An der Bedeutung der Dinge leiden wir
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Wir leiden nicht an den Dingen
- 2 Das Leiden am Klima
- 3 Hilfe, der Vermieter hasst mich!
- 4 „Da hatte ich halt Glück“
- 5 Sagt Google die Bedeutung der Dinge?
- 6 Das Angst-Gespenst macht unfrei
- 7 Es geht um die Bedeutungshoheit
- 8 Im Coaching entdecken wir die Bedeutung der Dinge
- 9 Selbstakzeptanz durch emotionale Richtigstellungen
- 10 Willkommen in der Welt sein
- 11 Interessante Links.
Wir leiden nicht an den Dingen
Wenn wir leiden, dann an der Bedeutung der Dinge, die wir ihnen geben. Und wir haben nicht Angst vor Ereignissen, sondern vor den Gefühlen die diese uns machen.
Das eine ist ein schlechter Attribuierungsstil, und der kommt aus der frühen Kindheit, aus den ersten Prägungen unseres Lebens. Wenn uns inkompetente Erwachsene in die Angst jagten, ordnen wir den Dingen negative Bedeutungen zu.
Das macht unfreie und unglückliche Erwachsene. Das führt zu bedrückenden Re-Inszenierungen belasteter Kindheiten. Aber auch diese Dinge lassenn sich ändern.
Das Leiden am Klima
Zeigt der Sommer den Klimawandel? Der Winter und die beiden anderen Jahreszeiten auch?
Ja, das sagen sie und sie melden mit knallrot gefärbten Prognose-Wetterkarten warnend diesen Rekordhitzen-Sommer, der dann ziemlich verregnet ist. Sie nennen jedes Gewitter, das heraufzieht im Sommer, seitdem ich denken kann, Unwetter. Gewitterwalzen, Gewitterhammer oder Hitzehammer. Tornadogefahr!
So sagen sie und das soll uns daran erinnern, dass wir gefälligst das Auto stehen lassen, wenn wir nicht schon fromm sind und eines mit Elektroantrieb besitzen.
Für dessen Batterien werden Kinder in Kongo zu Lohnsklaven gemacht – aber der Strom kommt aus der Dose. Basta.
Momentan redet man uns ein, wir Menschen hätten den Klimawandel provoziert. Man redet uns Schuld ein und ein hereinbrechendes Verhängnis, weswegen wir nun alle Entbehrungen aushalten müssten, die „man“ uns „von oben“ verordnet. Das macht Druck und Angst.
Wüssten wir nichts vom angeblichen Klimawandel, würden wir sagen: „Heute ist es aber schön heiß! Los ins Freibad!“ Oder wir würden sagen: „Oh, endlich ein kühles Lüftchen! Und was für tolle Wolken!“
Sind Sie anfällig für die Klima-Angst? Dann haben Sie auch vor allem anderen möglichen eher Angst?
Hilfe, der Vermieter hasst mich!
Es war abzusehen. Die fristlose Wohnungs-Kündigung, die ich gestern im Briefkasten vorfand, ist die sachlogische Folge der Miet-Kürzungen durch mich. Andererseits ist sie ungerecht, denn hätte der Vermieter die ziemlich enormen Mängel der Wohnung behoben, hätte ich die Miete regulär weiterbezahlt. Er ignorierte aber hartnäckig meine Hinweise und Bitten.
Ich finde, das muss man nicht einfach hinnehmen. „Wir sehen uns vor Gericht!“ hatte er böse gedroht.
Rational betrachtet also ist klar: Diese Entwicklung war abzusehen. Dennoch schoss in mir das flammende Entsetzen hoch, ein grausiger Schreck durchfuhr mich. Und die hilflose Wut. Denn ich fühle mich der Willkür ausgeliefert wie damals, als mein Vater mich brüllend mit Beschimpfungen übergoss, anstatt zu fragen, was seinem kleinen Kind fehlte, so dass es klagte und schrie. Ich konnte diesen Übergriffen damals nicht entkommen. Und ich suche seit 3 Jahren erfolglos nach einer neuen Bleibe. Wirtschaft und Wohnungsmarkt stagnieren.
