Warum uns Kindheiten prägen
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 „Hören Sie doch auf mit dem alten Kram!“
- 2 Wie Kindheiten prägen und Energien binden
- 3 Herzlosigkeit erzeugt unglückliches Leben
- 4 Kann man nachträglich glückliche Kindheit erleben?
- 5 Es ist nie zu spät!
- 6 „Was würde Dein Fuß sagen, könnte er reden?“
- 7 Wenn die Liebe aufhört und Eltern rigide werden
- 8 Kindheiten prägen, Dramen verhindern Erblühen
- 9 Was Sie tun können und sollten
„Hören Sie doch auf mit dem alten Kram!“
Kindheiten prägen uns, sie bestimmen unser Leben vor. Kindheiten ohne Dramen erzeugen glückliche Menschen. Dramabelastete Kindheiten mit inkompetenten, selber belasteten Eltern erzeugen unglückliche Leben.
Die alten Dramen werden vererbt und re-inszeniert. Das geschieht aus dem Unterbewusstsein heraus und es geschieht so lange, bis wir die Botschaften verstehen und uns damit befassen. Wir müssen und dürfen uns mit uns selber befassen. Dann wird das Leben entdramatisiert und leichter werden. Die gute Nachricht ist, dass man die alten Fehlschaltungen entkoppeln kann.
Ich berichte hier aus Coachingmandaten und auch aus eigenem Erleben, um Sie zu ermuntern, für sich einzutreten, anstatt zu leiden.
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Wie Kindheiten prägen und Energien binden
Die Dramen der Kindheit verhindern, dass sich die Persönlichkeit so entwickelt und zeigt, wie es möglich wäre. Kindheiten prägen Menschen so, dass sie psychopathisch werden, narzisstisch, paranoid, beziehungsunfähig und bösartig. Oder einfach unglücklich im Neurotizismus befangen.
Die paranoide Nachbarin, die mich ohne Grund verleumdet, ist ein von der Mutter ungeliebtes, vom Vater schwerst geprügeltes Kind gewesen. Das entschuldet nicht, aber erklärt ihr kriminelles Verhalten.
Am Wochenende führte ich einige Coaching-Gespräche mit sehr ähnlichen Kindheits-Themen:
„Nein, verdammt, wie soll ich denn das fühlen? Ich fühle da eben nix!“ Und er habe auch keine inneren Bilder zu meinen Fragen, sagte der Klient.
„Nein, ich kann mich an gar nichts erinnern, das ist alles weg. Kindheit – wird irgendwie ja normal gewesen sein!“ So sagte eine Klientin, die sich gefühlt direkt vor einem Burnout an mich gewendet hat.
„Wie soll ich denn die Frau ansprechen? Wenn das mal endlich geschafft wäre, dann wäre der Weg ja frei! Aber ich kann nicht“, so sagte ein anderer Klient. Er würde gerne eine Familie gründen, aber er traut sich nicht an Frauen ran.
Ich führe ihn behutsam an die alte Kindheits-Trauer heran, die Überforderung, dieer als kleiner Junge erlebte, weil die Mama immer jammerte, schimpfte und weinte. Sie war so lebens-unzufrieden, dass sie für die Kinder zu wenig Zeit, Energie, Liebe hatte.
Ein anderer Klient erinnerte sich plötzlich doch daran, wie die Cousine zu Besuch war, wie sie sich auf den Boden warf im Zorn und mit dem Kopf auf den Boden schlug. Wie dann seine Mutter sagte: „Pah, das verfängt bei mir nicht, mach ruhig.“ Er erinnerte sich plötzlich auch daran, dass die Mutter auch sonst sehr herzlos agierte. Sie schwieg ihren Sohn bei Fehlverhalten tagelang tot.
Herzlosigkeit erzeugt unglückliches Leben
Solche Herzlosigkeit bringt das Drama ins Menschenleben. Dann verlieren Kinder Orientierung, sie verlieren ihre Wahrnehmung der Dinge, sie verlieren den Kontakt zu sich selber. Sie fühlen ihre Gefühle nicht mehr. Wir funktionieren, sind womöglich sogar sehr erfolgreich, sind aber uns selber innerlich fremd. Wir fühlen uns nicht.
So ging es auch mir. Ich funktionierte perfekt, von außen betrachtet. Wer da lebte, das war aber nicht ich. Ich war Mitte Dreißig, als ich es merkte. Das Leben zeigte mir seine Zähne:
Ich überlebte mit meinem Sohn eine traumatische Geburt, nachfolgend kam die Krebserkrankung des Ehemannes, fast gleichzeitig starb mein Vater einen erschütternden Tod, nebenbei war Umzug in eine fremde Stadt, eine neue Stelle als Redakteurin zu bewältigen, Mobbing durch eine gehässige Kollegin in einem fremden Arbeitsumfeld – ich wurde kopflos, ich erlebte einen inneren Zusammenbruch, hatte, wie man heute sagt, einen Burnout. Ich startete eine Psychotherapie.
