Lifecoach Dr. Waltraud Berle beschreibt die Disneystrategie des NLP.

Die Disney-Strategie

Sind Sie visionär genug fürs Leben?

Die Disney-Strategie ist eine der zentralen Strategien aus dem NLP-Werkzeugkoffer. Sie macht Innovationsprozesse wirklich kreativ und effizient, indem sie unser inneres Kreativ-Team aktiviert, das wir alle besitzen. Es ist eine komplexe Strategie, die Umdenken in Richtung auf Lösungsfokussiertheit, Kühnheit und Non-Konformismus erfordert.

Ich gebe Ihnen hier eine gute Anleitung, wie es geht. Die Anwendung wird Sie aus dem jammervollen kreisförmigen Denken befreien.

Arm ist, wer keine Vision besitzt!

Dreh- und Angelpunkt ist die Position des Visionärs. Der Visionär in der Disney-Strategie ist wie im wirklichen Leben Taktgeber: Er steht am Anfang von allem. Das wissen die meisten Menschen leider nicht mehr, weswegen sie sich oft im Kreise drehen. Beliebt ist die Ansicht, des populären Kanzlers Helmut Schmidt, wonach zum Arzt müsse, wer Visionen hat. Ein Satz, der den tüchtigen Politiker als Macher, Operationalisierer, als Manager und Unternehmer ausweist. Allerdings wird kein Unternehmen reüssieren, das ohne Vision dahindümpelt.

Wer keine Vision hat vom Leben, weiß nicht, wohin die Reise gehen soll und verheddert sich deswegen im Aktionismus. Menschen ohne Vision und Plan werden – wie man vor allem in der Politik sehen kann – sehr leicht zum Opfer von Leuten, die Ziele und Vision haben. Und die Kraft, dieselben umzusetzen bzw. planvoll anzusteuern. Und zwar haben sie die Kraft, weil sie Vision und Ziele haben! Denn Ziele machen erfolgszuversichtlich. Lesen Sie hier, warum:

Die 3 Grund-Energien der Disney-Strategie

Wir sprechen vom Visionär, vom Macher und vom Kritiker. Das sind wichtige Mitspieler unseres inneren Teams. Wenn diese drei strategisch in dieser Reihenfolge gut zusammenspielen, initiieren sie enorme Innovationsprozesse, die nicht nur kreativ tun, sondern die kreativ sind, also wirklich schöpferisch neue Ideen erbringen. In der Wirtschaft, in der Politik, im normalen Menschen-Alltag.

Der Visionär in uns gibt die Richtung vor. Der Macher weiß, wie es geht, sagt, was zu tun ist, setzt die Idee um, weil er das Wissen und Handwerkszeug dafür hat. Und der Kritiker zeigt die Schwachstellen auf. Im normalen Leben gebärdet sich der Kritiker oft als reiner Meckerer und Nörgler, als Nein-Sager, der allen neuen Ideen den Garaus macht. In der Disney-Stratgie des NLP lernt er, konstruktiv zu werden.

Alle besitzen alles, wir sind reicher, als wir meinen

Jede/r von uns hat Visionär, Macher, Kritiker in sich – allerdings in unterschiedlicher Verteilung und Ausprägung.

Die meisten Menschen haben den Visionär in sich weggesperrt und wursteln sich g’schaftlhuberisch durchs Leben. Sie schwanken zwischen Aktionismus und Selbstzweifeln, weil sie keinen Plan haben. Ein bürokratischer Lebensstil, der unglücklich macht. Leben ohne Vision bedeutet Unterwerfung unter die normative Kraft des Faktischen und führt in den Burnout.

Aber glücklicherweise: Nichts ist in Beton gegossen, dafür sorgt Persönlichkeitsentwicklung!

Wie fein die Disney-Strategie funktioniert

Visionär, Macher und Kritiker werden durch Trennung und räumliche Verankerung klar positioniert. Sie stehen im Dreieck zueinander. Die Trennung verhindert das kontraproduktive Durcheinanderreden – sei es im inneren Dialog, sei es in Konferenzen. Auf jeder Position herrscht absolute Redefreiheit.

Am Anfang redet der Visionär. Ist er fertig, redet der Macher. Danach kommt der Kritiker mit seinen Bedenken zu Wort. Jeder hört jedem zu. Niemand unterbricht. Jeder kommt an die Reihe. Das ist eines der Geheimnisse der Wirksamkeit dieser Strategie.

Das andere ist die Aktivierung des inneren Kreativ-Teams durch die Freisetzung der jeweiligen reinen Energie. Das geht so:

Das innere Team aufwecken

  • Sie aktivieren die Visionärs-Energie

Sie stellen sich im Raum an einem Fenster mit Weitblick. Sie erinnern sich an konkrete Situationen, in denen Sie Zukunftspläne geschmiedet haben. Sie werden merken, dass Sie dabei in einer heiteren Energie waren. Sie waren voller Hoffnung und Zuversicht. Die Ideen fielen Ihnen zu. Indem Sie sich erinnern, befinden Sie sich bereits wieder in genau dieser Visionärs-Energie. Sie markieren diese Position entsprechend. So werden Sie auch später sofort an dieser Stelle wieder wissen und spüren: Hier bin ich Visionär. Ohne Wenn und Aber!

