Lifecoach: Mutterliebe ist prioritär

Was ist Mutterliebe

 

Jeder meint, die Antwort zu kennen! Das ist falsch. Ich glaube, speziell ibn Deutschland ist die fundamentale, überragende Bedeutung von Mutterliebe irgendwann durch die Jahrhunderte hindurch verlorengegangen. Mutterliebe nährt und stärkt und macht Menschen zu persönlichkeitsstarken Individuen. Hingebungsvolle Mutterliebe gibt Menschen die Sicherheit, geliebt und willkommen zu sein.

Mutterliebe ist, wenn

  • Du in Liebe und Freude gezeugt und ausgetragen wirst
  • Du geboren wirst ohne Stress, umgeben von Fürsorge
  • Du von liebevollen Armen umfangen wirst
  • Du Zärtlichkeit in die Ohren geflüstert bekommst
  • sie Dir leise zarte Weisen vorsingt
  • sie Dir murmelnd und kosend Nahrung gibt
  • sie sich Zeit nimmt für Dich
  • sie Dir die Gewissheit gibt, immer für Dich da zu sein
  • sie innerlich jubelt, was Du spürst, weil es Dich gibt
  • sie mit ihrem Mann, Deinem Vater, liebevoll über Dich spricht
  • sie Dich zärtlich anlacht
  • sie Dein Wachstum mit Begeisterung begleitet
  • sie Dir ihre Zeit gibt

Ich glaube, weil ich das meiste hiervon vermisst habe als kleines Kind, habe ich mein Boxenstopp-Coaching entwickelt. Und deswegen sagen immer wieder Klienten, Damen und Herren, sie erlebten mit mir Mütterlichkeit. Sie ist wichtig fürs Coaching, denn es zielt auf Nachreifung der Persönlichkeiten ab. Wenn wir als Erwachsene leiden, wurzelt dies in der frühen Kindheit. Das zeigt die Entwicklungspsychologie. Wenn wir leiden, hat uns die Mutterliebe gefehlt und es entstand die „Mutterwunde“.

 

Kinder sind mehr als „kleine Erwachsene“

 

Im 19. Jahrhundert bildete sich die wissenschaftliche Psychologie heraus. Kindheit wurde erstmals als eigene Lebens- und Entwicklungsphase in Betracht gezogen. Das änderte viel. Kinder wurden nicht mehr als kleine Erwachsene oder unreife Vorstufen der Erwachsenheit betrachtet, sondern als schutzbedürftige kleine Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen. Kindheit wurde erkannt als Prägezeit aller Menschen. Guter, förderlicher und liebevoller Erziehung kam plötzlich große Bedeutung zu.

Zentralfiguren der frühen Entwicklungspsychologie des Kindes waren William und Clara Stern, „das Ehepaar Stern“, die mit akribisch geführten Tagebüchern über 18 Jahre hinweg die Entwicklung ihrer drei Kinder dokumentierten und damit eine humanwissenschaftliche Längsschnittstudie vorlegten, die bis heute weltweit Beachtung findet. Auch Sigmund Freud, so heißt es, hat sich auf ihre Erkenntnisse gestützt mit seiner entwicklungspsychologischen Phasenlehre, die kindliche Bedürfnisse beschreibt und welche neurotischen Folgen bei Erwachsenen deren Missachtung haben können.

Lesen Sie hier, wie durch Lieblosigkeit in der analen Phase der Zwangscharakter und Perfektionist entstehen kann.

Warum ging Mutterliebe in Deutschland verloren?

 

Ob es sie – außer im prominenten Einzelfall – jemals gab?

Im 18. und 19 Jahrhundert war Deutschland arm, bäuerliches Entwicklungland. Die Frauen bekamen viele Kinder, weil es keine Möglichkeit der Verhütung gab. Das einzelne Kind war entsprechend erst wichtig, wenn es arbeiten konnte.

