dr-berle.deWatzlawicks Elefantengeschichte mit Osterhasen
Kapitel in diesem Beitrag:
Das machtvollste Veränderungsmittel ist Verblüffung
Ich saß heute früh am Schreibtisch und überlegte, wie ich meinen Sonntags-Blog schreiben wollte.
Die Zeiten im Allgemeinen sind ja nicht witzig, finde ich. In Deutschland wartet alle Welt darauf, dass die verheerende Ampelregierung endlich zerbricht und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Ehemalige Pazifisten kreischen schwurbelnd immer lauter nach Aufrüstung, gar nach Atomaufrüstung Deutschlands. Gleichzeitig ist das Land eigentlich, seriös betrachtet, längst pleite. Immer mehr Unternehmen gehen in die Insolvenz. „Nein“, sagte der sub-informierte Bundeswirtschaftsminister, „die gehen nicht insolvent, die hören nur auf zu arbeiten!“ Da blieb dem Fernsehvolk der Mund offenstehen …
Die Zahl der Depressiven steige rasant. Das merken die Krankenkassen an den Anträgen auf Psychotherapien.
Watzlawicks Elefantengeschichte und die Osterhasen
Ich saß also und dachte nach. Die eine Lotto-Millionärin in der Schweiz, eine Wirtshaus-Bedienung, die 170 Millionen Euro gewonnen hatte, die ist nach 2 Jahren gestorben an dem Krebs, den sie vorher schon hatte. Das las ich in der scheußlichen BILD-Zeitung, in die ich aber immer morgens schaue, weil dort garantiert etwaige Katastrophen vermeldet werden. Oder Rücktritte von Regierungen. Der Mann der Frau starb kurz darauf auch an einem Aortenriss. Du liebe Güte! Lieber Gott, du machst Murks zur Zeit, scheint mir!
Verblüffung, Schadenfreude, Empathie?
Ist das mit der toten Lottomillionärin nun etwas, was die Leute übers eigene Unglück hinwegtrösten soll, ist das was für Schadenfreudige oder ist das was für die, die in der eigenen Angst noch Mitleid für andere übrig haben? Anders als diese eine boshafte TAZ-Redakteurin, die in einer Talkshow erklärte, Amerika habe so viele Kriege angefangen, da sei es in Ordnung, dass jetzt eben US-Soldaten stürben. Hoi, da blieb dem Fernsehvolk ebenfalls die Kinnlade hängen vor Staunen. Tabus werden verletzt!
Ich habe damals in der Kindheit gelernt, dass man anderen niemals was Schlechtes wünscht und sich auch nicht freut, wenn die was Schlechtes erleben.
Da sah ich die Osterhasen am Himmel
„Das gibt’s doch nicht!“ Ich sprang auf, griff nach dem Smartphone, eilte auf den Balkon nach Westen. Ich lachte laut! Osterhasen am Himmel, zweifelsfrei, oder? Schauen Sie das Foto an? Sind das Osterhasen oder nicht? Osterhasen in Eile, mit einander ratschend über den Wind vielleicht? Oder über Gott? Warum der mal wieder so viel murkst? Oder meinen wir nur, dass er murkse?
Murksen wir selber? Da fällt mir der eine Lehrer ein, der immer, wenn er hereinmarschierte ins Klassenzimmer mit starker Stimme rief: „Erhebt Euch!“ Und das enorme Kratzen der zurückgeschobenen Stühle erfüllt den Raum. Erhebung als Akt des Gehorsams – eigentlich auch wieder ein eigenes lustiges Thema, oder?
Erhebung als Bürgerpflicht steht tatsächlich im Artikel 20, Absatz 4 des Grundgesetzes. Und das haben die Väter anno 1949 klug ausgedacht. Denn, wer seinem Ärger Luft macht, wie jetzt die Bauern mit ihren Traktoren, wird jedenfalls nicht depressiv. Gegen schlechte undemokratische Regierungen muss man sich erheben, steht im Artikel 20, Absatz 4.
Und jetzt kommt Watzlawicks Elefantengeschichte
Eigentlich wollte ich heute nur diese Geschichte erzählen. Das ist mein Beitrag in etwaig traurige Tage hinein und für den Fall, dass Sie Unternehmer sind und nicht wissen, wo die Aufträge bleiben oder Rentnerin, die 6.000 Euro nachzahlen soll, wie ich auch in der BILD las, und zwar für Fernwärme und ihre Kleinwohnung von 54 Quadratmetern in 2023.
Halten Sie den Kopf hoch, egal, was ist und passiert! Denn nur dann fallen Ihnen Wege und Lösungen ein! Kopf hoch!
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