„Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.“
Kapitel in diesem Beitrag:
Die Weitergabe des Feuers steht vor allem! Neujahrs-Gedanken
„Die Weitergabe des Feuers“ – der Satz ist von Jean Jaurès. Wie kommt das, dass ich, ausgerechnet ich, ausgerechnet den Satz eines Sozialisten zitiere?
Das kommt von meiner Überzeugung, das es bei kreativen Menschen keine „Brandmauern“ geben darf. Denn das Lagerdenken, so nannte man das Brandmauern früher, das Lagerdenken verhindert Kreativität und somit letztlich Menschlichkeit.
Jean Jaurès also: 1914 ermordeter französischer Reform-Sozialist, eigenwilliger Kopf, Journalist, Warner vor Kriegstreiberei. Damals ging es um den Ersten Weltkrieg. Also kurzum, als Studentin fand ich den Jaurès so spannend wie den Kurt Eisner in München, der ebenfalls ein eigenwilliger, eigensinniger und absolut libertärer, geistig großräumiger Denker gewesen ist. Genannt Sozialist.
Es gibt das eigentlich nicht, denn Sozialismus ist das mörderische Gegenteil von libertär – eben drum war Eisner ja so besonders!
Erster bayerischer Ministerpräsident! 1919 ebenfalls von einem Fanatiker ermordet.
In meiner Dissertation über Heinrich Mann geht es in einem ganzen Kapitel 3 auch stark um Eisners Gedanken, Ziele Vorstellungen. Letztlich geht es um Individualismus. Und das ist Freiheit und nicht Sozialismus.
Die Weitergabe des Feuers
Das heißt für mich auch Begeisterung. Begeistert leben oder lieber gar nicht!
Ja, die Leute, die nicht begeistert leben, sondern lieber so lauwarm in den vermeintlichen Komfortzonen, die brennen eben auch aus und werden depressiv.
Ja, wer gibt eigentlich heute schon das Feuer weiter? Außer mir natürlich …. ich gebe Feuer weiter.
Was sonst ist Coaching außer Weitergabe des Feuers! Und ich werde so glücklich, wenn ich merke, dass es klapppt!
Eben schrieb mit ein Klient Anfang Dreißig:
„Ich würde sagen, mit Ihrer Unterstützung bin ich mehr Mann geworden, als ich je zuvor war, also es funktioniert!“
Er meinte, dass das Coaching bei mir funktioniere. Einerseits. Wie herrlich!
Und er bezieht sich mit seinem ehrenvollen Satz darauf, dass ich ihm von meiner Lebens-Mission berichtet hatte. Wie ich die fand, wie sie lautet. Weil diese Mission beinhaltet, dass ich auf weibliche, mütterliche Weise männliche Strukturiertheit in die Welt bringen kann, soll und darf.
Das feurige Dürfen statt des zwanghaften Müssen
Viele Klienten habe ich in ihren Dreißigern. Das sind Leute der sogenannten Generation Y – aufgewachsen im großen Wohlstand und erste digital Natives. Das heißt, es sind Leute, denen man unglaublich viele Leitplanken errichtete, wohlmeinend, wohlwollend. Da spreche ich aus Erfahrung, denn auch mein Sohn ist aus den 80ern, war ein wundervoll begabtes Kind, dass von Mutter, mir, und Vater begeistert gefördert wurde. Heute starrt er ins Internet und will alles richtig machen.
Bei Astrologen erfährt man, dass diese Kohorte geboren wurde, als der Planet Pluto seinen 20-jährigen Transit durchs Sternzeichen Skorpion hatte und dass die Lebensherausforderung dieser Leute Individualismus ist. ICH BIN ICH und WER? Das bedeutet auch Auseinandersetzung mit alten Rollenbildern, Regularien, Zwängen. Bin ich ohnmächtig ausgeliefert oder mächtig und wie sehr? Es bedeutet Selbst-Definition! Auch spielt bei ihnen das große uralte existenzielle Lebensthema Emotio oder Ratio eine riesige Rolle. Wieviel muss man, darf man, kann man – damit man will?
Wie soll und kann man feurig leben in der Datenflut aus dem Internet?
Wer das nicht klärt überanpasst sich und brennt aus.
