzt der eine da vorne.

„Sakra, das dauert heute wieder ewig!“ Sagte der Typ in der Schlange nebenan. Man kam ins Gespräch. Beim nächsten Treffen dort würde man hinterher einen Kaffee zusammen trinken.

Endlich war man selber an der Reihe. Stellte die Fragen, wurde angewiesen hier und dort drüben in den Katalogen zu suchen. „Ok, Danke, mache ich.“

Man ging zu den großen Holzkästen in langen Reihen vom Hausschreiner aufgebaut, die Kataloge hießen, und blätterte sich durch die kleinen Karteikarten. Man schrieb sich Titel von Büchern heraus, die dort katalogisiert und womöglich interessant waren.

Spätestens jetzt war man schon ziemlich erschöpft und womöglich zwei Stunden älter geworden.
Nun ging man zu den anderen Bibliothekarinnen und bestellte so drei, vier Bücher. Entweder in den Lesesaal, was ich persönlich nie tat, oder man nahm sie mit nach Hause.

Sofern die Bücher nicht bereits bei jemand anderem auf dem Tisch lagen. Oft waren sie ausgeliehen und man musste sie vorbestellen. Und nun? Man musste warten. Man musste diese Zeit überbrücken. Man ging vielleicht in die Buchhandlung am Marktplatz und schaute dort. Man traf Freunde. Man kam ins Gespräch. Oder ging heim und machte den Wochenputz.

Selbstvergewisserung statt digitale Einsamkeit

 

Die Einsamkeit des modernen Scrollens entsteht durch die Sprachlosigkeit und den Sinnverlust.

Mir fällt auf, dass ich Menschen frage, wie sie mich bei Google fanden. Mit welchem Suchwort. Und sie sagen eigentlich alle: „Ähm, warten Sie mal, na irgendwas habe ich eingegeben, ich weiß es nicht mehr.“ Immerhin mündete diese Suche in eine konkrete Handlung, nämlich die, mir eine Mail zu schreiben, mit mir zu kommunizieren und erst am Telefon, dann später zumeist persönlich zu reden miteinander.

Das Googeln und Scrollen bleibt ansonsten in der Regel folgenlos.

„Genau das ist die Falle der digitalen Welt. Ein Mensch kann sein ganzes Leben online verbringen, einen unendlichen Strom an Inhalten konsumieren, über unendlich viele Themen debattieren und unendlich viele digitale Identitäten erkunden. Aber am Ende haben sie nichts aufgebaut, sie haben sich auf nichts gegründet.“ So schreibt Andrew Torba, Buchautor.

Im Kontakt mit anderen Menschen erfahren wir Selbstvergewisserung. Ganz banal: Er rempelt mich an, es gibt mich!
Oder ich frage jemanden nach dem Weg, der schaut mich an, Augen lächeln, ich zurück! Hussa, es gibt mich!

Beim stundenlangen Scrollen am Computer verlieren wir uns selbst aus dem Blick. Wir werden innerlich leer und das genau ist die digitale Einsamkeit.
Oder wann sind Sie fröhlicher: Nach einem Tag am PC oder nach zwei Stunden beim Kegeln?

 

Das Smartphone ist nicht Ihr Freund

 

Man könnte meinen, das Smartphone sei ein Freund.
Es antwortet andauernd, es piept es fiept, es zeigt uns den Weg, es verbindet uns mit Freunden, mit denen manche – je jünger, desto mehr – in Fetzen-Abkürzungen belanglose Informationen rüberschicken.

„Bin jetzt in der Sonnenstraße!“
„OK, ich auch.“
„Dann sehen wir uns ja gleich!“

„Ach, da bist Du ja!“

Ist das Verbindung?

Ich sehe schon Kinder mit der Schultasche auf dem Rücken das Elternhaus verlassen und nur starr ins Smartphone gucken.
Ich sehe Erwachsene suchend herumlaufen. Sie haben Google Maps oder sonst ein verwandtes Navigations-Programm nach dem Weg gefragt. Sie schauen nur nach unten auf den kleinen Smartphone-Bildschirm. Sie schauen nicht um sich. Ich meine, sie könnten ja auch mich oder Sie fragen!

Was da passiert, ist dies: Sie zerstören ihr hauseigenes Orientierungs-Potenzial im Gehirn.

Wir haben schon immer GoogleMaps im Hirn

 

Wir haben im Hirn die Ortszellen oder Gitterzellen. Mit denen nehmen wir Räume wahr. Die spiegeln das, was wir sehen im Raum. Sie heißen auch Raumzellen.

Mit diesen Gitterzellen bauen wir räumliches Orientierungsvermögen auf. Sie speichern unsere Wahrnehmungen und helfen uns, uns an Wegzusammenhänge zu erinnern, anstatt uns zu verlaufen wie ein kleines Kind. Wenn ich einmal da und dort war, dann weiß ich das später wieder. Je öfter, desto besser.

So funktioniert unser Großhirn sowieso: Informationen werden wahrgenommen, gespeichert, erinnert, so dass wir uns zurechtfinden im Leben.