Als Ende des 19. Jahrhunderts sich Deutschland in Wissenschaft und Technologie, Kunst und Kultur nach ganz vorne spielte in der Welt, festigte sich die bürgerliche Gesellschaft und mit ihr eine protestantisch geprägte Leistungsethik, eine lustfeindliche Strenge. Kinder sollten nicht verzärtelt werden, hieß es. Sie wurden zum Gehorchen erzogen. Die katholischen Gebiete in Süddeutschland blieben länger in der bäuerlichen Armut hängen. Kinder waren halt da, künftige Mägde und Knechte und Arbeiter und Soldaten.

In Italien dagegen werden kleine Kinder traditionell von der Mamma verwöhnt und lange Jahre von Strenge verschont. In China lehrte Konfuzius, Kinder dürften alles, solange sie „im Stande der Unschuld“ seien. Erst vernunftbegabt müsse man sie mit Strenge fördern.

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Die Lieblosigkeit der (National-) Sozialisten

 

Der Massenmörder Mao in China versuchte mit seinem Sozialismus die Weisheit des Konfuzius außer Kraft zu  setzen, was ihm nur zeitweilig gelang. Schwer vorstellbar, dass Mutterliebe in den hasserfüllten, mörderischen Zeiten des Maoismus hohen Stellenwert hatte. Die Menschen lebten in Angst wie in allen sozialistischen Regimen.

Von den National-Sozialisten in Deutschland wurde die Mutterschaft an sich hochgehalten und belohnt. Die Mutterliebe aber wurde ideologisch ebenfalls abgeschafft. Sozialisten wollen keine Mutterliebe, weil sie die Menschen zu starken Individuen macht. Sie wollen Untertanen.

Johanna Haarer, Ärztin, entwickelte Ideen der richtigen harten Erziehung, die den Nazis gefielen: „Gelobt sei, was hart macht.“

Haarer vertrat die Ansicht, „Verzärtelung“, zu viel Nähe und Verständnis sei „Affenliebe“. Man müsse Kinder schreien lassen und züchtigen und so auf den rechten Weg bringen.

Nach 1945 brachte Haarer ihre Schriften stilbereinigt neu heraus. Das Vokabular der Nazis war weg, aber der Geist der Härte  und Lieblosigkeit verbreitete sich weiter.

Man muss sich klarmachen, welchen Einfluss auf Deutsche dies bis heute hat. Wer als Kind diese Härte erfahren hat, gibt sie weiter. Gefühlskälte macht neurotische Menschen, die sich unterordnen, die suchtanfällig sind, die Liebe nicht empfinden, nicht geben und nicht annehmen können.

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Antiautoritäre Vernachlässigung

 

Quasi als Gegenbewegung kam die „antiautoritäre Erziehung“ im kommunistischen Geist der 1968er in den 1970er und Folgejahren auf. Die Reformpädagogen setzten voll auf Selbstverantwortung. Wer wollte das schlecht finden?

Allerdings ist gut gemeint eben oft das Gegenteil von gut gemacht – tatsächlich sind kleine Kinder, Babys, nicht in der Lage zur Selbstverantwortung und Verantwortung für andere. Das sind Fähigkeiten von erwachsenen Menschen. Kinder sind überfordert, werden sie durch die Umstände gezwungen, zu früh Verantwortung zu übernehmen.

Die antiautoritäre Erziehung führte vielfach dazu, dass Eltern (häufig auf dem Selbstverwirklichungstrip von „Flower-Power“ und Drogen) ihre Kinder sich selber überließen. Das ist faktische Vernachlässigung, eine spezielle, ideologisch begründete Form des Liebesentzugs. Schwere Persönlichkeitsstörungen, emotionale Störungen, Selbstzweifel bis Selbsthass sind die Folge, wenn Kinder nicht mit mütterlicher Hingabe und Wärme umgeben heranreifen dürfen.

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Post-Feminismus und die Kita-Ideologie

 

Ich als Babyboomerin habe den Eindruck, dass der Emanzipations- und Karrierewahn bei Frauen durch die deutsche Wiedervereinigung sich verschlimmerte.

Frauen in der DDR gaben ihre Kinder in der Regel früh in die Kinderkrippen und folgten damit der sozialistischen Erziehungsideologie und gleichzeitig dem entsprechenden Frauenbild. Eltern sollten „gleichberechtigt“ arbeiten, Kinder im sozialistischen Geist gleichgeschaltet erzogen werden.

