Ostern mit Corona

Vom Feind lernen

Ein Versuch, die Sache lösungs-psychologisch konstruktiv zu betrachten.

Christen feiern an Ostern die Auferstehung des Prinzips Hoffnung. Unsere heidnischen  vorschristlichen Vorfahren feierten Ostara, die Frühlings-Göttin der Fruchtbarkeit, der Morgenröte. Man hört frühmorgens am Chor der zwitschernden Vögel, worum es geht: Aufbruch, neues Leben regt sich in der Natur, neues Leben wird gezeugt aus lauter Freude über so viel neue Lebendigkeit.

Das zeigt, um was es im Leben wirklich geht: Um das Leben an sich.

Auferstehung aus Corona-Angst

Gestern beim Joggen im Nymphenburger Park lächelten von geschätzt 10 Leuten ungefähr 2. Ich meine, was ist das für ein blödes Verhalten? Sicherheitsabstand einhalten, klar, reine Vorsichtsmaßnahme. Man macht also einen großen Bogen um Mitmenschen, staatlich verordnet mit Sinn. Aber eigentlich ist das unhöflich, einen großen Bogen um einen anderen Menschen zu machen. Zeichen von Angst und Misstrauen. Da muss man schon wenigstens die Augen auf den anderen richten und das tun, was man eigentlich automatisch tut: Lächeln!

Die große Freudigkeit – die an Ostern gefeierte Grundqualität – wo ist die eigentlich hin. Ich habe nämlich schon jahrlang den Verdacht, dass diese Freudigkeit den meisten Leuten weitestgehend abhanden gekommen ist. Das ist ja viel mehr als das (wie ich finde) verlogene Prinzip „sieh die Sache positiv“. Blöder Satz, für die meisten ein Lippenbekenntnis, wie man allein an den verkniffenen Lippen sieht.

Corona bringt vieles an den Tag

Wie benehmen sich Menschen beim Stehen in der Schlange vor dem Laden, in den nur noch 3 Leute gleichzeitig eintreten dürfen? Ein Ladenbesitzer hier in Gräfelfing sagte mir, es sei widerlich. Viele benähmen sich widerlich, unfroh, ekelhaft. Die einen benähmen sich wie Gestapo-Leute, beäugten alle anderen auf etwaige Fehler hin, würden die Fehler dann mit ausgestreckten Zeigefingern auch sofort brandmarken. „1,50 Sicherheitsabstand!!!“ Die anderen benähmen sich wie übellaunige ungezogene Kinder: „Sie pochen an die Tür, wenn jemand zu lange braucht, sagen, sie seien schließlich auch noch da!“

Buddha an Corona-Ostern

„Worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest, das wird wachsen!“ So ist es, guter Satz von Buddha. Und deswegen, weil der Satz ein Seins-Prinzip beschreibt, sage ich: „Wer mir Angst macht, ist niemals mein Freund.“ Denn wer sich auf die Angst fokussiert oder anders gesagt mit der Angst in Resonanz geht, vergrößert die Angst und verdüstert sich Hirn und Herz.

Wir haben die Wahl: Erkennen wir rein sachlich die Notwendigkeit gewisser Schutz- und Vorsichtsmaßnehmen mit dem Ziel, die eigene Gesundheit zu erhalten oder betrachten wir die Sache als Entmächtigung. Dann gehen wir in Resonanz mit dem Trotz und der Angst, vielleicht auch dem längst aus 1000 Gründen schwelenden Lebenszorn. An der Stelle fangen die Leute immer das Jammern und das Schimpfen an. Das strategische Denken und Handeln geht dabei verloren.

Problem erkennen und hoffentlich bannen

„Nicht nur Macht bringt das Hässliche in Menschen zum Vorschein, sondern auch Ohnmacht.“ Uff, was für ein Satz, hörte ich kürzlich jemanden sagen. Stimmt leider.