Nun ist es interessanterweise so, dass die Gitterzellen verkümmern, wenn wir sie nicht nutzen.

Ich habe das selber gemerkt, als einmal mein Navigations-System im Auto kaputt war. Ich fühlte mich in den ersten Momenten wirklich hilflos. ich hatte Wege von hier nach dort vergessen!

Dann fing ich halt wieder an, andere Leute zu fragen oder ich schaute mir den Weg vorher auf der digitalen Landkarte an, prägte ihn mir ein oder machte Notizen auf einem Zettel. Nach ziemlich kurzer Zeit merkte ich, dass die Gitterzellen-Abteilung wieder funktionierte! Das war ein Gefühl von Freiheit! Ich erinnerte mich plötzlich auch wieder an alte Wegverbindungen von früher. Ich war stolz, auch das ist Selbstvergewisserung! Ich kann alleine gehen!

Digitale Einsamkeit führt in die digitale Demenz

 

Die Gitterzellen-Problematik verdeutlicht, was unser Gehirn braucht, um das zu sein, was es sein kann und wozu es gemacht wurde, ein gewaltiges großes Denk- und Erinnerungs-Instrument: Das Gehirn braucht permanente Übung.

Wenn wir unseren Wissensspeicher im Kopf nicht andauernd befüllen und abfragen und aktiv neu befüllen mit Informationen, erlahmt er. Wenn wir neues Wissen nicht ins Gehirn hineinstanzen durch Übung, durch Erinnerung und permanenten Gebrauch, erleiden wir Strukturverlust. Die Struktur, die durch die Synapsenverästelungen gebildet wird, verliert an Komplexität. Je komplexer diese Struktur ist, desto intelligenter und geistig fitter sind wir.

Es ist, wie wenn Sie Muskeln nicht mehr benutzen. Dann bilden die sich zurück und müssen neu trainiert werden. Nach einem Knochenbruch erleben Menschen dies sehr deutlich. Und der Abbau geht schnell!

Wenn wir unser Gehirn, unsere Merk- und Erinnerungsfähigkeit nicht trainieren, dann lässt sie nach, so wie wir es urprünglich von dementen alten Menschen kennen. Diese werden dann lebensuntüchtig und von Pflege abhängig.

Junge Menschen, die die Reflektions- und Selbstreflektionsfähigkeit ihres Gehirns nicht trainieren, werden Abhängige des Internets. Sie vereinsamen, sie „vertrauern“ statt Vertrauen in sich und die Welt zu üben, und sie degenerieren ihr Gehirn. Sie verdummen, ganz einfach gesagt. So dass man von digitaler juveniler Demenz sprechen kann, leider wird sprechen müssen.

Die digitale Depression

 

Der emotionale Aspekt kommt noch dazu! digitale Einsamkeit macht depressiv und mutlos.

Wir wissen aus der Demenzforschung mit Alten, dass häufig Auslöser der Demenz eine depressive Stimmungslage war, sei sie durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst oder durch die Einsamkeits- und Sinnlosigkeitstrauer des Alters.

Manfred Spitzer hat vor vielen Jahren sein Buch „Digitale Demenz“ herausgebracht, in dem er prognostizierte, dass wir es bald mit dementen jungen Leuten zu tun haben werden. Das ist das, was er digitale Demenz nennt.

Speziell die Jungen, die „digital Natives“, die sehr viel Zeit, ja, fast die ganze Zeit des Tages mit Computer und Internet verbringen, verlieren Merkfähigkeit und Konzentration, haben Schwierigkeiten beim Lesen von Texten, zeigen Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Motivationslosigkeit, Depressivität.

Wir wissen statistisch, dass sich die Zahl der Depressiven durch die Corona-Lockdowns und seither enorm gesteigert hat.

Eine AOK-Studie von 2022 bezifferte einen Anstieg auf rund 9,5 Millionen.

Das „Deutschland-Barometer Depression“ kam 2024 in einer Sondererhebung zum Ergebnis, es seien 24 Prozent der deutschen Bevölkerung depressiv – also ein Viertel.

Die Depressionen hätten während der Corona-Lockdowns an Schwere und an Zahl enorm zugenommen. Die Hälfte der Bevölkerung leide, weil Familien mitbetroffen sind.

Back to the roots: Analogisierung hilft gegen Verdummung und Einsamkeit

 

Während fortschrittlich sich gebende Politiker nach Digitalisierung der Schulen schreien in grenzenloser Unwissenheit, warnt Manfred Spitzer davor und er hat recht.

Als Erziehungswissenschaftlerin weiß ich, dass Lernen in Stufen verläuft:

Wir nehmen auf durch Lesen und auch Hören, wir vertiefen durch das Erledigen von Aufgaben und Übungen, wir verankern das Neue durch Reden und Disput, Rede und Gegenrede.

Ein Chat im Internet ist nicht Reden, sondern verläuft in der Regel einbahnstraßig. Wenn wir in Gruppen lernen, kommt es zu singulären, überraschenden und genialen Dialogen. Ein Hin- und Her, ungeplant, spontan, erfüllt von Gedankenblitzen und Lachen und Schimpfen und Stöhnen.