  • Sie aktivieren die Macher-Energie

Sie positionieren sich ein paar Schritte weiter und erinnern sich an konkrete Situationen Ihres Lebens, in denen Sie erfolgreich einen Plan umgesetzt haben. Egal was. Vielleicht haben Sie ein Bild gemalt, Reifen gewechselt oder ein Regal aufgebaut. Vielleicht haben Sie die Steuererklärung erledigt. Oder den Großputz. Sie erinnern sich genau an das, was Sie taten und schon haben Sie diese Energie in sich wiederbelebt. Sie spüren Entschlossenheit und Tatkraft. Sie markieren auch diese Position.

  • Sie aktivieren die Kritiker-Energie

Sie positionieren sich in einiger Entfernung so, dass Sie Visionär und Macher im Blick haben. Sie erinnern sich an Situationen Ihres Lebens, in denen Sie wohlwollend etwas auf seine Tauglichkeit prüften: War der Braten gar, der Kuchen durchgebacken? War der Kontoauszug in Ordnung, den Ihnen die Bank schickte? Stimmte bei der Projektplanung alles und im Arbeitsvertrag? Sie sind nun in einer souveränen starken Energie, voller Selbstvertrauen, Sie fühlen sich sehr kompetent und haben das Gelingen im Sinn. Sie markieren auch diese Position.

Nun sind Sie bereit, diese Energien strategisch einzusetzen. Das können Sie für sich alleine tun. Das können Sie auch in Gruppen tun.

Ich mache übrigens sehr gerne auch Ihr Team fit für die Disney-Strategie. Sollte Sie das interessieren, schreiben Sie mir einfach eine Mail: coach@dr-berle.de

Das Team wird kreativ mit 3 Ecken

Es ist Ihnen klar, es wurde definiert, welches Problem gelöst werden soll. Jetzt geht’s los:

  • Zuerst gehen Sie auf die Position des Visionärs, beamen sich in die Energie hinein wie beschrieben. Dies tun Sie mit der Frage: „Wie könnte eine Lösung aussehen?“

Sie sprechen Ihre Einfälle und Ideen aus. Das tun Sie so lange, bis Ihnen nichts mehr einfällt. Sollte Ihnen plötzlich ein Zweifel auftauchen, verlassen sie die Position des Visionärs sofort, weil Zweifel nicht hierher gehören.

  • Nun gehen Sie auf die Position des Machers, beamen sich in diese Energie hinein, dies mit der Frage: „Wie kann ich das umsetzen, was könnte getan werden, um die Ideen von Visionär umzusetzen?“

Sie sprechen Ihre Einfälle und Ideen wieder aus. Das tun Sie so lange, bis Ihnen nichts mehr einfällt. Sollte Ihnen plötzlich ein Zweifel auftauchen, verlassen sie auch jetzt die Position sofort, weil Zweifel nicht hierher gehören.

  • Nun gehen Sie auf die Position des Kritikers, beamen sich auch in diese Energie hinein.

Sie fragen sich, welche Probleme Sie sehen, an dem, was Visionär und Macher sagten. Wenn Sie Probleme sehen, stellen Sie an beide folgende Frage: „Wie könnt Ihr diesen und jenen Punkt verbessern?“ Sie sind die Prüf-Instanz, Vorschläge machen Sie gar nicht. Denn es bringt nie Neues, wenn Kritiker meinen, Probleme, die sie benennen, auch lösen zu können.

Nun beginnt vermutlich der zweite Durchgang: Erst sprechen Visionär, dann Macher, dann Kritiker. Das kann einige Runden geben. Sie werden in einen kreativen Flow geraten, freuen Sie sich!

Der Prozess endet, sobald der Kritiker keine Kritik mehr hat, sondern grünes Licht gibt. Dann ist die Arbeit getan.

Kreativität braucht Spielraum:

Das Wunderbare der Visionäre

Die Visionäre setzen ihr Potenzial in der Disney-Strategie aufs Herrlichste frei und bewirken so Wunderbares, Großes, Neues, Feines.

Mit dem Visionär startet jede Disney-Strategie. Visionäre schauen nach vorne, entwickeln ungebremst die Vision eines Zieles oder einer Problemlösung. Visionäre dürfen ungehemmt spinnen, ja, sie müssen das sogar tun. Visionäre denken groß, kühn, sie denken zukünftig, hellseherisch auch das angeblich und anscheinend komplett Verrückte. Die Umsetzungsfragen interessieren sie null. Visionäre werden in sich zusammenklappen wie Luftballons, unterbricht man sie in ihrem Flow mit so Anmerkungen wie „komm, das klappt nie …. wo soll das denn hinführen …. das ist doch gefährlich… viel zu teuer etcpp … !“ Visionäre entwickeln Ideen, seien sie noch so steil, abstrus … „unmöglich, hatten wir noch nie!“ Für Visionäre gilt „geht nicht, gibts gar nicht.“ Auf diese Weise wird Potenzial frei, das im Alltag in der Regel vollkommen ausgebremst wird durch Konventionalität, Vorschriften, Political Correctness, Gewohnheiten. Visionäre dürfen, können, müssen alles sagen.

