Hilfe aus der Krise
Kapitel in diesem Beitrag:
„Ich weiß nicht weiter!“
Die junge Klientin hatte im Coaching angefangen, ihr Leben ganz neu zu ordnen. Sie verließ den Partner, sie kündigte den Job, sie fand den richtigen Scheidungsanwalt. Plötzlich selbständig in ihrem Beruf, regelte sie alle nötigen Dinge: Krankenversicherung, Akquise von Aufträgen, ja, sie unternahm schnell auch erste sexuelle Feldforschungen (wie sie es nannte). Ich fand, dass sie ein enormes Tempo vorlegte. Ihr ging es aber nicht schnell genug. „Ich weiß nicht weiter!!! Was jetzt??“ fragte sie oft ganz verzweifelt.
Wie in der Sackgasse
Man denkt und denkt und denkt, es fällt einem nichts ein. Freunde erteilen Ratschläge. Aber die kennen Sie meist selber alle schon. „Ich weiß nicht weiter!“ Ganz ehrlich – es ist eigentlich ja hauptsächlich ein Gefühl, das Sie plagt. Ihr Kopf denkt vermutlich im Kreis. Und genau das erzeugt das ungute Gefühl des Feststeckens und der Nichtswürdigkeit.
Und das Gefühl verbindet sich mit anderen Gefühlen: Sie meinen, Sie seien unfähig. Sie kriegen womöglich Angst, Ihr Leben zu vermasseln. Sie fühlen sich ausgeliefert. Sie erleben eine Krise und würden am liebsten hinaus flüchten.
Weil alles sich besser anfühlt, als das Feststecken, machen Sie die Flucht nach vorn. Aktionismus. Besser irgendwas tun, als nix. Viele Menschen laufen auf diese Weise vor sich selber fort. Wir kennen es alle: Wir gehen in die Stadt zum Einkaufen, andere flüchten sich in den Wisch-und-Weg-Trubel der Datingplattformen oder in die Arbeit oder ins Fitness-Studio. Naja, Sie wissen selber am besten, was SIE tun, um sich von schlechten Gefühlen abzulenken. Ablenkung hilft. Aber nur ein Weilchen, ganz ehrlich gesagt.
Hilfe aus der Krise
Das einzige, was Ihnen wirklich helfen wird, ist dies:
Nicht weglaufen, sondern innehalten! Besinnung auf sich selber hilft.
Beantwortung der Frage: „Wer bin ich!“ – das hilft.
Wer sind Sie denn wirklich? Sind Sie erwachsen, wie alt sind Sie? Was können Sie, was haben Sie schon geleistet?
Welche (Lebens-) Prüfungen haben Sie schon gemeistert … und vor was exakt haben Sie denn tiefstinnerlich Angst …. denn vielleicht haben Sie auch gar keine Angst, sondern es geht Ihnen womöglich einfach nicht schnell genug? So wie der impulsiven schnellen Klientin …
Was wäre, wenn?
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Das soll Albert Einstein gesagt haben. Schauen Sie also, sofern Sie eben gelacht haben über den Satz, welche Möglichkeiten Sie haben, in den unterschiedlichen Bereichen Ihres Lebens IRGENDWAS anders zu machen.
Denken Sie in Möglichkeiten. Überlegen Sie, da Sie nun schon beschlossen haben, den Sonntag mal ganz alleine mit sich zu verbringen … was könnten Sie anders machen? Welche auch winzig kleinen Stellschrauben im Leben könnten Sie verändern? Und schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie zu der Person, die Sie dort sehen: „Was kann ich heute tun, damit es Dir gut geht?!“
Mit der Rückbesinnung auf sich selber haben Sie schon angefangen! Glückwunsch! Mehr Ideen von mir zur kreativen Ausgestaltung des Innehaltens finden Sie hier … denn mit dem Kleinmut muss Schluß sein!