Wieder fühle ich mich ausgeliefert!
Aber ich bin es nicht, denn ich kann und werde mich wehren!
„Da hatte ich halt Glück“
Eine junge Klientin machte in einem renommierten Unternehmen sehr steile Karriere, obwohl sie etwas studiert und mit Bachelor abgeschlossen hatte, das allgemein belächelt und nicht ernst genommen wird: Kommunikationswissenschaften.
Die Bedeutung der Dinge: Nach einem Dissenz mit dem Chef war sie gegangen und meint heute, ihre Karriere sei Glück gewesen. Dabei hatte sie sich sehr angestrengt und Zusatzqualifikationen erworben. „Ach so, ja, stimmt!“ Ganz zu Beginn hatte sie dort einen Förderer gefunden. „Ja, der war halt wie ich! Da hatte ich halt Glück“, so sagte sie. Ich korrigierte sie: „Offenbar hat er Ihre Begabung erkannt und sie deswegen dermaßen gefördert.“
„Ach so, ja, stimmt!“ … was ist da los, frage ich mich, was für ein Downsizing-Teufel wird da angetriggert bei ihr? Denn auch jetzt, wo wir über die Zukunftsperspektiven reden, entwickelt sie freudig mit mir feine Zukunfts-Pläne – um dann zurückzuzucken.
Wo kommt das panische Zurückzucken her? Es ist eine sehr frühe Prägung aus der Kindheit.
Sagt Google die Bedeutung der Dinge?
Wir suchen in diesen Internet-Zeiten geradezu krampfthaft nach den Bedeutungen der Dinge, anstatt uns auf unsere Wahrnehmung zu verlassen oder, was wissenschaftlich wäre, unterschiedliche Quellen heranzuziehen. Google ist der Maßstab der Dinge, unsere Gehirne werden gleichgeschaltet.
Die Omas würden uns etwa sagen, dass sie solche Sommer und Frühjahre und Herbste und Winter schon öfter erlebten, dass es mal so ist und mal so beim Wetter.
Die Grönländer sagen, sie freuten sich schon auf die prognostizierte Erderwärmung, denn dann könnten sie endlich auch wieder Salat im Vorgarten anpflanzen, wie die Vorfahren, als es noch Grünland hieß, das zugeeiste Grönland.
Oder die Astrologen haben uns die Hochwasser schon erklärt, ehe sie nun passierten:
Der Planet Pluto hat seinen Transit durch den erdenen Steinbock 2023 beendet. Der dauerte ca. 20 Jahre. Nun ist Pluto dabei für ebenso lange Zeit einen Transit durch den Wassermann zu starten.
Wassermann, Luftenergie, da werden die Dinge lebhaft, da gibt es Umstürze aller Art, Beschleunigungen, auch Erdbeben, Vulkanausbrüche, Hochwasser. Als die Französische Revolution 1789 startete, transitierte Pluto gerade auch den Wassermann …
Würden wir uns was den Klimawandel angeht der Mühe unterziehen, selber mehr zu forschen, als nur der Tagesschau zu glauben, würden wir entdecken, dass es Klimaforscher mit vollkommen unterschiedlicher Meinung gibt, die die Dinge anders interpretieren, als es die Gefälligkeits-„Experten“ tun, die von den Regierungs-Organen ARD/ZDF zitiert werden.
Wir meinen, wir seien erlöst, wenn wir Dinge zuordnen können. Darum suchen wir so angestrengt nach den Bedeutungen der Dinge. Man könnte alles doch auch einfach hinnehmen, wie es ist?
Das Angst-Gespenst macht unfrei
Es ist eine alte Kinderstrategie! In der Kindheit lernen wir die Angst vor der Ausgeliefertheit des Unerklärlichen kennen.