Die Macher machen Bestes im Flow

Die Disney-Strategie lässt einige Konflikte im Arbeits- und Privatleben plötzlich leicht verstehen und beenden.

Wenn Sie einem Visionär mit Zahlen kommen, wird er Sie anblaffen. Wenn Sie einem Controler im kritischen Prüf-Modus von Ihren Zukunftsideen vorschwärmen, wird er vermutlch den Kopf schütteln, womöglich mit dem Zeigefinger an die Stirn tippen. Und wenn Sie einen Machertypen im Operationslisierungs-Eifer ausbremsen, indem Sie etwa sagen: „Hei, das geht nie und nimmer!“ dann fängt der entweder das Weinen oder das Schreien an. Gewiss haben Sie so merkwürdige Reaktionen schon erlebt.

Die Macher sind eigentlich Pioniere, sind Handwerker, Künstler. Sie vollbringen wahre Wunder, wenn man ihnen sagt, wohin die Reise geht, und wenn man sie endlich nur mal machen lässt ohne das ewige Gemeckere. Das sind die Fachleute der Umsetzung, unermüdlich können sie ackern – sobald sie es dürfen. In der Disney-Strategie dürfen sie. Sie finden den Flow und so zu neuen tollen Lösungen.

Die Kritiker werden Spielmacher

Bei Leuten, die Sie als Nörgler empfinden, hat sich der Kritiker-Anteil im inneren Team in den Vordergrund geschoben. Sei das genetisch bedingt oder erworben. Die Herausforderung der Kritiker-Typen ist es, konstruktiv zu werden. Sie dürfen also aufhören notorisch „Ja, aber“ zu sagen und damit jedes Brainstorming zu torpedieren. Sie müssen sich angewöhnen, ihr kritisches Hinterfragungspotenzial lösungsorientiert zu nutzen. Das geht, indem die Kritiker sich angewöhnen, sich zu gestatten statt „Nein, geht nicht!“ zu fragen „Wie können wir das Problen lösen?“

Konstruktive Kritik als Zündfunke

Konstruktive Kritiker stellen „Wie-Fragen“. Sie fragen und zwar so: Wie können wir das Problen lösen?“ Sie lassen nicht ein Nein runtersausen wie ein Guillotinenmesser und köpfen jede gute neue Idee, machen jede gute Laune kaputt. Sondern sie werden wieder konstruktiv, was sie tiefinnerlich immer sein wollten. Sie hören den beiden anderen zu, prüfen deren Ideen und machen damit deutlich, dass auch sie am Gelingen des großen Ganzen interessiert sind. Sobald ein Kritiker grünes Licht gibt, kann das Projekt starten – und es wird erfolgreich sein.

Viele Projekte laufen ins Nichts, weil kein konstruktives Controlling stattfand. Viele Visionäre und Macher bringen ihre PS nicht auf die Straße, weil das ermutigende „JA!“ einer Prüfinstanz fehlte. Oder weil die Prüfinstanz Neues zertrampelte in anerzogener Destruktivität.

Durch die Disney-Strategie werden die Kritiker zu Spielmachern und Agenten der Optimierung. Ohne sie gibt es keine Erfolge!

Die Disney-Strategie bewirkt Wachstum

Die Disney-Strategie zündet nicht nur tolle Projekte, sondern wirkt nachhaltig, weil sie persönliches Wachstum, Persönlichkeits-Entwicklung bewirkt. Je mehr Sie diese Strategie anwenden, desto mehr wird sich Ihr Denken transformieren: Sie werden kreativer, lösungsorientierter. Nach einiger Zeit der Übung werden Sie automatisch im inneren Dialog die einzelnen Team-Mitglieder zu Wort kommen lassen. Diese Art des kreativen Denkens wird sich in Ihrem Mindset fest etablieren.

Dasselbe gilt auch für Teams im Arbeitsleben.

Ihre Mitarbeiter werden durch die Disney-Strategie selbstbewusster werden und gleichzeitig die Kollegen mit anderen Augen betrachten – der Respektpegel wird steigen, die Lebensfreude bei der Arbeit wird zunehmen, das WIR-Gefühl wird wachsen. Die Produktivität wird zunehmen.

 

Ich halte gerne auch für Sie und Ihr Team einen Workshop zur Installierung der Disney-Strategie. Sollte Sie das interessieren, schreiben Sie mir einfach eine Mail: coach@dr-berle.de