„Ich verstehe das Zeug nicht!“
„Hör zu, ich sags noch mal anders!“
„Aha, sags doch gleich, jetzt hab ichs kapiert!“

Oder kennen Sie Arbeitsgruppen, in denen nicht gelacht wird? Und sei es aus Erschöpfung am Ende des Tages? Wir lernen leichter, wenn wir uns wohl fühlen. Wir fühlen uns wohl mit anderen Menschen.

Das ist analoges Leben.

Mein Rat als Psychologin und Lifecoach

 

  • Gehen Sie raus ins Leben! Gehen Sie einkaufen!
  • Arbeiten Sie am Laptop regelmäßig im Café!
  • Schreiben Sie zur Kontaktaufnahme nicht mehr eine Mail sondern rufen Sie an, fragen Sie sich durch, erleben Sie andere Menschen.
  • Zeigen Sie sich der Welt und zwar von der besten Seite!
  • Treffen Sie sich mit Menschen!
  • Machen Sie Frischluft-Pausen! Gehen Sie nur mit sich allein in den Wald, an den See, schauen Sie Menschen und Vögel an – Sie werden sich nicht einsam fühlen, sondern als Teil der Welt.
  • Bilden Sie Gruppen, egal, welche.
  • Machen Sie Sport im Verein, nicht einsam an Maschinen in Muckibuden.
  • Gehen Sie singen im Chor.
  • Schauen Sie, egal was Sie tun, Menschen in die Augen

Ich habe einen Dienstleister gesucht, ich schrieb hin, man vereinbarte ein Telefonat.
Das Telefonat zu Dritt war nett. Jeder machte gute Stimmung. Glücklicherweise verabredeten wir danach ein Treffen. Bei diesem Treffen erlebte ich die Gesprächspartner anders. Mir fielen Merkwürdigkeiten auf, ein Zögern da, eine Unaufmerksamkeit dort, dies und das, Unstimmigkeiten.

Drei Tage später sagte ich den Leuten ab. Das passte nicht.
Nur als Beispiel!
Anderswo geht uns das Herz auf und wir wissen, hier passt die Schwingung, hier fühle ich mich wohl, lasse mir helfen, kann kooperieren,

Das ist analoges vitales Leben. Dort sind die Freunde, denn das Smartphone ist nur ein Gerät. Suchen wir wieder Freunde!

Weiterführende Links

In meiner MUT-TANKE schreibe ich mehr über Biofeedback: Diese Smartphone-Haltzung des hängenden Kopfes ist die Haltung Depressiver. Wenn man sie immerzu einnimmt, befördert das Depressivität. Also Kopf hoch!

Digitale Einsamkeit raubt Ihnen alle Kraft. Mehr lesen hier.

Digitale Demenz: Sie wollen kein Zombie werden!

Nie mehr allein durch Coaching, weil ich Sie zu sich führe. Gegen alle Moden, Dos und Donts, so dass Sie bei sich ankommen.

Nur eine Mail zum ersten Gespräch. Trauen Sie sich.

coach@dr-berle.de

 

Exkurs: Hilflos machende Politik

Die aktuelle Politik im März 2025 der moralfreien Machthungrigen verstärkt das Gefühl des Ausgeliefertseins.

Bedenken Sie: Da tun Parteipolitiker einfach so, als hätte das Land nicht gewählt! Der alte Bundestag, durch die Wahl abgelöst, abgewählt, soll das Land – Sie und mich – in irrwitzig hohe Schulden treiben! Das ist Betrug. Und es erzeugt bei Millionen Menschen das Gefühl von Vergeblichkeit, Sinnlosigkeit, Ausgeliefertheit.

Ein unerhörter Verfassungsbruch und Regelverstoß.

Zwei Kleinparteien die inhaltlich nicht zusammenpassen, ja, eigentlich gegensätzlicher nicht sein könnten, wollen eine Koalition machen. Der eine will endlich Kanzler werden auf Teufelkommraus. Der andere will seine Wahlschlappe vergessen machen.

Man nennt das „Große Koalition“, was ja ein übler Witz ist, weil die SPD nur 16 Prozent wählten. Die CDU, für die der Herr Merz steht, der Kanzler sein will, bekam ungefähr so viele Stimmen, wie die verschimpfte AFD, also die sind gleichauf. Doch! Denn die schwarzen Mehrstimmen kamen alle aus Bayern von der CSU!

Die bekam allein in meinem kleinen Wahlkreis in Grünwald 50 Prozent, die SPD kriegte 7 und die AFD ist auch bei uns Zweitstärkste mit immerhin 16 Prozent. Schwarz-Blau müsste eine Koalition sein, das finden alle außer den mauschelnden Berliner Politikern in ihrer Macht-Blase.

Die Wähler haben die Brandmauer beseitigt.

Wenn der Wählerwille nicht mehr zählt, ist der Souverän entmachtet.

Erlernte Hilflosigkeit wird angetriggert, digitale Einsamkeit verstärkt. Das ist ein katastrophaler Befund.

Wir müssen Wege finden, uns unserer Selbstwirksamkeit wieder zu vergewissern!

 

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