Age of Aquarius – Weitergabe des Feuers
geht es rund! Jetzt, um bei der Astrologie zu bleiben, gleitet der Pluto allmählich und dann für 20 Jahre in den Wassermann – im Musical „Hair“ schon 1967 sehnsüchtig besungen. Die Pluto-Wassermann-Energie, die uns jetzt demnach erwartet, kommt in dem Song fabelhaft zum Ausdruck. Hören Sie rein.
Also: Bewahrung oder Tradition gelingt nicht durch Anbetung der Aschen, sondern durch die Weitergabe des Feuers! Vorher transitierte Pluto durch Steinbock, erdig, schwer, da hatten so Sture das Sagen, die die weigene Weisheit „alternativlos“ fanden und durchboxten. Damit ist Schluß! Die Wellen der Wasserenergie werden Feuerigkeit verbreiten helfen.
Kommunikation ist Trumpf
Für mich heißt das ganz klar:
- Schluss mit dem blöden Problemdenken. Probleme sind dazu da, Fehlschaltungen zu erkennen und durch Willenentscheidungen zu lösen: Was will ich, das ist dann ein Ziel, setzt Kraft frei und schafft Wege. Ganz einfache Hirnmechanik.
Für mich heißt das auch:
- Besinnung auf die gute Tradition, auf die Stärken. Nicht länger an Hitler rummachen, sondern sich auf Bismarck besinnen, auf Goethe, Kant, die Humboldts, ja, auch auf Karl Lagerfeld mit seiner kraftvollen Ästhetik. Und Besinnung auf die eigenen Stärken und Heldengeschichten.
Da schrieb mir eine völlig verzweifelte junge Frau. Dann bugsierte ich sie dahin, sich auf Heldengeschichten zu besinnen. Sie habe keine, meinte sie. Ich glaube das nicht, entgegnete ich. Woraufhin sie mir eine ihrer Heldengeschichten mailte. Und der Tenor ihrer Mails änderte sich sofort.
„Diese Willensstärke habe ich in vielen anderen Situationen ebenso eingesetzt. Wenn es darum ging, mich für meine persönliche Weiterentwicklung einzusetzen, mich für andere Menschen einzusetzen. „
Na, also! Man muss nur miteinander reden.
Weitergabe des Feuer durch echte Kommunikation!
Heute früh blätterte ich im Alumni-Magazin der Universität Freiburg, wo ich mein erstes Studium, diverse Examina und die Promotion abgelegt habe. Darin ein Interview mit einem Chemie-Nobelpreisträger: Joachim Frank, Professor an der Columbia-University NY für molekulare Biophysik.
Er wurde gefragt, was er heutigen Studenten raten könne. Seine Antwort finde ich umwerfend gut und richtig. Er sagte dies:
„Beginnen Sie ein Gespräch mit jemandem!“
„Wenn Sie wirklich ein Problem lösen wollen, über das Sie schon lange nachgedacht haben, dann ist der beste Rat, den ich Ihnen geben kann: Beginnen Sie ein Gespräch mit jemandem! Das kann jeder sein, auch ein Nicht-Spezialist, irgend jemand! Solch ein Gespräch hilft Ihnen beim Nachdenken und Formulieren Ihrer Gedanken.“
Und der Physiker verwies auf Heinrich von Kleist (1777-1811) und dessen Aufsatz: „Über die allmähliche Verfertigung des Gedankens beim Reden.“ Den hat der Nobelpreis-Träger gelesen.
Und er erzählte noch, in Freiburg während des Studiums sei er irgendwie nie alleine gewesen, sondern immer in irgendeiner Gruppe.
Bei mir war das ganz genauso! Womöglich ist das ein sehr kommunikativer Ort! Ich hatte es vergessen. Und wir haben sehr viel gelacht beim Lernen. Am Geschichts-Staatsexamen wäre ich fast gescheitert. Da hatte ich wie wild zwar, aber alleine gelernt. Danach änderte ich die Strategie, und herauskamen Zweien und Einsen.
Man muss miteinander reden. Gerade im Internet-Zeitalter, weil in der Vereinzelung das Feuer ausgeht.
Wenn Sie mit mir reden wollen, bitte sehr, Mail schicken!