Dies traf sich nach 1989 mit dem Postfeminismus der westdeutschen Frauen, die sich Männern karrieremäßig auch dann noch unterlegen wähnten, als sie schon längst hätten in voller Freiheit naturwissenschaftliche Fächer studieren können, anstatt notorisch Grundschullehrerinnen zu werden – die sich dann ihren Karrieremännern gegenüber unterlegen fühlten. Nun wurde die Ideologie gesamtdeutsch, dass auch Kleinkinder gut von Fremden gewickelt und gesäugt werden könnten und Mutterliebe nicht so wichtig sei.

Aktuell wird die Propaganda-Schimäre vom „Adultismus“ in die Welt gesetzt. Das behauptet, nährende und führende Erziehung durch die leiblichen Eltern sei in Wirklichkeit ein autoritäres Konzept der Fremdbestimmung der Kinder. Aus meiner Sicht ist das ein neo-sozialistischer Versuch, die individualisierende Eltern-Erziehung auszuschalten.

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„Kinder machen Frauen schwach und abhängig“, sagte meine Mutter

 

Das Foto entstand am Tag Eins nach der Geburt meines Sohnes. Ich werde niemals mein Gefühl vergessen, als ich aus der Kaiserschnitt-Narkose aufwachte, endlich mein Kind in den Armen hielt. Unglaubliches Entzücken, göttliches Staunen über die Perfektheit dieses kleinen Menschen, unendliches Glück, es geschafft, es gesund in die Welt gebracht zu haben, dieses Stimmchen zu hören, helle Begeisterung über den unvergleichlichen Duft dieser zarten neuen Lebens.

Mutter ihr Neugeborenes liebevoll anschauend.

Ich hatte nie Kinder gewollt, weil ich von meiner Mutter gelernt hatte, dass sie Frauen in ihrer Entwicklung behinderten. In Wirklichkeit war es vermutlich so, dass die verdrängten emotionalen Schmerzen meiner eigenen Kindheit aus dem Unterbewusstsein heraus laut „Nein!“ riefen.

Ich war im Geiste der oben erwähnten Johanna Haarer erzogen worden. Meine Mutter war schon in deren Ideologie von ihrer Mutter erzogen worden, die eine Zeitgenossin der Frau Haarer war, also dieselben Prägungen der ideologisierten Lieblosigkeit selber erfahren hatte.

Es geht, das sei hier sehr betont, nicht darum, die Mutter und den Vater zu beschuldigen, zu verurteilen, sondern es geht ums Verständnis dessen, was passiert ist. So kann Selbstakzeptanz wachsen.

Sechs Wochen vor und nach der Geburt eines Kindes konnten Frauen zu Babyboomer-Zeiten bei vollen Bezügen zuhause bleiben. Meine Mutter ging also sechs Wochen nach meiner Geburt wieder zur Arbeit, weil sie panische Angst vor Armut hatte und vor Abhängigkeit von ihrem Ehemann, meinem Vater. Ihr Baby, ich, blieb bei der Oma, welche immer wieder erlebte, dass ich fürchterlich schrie, wenn die Mama enteilte. „Mein könnte meinen“, sagte die Oma, „ich würde dem Kind was antun!“

sehr trauriges weinendes Mädchen

 

Mutterliebe ist unersetzbar

 

Ich erinnere mich an die Oma als freundlich, streng und langweilig. Ich erlebte staunend, wie fröhlich meine Mutter später mit meinem eigenen Sohn umging. Einmal, als er anderthalb Jahre alt war, verreisten sein Vater und ich für eine Woche, um die Ehe wiederzubeleben. Meine Eltern waren bei dem Jungen. Als wir zurückkamen, meinten wir, dass ein glückstrahlendes Kind uns erwarten würde. Stattdessen guckte der kleine Mensch uns bitterböse an, als wären wir Fremde. Das zeigte, dass auch freundlichste Oma und Opa nicht Mama und Papa ersetzen können.