Solange wir keine Worte haben, um Dinge zu benennen, sind sie unerklärlich für uns. Wir haben daher Angst vor dem Donner, dem Blitz, dem Knarren der Bodendielen. Manche geraten in Panik bei bestimmten Gerüchen, kriegen Platzangst in Aufzügen und engen Räumen. Wir sind als Kleinkinder reine Gefühlswesen, ausgeliefert den Dingen und Geschehnissen..
Dann lernen wir so von 1 Lebensjahr an allmählich das Sprechen, den aufrechten Gang, die Benutzung unseres Großhirns, das ein Optimierungsinstrument ist, das unser Wissen speichert, das uns die Welt erklärt. Dann lernen wir das Verstehen, wir lernen, den Dingen Bedeutung zuzuordnen.
Bei den allermeisten Menschen verselbständigt sich im Laufe der Lebensjahre dieses Großhirn in seinem Erklärungskönnen und sie verlernen, auf ihr Gefühl zu achten.
Mein Gefühl sagt mir, dass meine zweieinhalbjährige Enkeltochter ruhig schon mit dem Klavier in Berührung kommen sollte. Weil sie so neugierige Augen hat. Sie ist die Tochter von zwei Hochbegabten, sie sieht ebenfalls sehr wissbegierig aus. Sie will mitsingen, wenn sie mich singen hört. Ihr Vater aber hat das noch nicht im Google gefunden und meint, das sei zu früh. „Normale“ Kinder lernen erst weit nach 3 das Klavierspielen, so ist der Plan. Mozart, so weit ich weiß, lernte es mit 3 und fing mit 5 schon das Komponieren an …
Es geht um die Bedeutungshoheit
Wer die Macht über die Bedeutungen hat, hat die Macht. Wer Millionenvölker in den Griff kriegen will, muss nur die Deutungshoheit in den Griff bekommen – die Macht über Radio, Fernsehen und die Zeitungen. Das mussten wir in Deutschland zuerst durch den National-Sozialismus erleben.
Heute müsste man zusätzlich noch die Macht über das Internet bekommen.
Wer den Attribuierungsstil von Menschen beeinflussen kann, ist Herrscher über alle. Wenn ich in der Angst lebe, dann verliere ich die Hoffnung, die selbstbestimmtes Leben braucht.
Wenn ich Angst habe vor dem Wetter, dann habe ich einen absolut unzuträglichen Attribuierungsstil. Der macht mich unglücklich und zum Opfer. Weil ich den Dingen falsche Bedeutung zuordne. Die Sonne, unser Lebensgott, wird zum Feind.
Im Coaching entdecken wir die Bedeutung der Dinge
Eine Klientin erlebte in bestimmten Situationen immer wieder ein fürchterliches Bedrohtheitsgefühl. Sie spürte es in der Herzgegend, es schnürte ihr die Luft ab. Ihr Großhirn, die Ration, sagte „Mensch, es ist doch gar nichts in Wirklichkeit! Die Probleme hier und da, die kriegen wir doch lässig in den Griff!“
Emotional aber gab Sie den Dingen eine geradezu existenziell bedrohliche Bedeutung. So, wie es mir erging mit der fristlosen Wohnungskündigung.
Wir nutzen diese heftigen Gefühle der Angst, um die inneren Handbremsen zu lockern.
Wir ändern den „Attribuierungsstil“ im Coaching, indem wir den emotionalen Wurzeln etwa der Zurückzuck-Panik auf den Grund gehen, die die junge Klientin hatte. Angst vor allem Möglichen ist immer ein Relitk aus der Kindheit. Wir kommen über die emotionale Erinnerung den sehr frühen kindlichen Prägungen auf die Spur. Das ist möglich, sobald wir bereit sind, uns auf uns einzulassen.
Selbstakzeptanz durch emotionale Richtigstellungen
Ich führte die Klientin in eine leichte meditative Trance. Das ist hohe Konzentration aufs Hier und Jetzt und auf die eigene Befindlichkeit. Eine Art „Versinken in sich selbst“.