Ich hätte einen Lifecoach wie mich gebraucht, gab es aber damals noch nicht.
Kann man nachträglich glückliche Kindheit erleben?
Man kann. Indem wir im Coaching auch schmerzliche Wahrheten der Kindheit erkennen, geschieht Selbstzuwendung. Diese Selbstzuwendung befreit das verschreckte „innere Kind“. Wir entdecken auf diese Weise unsere kindliche Spontaneität, unsere Lebensfreude, Keckheit wieder. Wir finden zu unseren ursprünglichen Stärken zurück! Wir finden zu uns. Das ist ein großes Glücksgefühl, „ich bin nun ganz bei mir“, so nennen fast alle Klienten das.
Dann wird der Weg frei für neues Leben, für Lebensgestaltung statt -Verwaltung. dann schwindet diese Müdigkeit, die die Resignation des überanstrengten Kindes ist, das wir waren.
Es ist nie zu spät!
So hieß der erste Psycho-Workshop meines Lebens vor 30 Jahren: „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu erleben“.
Und was ich dort erlebte, veränderte mein Leben, prägt es bis heute. Zum Vorteil auch meiner Klienten. Ich verließ den Journalismus, ich erlaubte mir, Neues zu lernen, ich beschritt den Weg, den Buddhisten den Weg der Erleuchtung nennen. Ich startete neues Leben.
Kindheiten prägen? „Echt?“ So hätte ich damals gesagt und gedacht:
„Mei, war halt, ist doch vorbei, war nicht nett, war aber auch nicht so arg schlimm, war ja nicht alles schlimm!?“ Man solle sich nicht so haben, so hatte auch ich gelernt.
„Was würde Dein Fuß sagen, könnte er reden?“
Wenn die Liebe aufhört und Eltern rigide werden
Im Trotzalter zwischen 1 und 3 Jahren werden Kinder unbequem. Sie stehen auf, sie laufen rum, sie kriegen einen eigenen Kopf. Jedes „Nein!“, das ein „trotziges“ Kind in dieser Zeit sagt, heißt eigentlich „ICH!“. Ich bin auch jemand!
Viele Eltern versagen in dieser Zeit komplett. Sie haben nicht die Herzenswärme, um das Heranwachsen dieser neuen Persönlichkeit sorgsam zu begleiten. Sie fühlen sich angegriffen. Sie hängen in den eigenen alten Kindheits-Muster fest und reproduzieren die früher selbst erlebte Lieblosigkeit. Die Herzlosigkeit gebiert dann eingefrorene Gefühle.
Kindheiten prägen, Dramen verhindern Erblühen
Wichtig zu wissen ist, dass wir jederzeit alte Prägungen auch überspielen können, so wie wir Malware löschen und alte Software auf dem Computer überspielen können.
Die meisten Menschen wissen das nicht oder trauen sich nicht, das wahrzunehmen, was sie belastet und plagt.
Das ist so, wie wenn Kinder die Hände vor die Augen schlagen und dann meinen, man sehe sie nicht mehr, weil sie nichts mehr sehen.
Genauso habe ich es damals mit Mitte Dreißig gemacht, als das Leben seine harten Seiten zeigte und mich aus der Überangepasstheit heraus riss. Es wurde aber so schlimm, dass ich gar nicht anders konnte, als mir irgend Hilfe zu suchen.
„Psychotherapie? Was? Ich doch nicht!“ So hatte ich damals gedacht. Ebenso der krebskranke Ehemann, dem sein Arzt eine begleitende Therapie empfahl. Das lehnte er aber ab, weil er so was doch nicht brauchte, wie er meinte. Dann erkannte ich die Chance und nahm sie wahr.
Nun ist die Zeit weit vorangeschritten und es gibt inzwischen zahllose Alternativen zu einer klassischen Gesprächs-Psychotherapie.
Was Sie tun können und sollten
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt:
- Wenn Sie leiden, nehmen Sie es wahr. Hören Sie mit dem Wegducken auf!
- Dann schauen Sie, wer Ihnen gefällt, wer zu Ihnen passen könnte.
- Schauen Sie nach Coachleuten oder nach Therapeuten.
- Googeln Sie, sprechen Sie die Leute an, deren Seiten Ihnen gefallen.
- Schreiben Sie eine Mail. Die Antwort sollte schnell kommen und persönlich und freundlich sein. Ein Coach ist Dienstleister.
- Ein Vorgespräch am Telefon sollte ca. eine Stunde dauern und gratis sein. Sogar Anwälte bieten das inzwischen so an. Ein Lifecoach ist übrigens wie ein sehr sehr guter loyaler und fachlich hervorragender Anwalt!
Der Weg zu einem Vorgespräch mit mir führt über eine Mail. Diese Mail erreicht mich zuverlässig persönlich, niemand sonst liest mit.
Schreiben Sie einfach in ein paar Worten, was Sie plagt. Skizzieren Sie, in Details gehen wir im Vorgespräch. Dabei nehme ich Sie schon an der Hand.
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