Coaching als Prävention

Instandhaltung von Maschine und Seele

Jeder Mechaniker weiß, dass regelmäßige Wartung der kostbaren Maschinen der produzierenden mittelständischen Wirtschaft eine Investition genannt wird, die unumgänglich ist. Ketten und Zahnradzusammenhänge sind bekanntlich genau so stark, wie jedes einzelne Glied. Also ist es systemerhaltend, die einzelnen Glieder des großen Ganzen sorgsam auf ihre Fitness zu prüfen. „Plötzlich schrieb das Klinikum rote Zahlen“, erzählte mir kürzlich ein Unternehmensberaterkollege. Er wurde hinzugezogen und stellte fest, dass der Chefarzt, ein toller Operateur, mit dem Zusammenspiel des großen Ganzen überfordert war und Unterweisung brauchte. Die Alternative wäre gewesen, ihn auszutauschen. Die Klinikleitung entschied sich aber für die konservativ-erhaltende Therapie und investierte in ein Coaching für den Chefarzt. Danach kam die Klinik schnell aus der Verlustzone heraus.

Vorbeugung verhindert Totalschaden

Was für Ihren Maschinenpark gilt, gilt auch für Ihre Seele und Ihren Körper! Pflegliche Behandlung und Wertschätzung der Betriebsmittel sind geboten.

Das wissen aber anscheinend nur Wenige. Ich las, der Müllberg an Billigkleidung wachse enorm an. Menschen kaufen „preiswerte“ Kleidung und werfen die wieder weg, sobald sie kaputt oder schmutzig ist. Anstatt sie der Mühe der Instandhaltung zu würdigen durch Waschen und Flicken. Das ist eine Auswirkung des seit mindestens 10 Jahren in die Köpfe gehämmerten Grundsatzes von „Geiz ist geil“. Also ist der Berg der Billig-Klamotten ein Zeichen mangelnder Großzügigkeit und Wertschätzung.

Kleider machen Leute

„Kleider machen Leute“, das kennen Sie, nicht wahr? Mangelnde Wertschätzung der Kleidung kann also als Symptom mangelnder Wertschätzung der eigenen Person genommen werden. Und mithin mangelnder Wertschätzung des Lebens an sich. Denn wieso sind wir überhaupt wichtig für uns? Wir sind wichtig für uns, indem und weil wir leben. Wären wir dankbar dafür, würden wir uns in Samt und Seide und Alpaka hüllen, uns lobpreisen für unsere Schönheit und sie pflegen und hegen.

Coaching als individuelle Instandhaltung

Individuelle Vorbeugeinstandsetzung ist also ein Ausdruck von Selbstachtung, darf resumiert werden. Die allgemeine Selbstachtung in Deutschland scheint mir ziemlich gesunken zu sein. Ich höre in den letzten Monaten immer wieder Interessenten sagen, das Vorgespräch mit mir sei grandios gewesen, habe so viel Hoffnung entfacht. Aber leider, leider könne man das Geld fürs Coaching nicht ausgeben.

Eine Frage der Priorisierung des Selbstwertes

Sogar jene Dame aus dem Münchner Umland, die mit Ende 50 beruflich noch einmal neu durchstarten wollte, die aber bei einer komplexen Weiterqualifizierung in der Prüfung in einem relativ winzigen Teilgebiet scheiterte und jetzt furchtbar Angst hat, diese Prüfung noch einmal zu machen, fand am Ende, die Investition in eine seelenstärkende Reparaturmassnahme via Coaching zu groß. Sie hat zudem bei all ihrem Stress in der jetzigen Position gewaltiges Übergewicht angehäuft, das sie gerne wieder loswerden würde, was meistens geschieht, wenn man das richtige Gewicht in der Welt bekommt. Aber jetzt wird das Übergewicht höchstwahrscheinlich noch gewaltiger werden , weil sie meint, die Ausgabe fürs Coaching nicht wert zu sein. Vermutlich wartet sie den Totalschaden ab getreu dem Sprichwort: „Es muss erst noch viel schlimmer kommen, ehe es besser werden kann“.

Krankheit statt Prävention

Vorbeugende Instandhaltung setzt Wertigkeit und Selbstverantwortung voraus und ist das, was im medizinischen Denken Prävention heißt. Die meisten Menschen fahren aber wunderlicherweise einen Crashkurs: Sie machen so lange weiter und weiter mit nicht beglückendem Leben aus mangelnder Selbstwertschätzung, bis der Körper mit Krankheitssymptomen das Fatale der Lage vermeldet. Sie gehen dann zum Arzt und erwarten Wunderheilung. Sie fallen in die soziale Hängematte.

Wenn Sie aber jetzt erschrecken und sich eine Vorbeugeinstandsetzung via Coaching leisten – dann verhalten Sie sich wie ein verantwortungsvoller Unternehmer und wie ein erwachsener Mensch mit Selbstachtung.