Einatmen und Ausatmen … dieses fürchterliche Druckgefühl auf der Brust …. „furchtbar eng, ja, sagte sie, ich komme nicht raus, ich komme einfach nicht raus!“ …. „Wo sind Sie eingesperrt?“ so fragte ich …. „es ist so eine Blase da, ich komme nicht raus, es wird immer enger“ …. wir nehmen die Assoziationen ernst. Die Blase – mir fiel die Fruchtblase ein, denn das ist die einzige Blase, in der wir alle tatsächlich je zu sitzen kommen.
„Und wenn Sie so in dieser Blase sind, was fühlen Sie?“ … „ich kriege keine Luft, ich habe Panik, so widerlich, ich finde mich widerlich und will gar nicht da sein“ …
War sie ein ungewolltes Kind gewesen? Die Klientin erzählt, sie habe die Mutter mal gefragt, wie es gewesen sei zu wissen, ein Kind zu bekommen. „Der blöde Typ hat wieder nicht aufgepasst“, so habe die Mutter geantwortet.
Wenn eine Mutter ihr Kind ablehnt, erfährt sich das Kind als abzulehnend. Das ist so, weil Mutter und Kind symbiotisch sind. In der Schwangerschaft ist sogar der Stoffwechsel identisch. Alle Emotionen der Mutter erlebt das Baby identisch.
Willkommen in der Welt sein
Was tut man dann?
Erkenntnis ist Hinwendung. Emotionale Öffnung und Hinwendung zu dem Kind, was wir einmal waren, bewirkt Quantensprünge im seelisch-geistigen System eines Menschen. Sich vorzustellen, wie freundlich wir als Erwachsene mit diesem Kind umgegangen wären! Das bewirkt auf Dauer einen freundlichen solidarischen Umgang mit sich selber. Das macht unabhängig. Das ändert den Stil, mit dem wir den Dingen des Lebens Bedeutung geben.
So nehmen wir das „innere Kind“ an der Hand!
Die Klientin schrieb mir danach: „Die Begegnung gestern mit dem kleinen Mädchen, das ich war, ist mir nahe gegangen und hat mich weiter zu mir geführt. So fühlt es sich an.“
Ich glaube, sie wird nun Claims abstecken im Leben, sie wird Ansprüche für sich stellen und in großen kühnen Zielen anfangen zu denken.
Die Bedeutung der Dinge wird sich ändern. Neues wird nicht mehr Gefahr bedeuten, sondern Abenteuer, Spannung, Vorfreude.
Immer mehr wird sie die Gewissheit verspüren, in der Welt willkommen zu sein.
Ich werde mich gegen die ungerechte, unberechtigte Wohnungs-Kündigung wehren und zwar ohne schlechtes Gewissen. Das sollte der Vermieter haben, in dessen Wohnung unter anderem der Putz abblättert. Da muss er nicht noch draufhauen. Oder? Was meinen Sie?
Interessante Links.
Was ist das Hochstapler-Syndrom
Das hilft Ihnen jetzt vermutlich keinen Meter weiter, aber es gibt auch tolle Vermieter.
Wir haben unsere tolle Wohnung in xy circa 60 Min von munichem vor 4 Jahren über Kleinanzeigen gefunden.
Echt jetzt, kein Witz.
Aus unserer vorherigen Traumwohnung haben uns neureiche Münchner wegen Eigenbedarf rausgeworfen, der Mieterverein konnte damals nix machen.
Rechtschutz bei der A. ist zwar teuer aber die einzig sinnige Versicherung die man brauchen kann.
Durch die Kacke zu den Sternen war und ist unser Motto.
Ich drücke Sie wenn ich darf und schicke ihnen Kraft.
Sie schaffen das !!!!!
Ganz liebe Grüße
Tanja Neumann
Liebe Frau Neumann, doch, hilft weiter, vielen Dank! Ich hatte wirklich die Kleinanzeigen vergessen und jetzt sofort geguckt.Mieterverein hilft nie, so hörte ich mehrfach. Rechtschutz aber sehr oft auch nicht. Sich mitteilen – das hilft. Niemals aufgeben. Ziele setzen.
Herzliche Grüße!
WB