Ich kann mich, wie die meisten Menschen, an die früheste Kindheit nur schattenhaft erinnern. Aber an mein Lebensgefühl kann ich mich erinnern: Angst und Unsicherheit hingen über allem. Ich war ein scheues, schüchternes, überaus wohlerzogenes Kind, ich war gut dressiert. Es fehlte die Unbefangenheit, die ich an anderen neidvoll erlebte. Diese Unbefangenheit aus innerer Stärke wächst durch nährende, hingebungsvolle Mutterliebe. Sie gibt Menschen die Sicherheit, geliebt und willkommen zu sein. Die hatte ich nicht.

Als Nachbarn meiner Mutter sagten, sie würden mich, dieses reizende Kind, so gerne kaufen und schade, dass das nicht erlaubt sei, war ich entsetzt. Ich wäre zu gerne zu diesen freundlichen Leuten auf die andere Seite der Straße übergesiedelt.

Persönlicher Nachsatz der Autorin

 

Ich bin meiner Mutter speziell sehr dankbar für das, was sie für mich getan hat! Ohne ihren unbeugsamen Willen hätte ich niemals Abitur gemacht, niemals studieren dürfen, sondern ich hätte nach dem Willen meines Vaters maximal nach Mittlerer Reife irgendeine Lehre gemacht, die ich aus Gründen intellektueller Unterforderung vermutlich abgebrochen hätte mit ungewissem Ausgang. Mein Vater wuchs ohne Mutterliebe auf und mit einem prügelnden Vater. Er konnte nicht führen. Ich kenne solche Geschichten von vielen Klienten.

Mutterliebe nährt, Vaterliebe führt – mir hat es an beidem gefehlt, so dass mein Leben tatsächlich sehr anstrengend geworden ist. Weite Strecken lang habe ich an mir vorbeigelebt, weil ich überhaupt nicht wusste, wofür mein Herz brennen könnte. Hatte ich eines? Jahrzehntelang habe ich es jedenfalls verschlossen, vor allem für mich selber. Ich habe alle Anforderungen erfüllt, mich angepasst, selten „Nein“ gesagt, genommen, was an mich herangetragen wurde. Lebensvision? Ich hatte keine.

Die Erfahrung selber Mutter zu werden, hat mein den Panzer um mein Herz aufgeweicht.

Für dieses kleine von mir geborene Geschöpf hatte ich die Verantwortung! Ich glaube, dadurch lernte ich zum ersten Mal begreifen, dass ich als Mensch, als Individuum wichtig war. Für dieses Kind war ich wichtig, also war ich wichtig! Mit der Geburt meines Sohnes fing irgendwie mein Leben erst an.

Mit ihm erlebte ich Kindheit nach. Dieser viele Blödsinn, diese unglaublichen Erstaunlichkeiten, die er präsentierte! Dieses Singen und Lachen und Springen, ja klar, auch das Schimpfen musste sein und das Versöhnen danach. Oh, und diese vielen Probleme – sie haben mir Hirn und Herz angekurbelt, meine Ich-Muskeln gestärkt!

Ich habe meine erste Karriere hingeschmissen, weil sie mir demgegenüber einfach vollkommen belanglos und dürr vorkam. Ich bin mir selber sehr dankbar, dass ich die Sachlage begriff und die richtigen Prioritäten setzte. Nein, die Neudefinition war anfangs nicht leicht, aber man schafft es!

Ich wünsche aber allen jungen Frauen, denen eingetrichtert wird, das Glück liege in einer steilen Berufskarriere, dass sie ebenfalls ihr Herz und ihren eigenen Willen entdecken und dementsprechend ihr eigenes Ding machen – und dafür den richtigen Mann aussuchen!

Ich bin durch meinen Sohn in den für mich wirklich richtigen jetzigen Beruf als psychologischer Lifecoach hinübergewechselt: Lesen Sie hier, wenn Sie mögen, die Details.

Ähnliches wird auch für Sie möglich sein!

Kinder sind für Frauen nicht das Ende von Leben, sondern der Anfang neuen Lebens. Und Nachreifung, Ausgleich der Defizite ist jederzeit möglich!