Ja, und das Maulen und Schimpfen hat zugenommen unter der Last der staatlichen Corona-Verordnungen. Wo soll das enden, fragen sich viele. Wird das überhaupt wieder enden? Oder steckt hinter der Pandemie ganz was anderes? Viele fühlen sich an die Nazi-Zeit erinnert. Viele sagen, sie verstünden nun, wie schnell ein ganzes Volk quasi inhaftiert und entrechtet werden konnte. Ich gebe zu, auch mich wundert die Schnelligkeit und Gründlichkeit, mit der Verordnungen von oben nach unten durchregiert werden in dieser Corona-Zeit. Plötzlich diese Schilder auf sämtlichen Parkbänken, die das Hinsitzen verboten. Dann vor wenigen Tagen ein Machtwort des Ministerpräsidenten – zack, sind alle Schilder wieder weg. Notstandreglement, klar. Aber wir an den lahmen Parlamentarismus der Merkelzeit Gewöhnten wundern uns, was alles möglich ist, sobald jemand sagt, es sei zwingend …

Also was ist das Problem? Denn nur so können wir Lösungen finden.

Der Streit der Virologen geht um genau diese Frage – eine fundamentale Frage, denn jeder Statistiker weiß, wie wichtig Unabhängigkeit, Freiheit und reine Intelligenz sowie der jeweilige Denksansatz für die Formulierung und spätere Interpretation wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Wissenschaftler haben es mit enormen Datenmengen in höchster Komplexität zu tun. „Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ …. naja, ein bisschen banal formuliert. Anders gesagt: Die Antworten meiner Erhebung hängen von der Güte und Art meiner Fragen ab.

Nützt Corona wem?

Klar, ich bin Historikerin und habe gelernt, das im Zweifelsfalle die Frage „Cui bono?“ gestellt werden muss bei den anscheinenden Unerklärlichkeiten des Lebens wie so einer Pandemie.

Wem nützt Corona? Haben die Chinesen die Sache inszeniert, um nach Afrika nun auch Europa kolonialisieren zu können? Oder kommt alles dem Merkel-Regime zupass, das seine faktische Unfähigkeit zum guten Wirtschaften nun auf Corona schieben kann, wenn die Wirtschaft zusammenbricht: Wenn Rezession und Inflation über die geknebelte Wirtschaft hereinbrechen, dann kann man sagen: „Oh, das war nicht Merkel, das war Corona!“ Und nicht Europa, sondenr Corona. Oder ist die Pandemie ein Mittel mächtiger Leute, die eine Weltregierung anstreben? Auch Merkel gehört zu diesem Leuten. Dass sie diesen Gedanken goutiert, hat sie schon vor 9 Jahren auf einem evangelischen Kirchentag verkündet, nur wenige haben es mitbekommen. Weltregierung!? Das kann aber nur Diktatur sein, weil Demokratie nur in kleinen Einheiten funktioniert. Weil in großen Einheiten bürokratische Strukturen quasi-diktatorisch walten – wie alle meine Klienten spüren, die in Groß-Konzernen arbeiten. Da könnte einiges freudiger, lebendiger, weniger starr sein!

Jetzt mal positiv: Vom Virus lernen

Die Angst vor dem Corona-Virus offenbart wonöglich eine Projektion? Probieren wir den Gedanken aus.

„Projektion ist das Verfolgen eigener Wünsche in anderen“, formulierte Sigmund Freud schon vor 100 Jahren. Sagen wir so: „Projektion ist das Erkennen eigener verborgener Wünsche im Spiegel der anderen.“ Sage ich. Eine Projektion merken wir immer daran, dass uns jemand sakrisch ärgert. Oder Angst einjagen kann.

Lösungsorientierte Psychologie nutzt das Phänomen Projektion zur Beseitigung überholter Denk- und Handlungstrategien. Sie sind alt und angstgeleitet, stammen aus der Kindheit und stehen Erwachsenen als Blockaden im Weg.

Und so etwa wird man Projektionen los:

Corona als Spiegel

Statuieren wir ein Exempel. Nehmen wir das Coronavirus SARS-CoV-2 als Spiegel. Das sehen wir darin:

Das Virus macht der Welt Angst, so viel steht fest. Wenn wir erkennen, womit es uns Angst macht, erkennen wir, was wir über uns selber und unsere geheimen Wünsche lernen können. Die Angst ist eine Todesangst. Wir wollen ewig leben!

Den Feind festmachen

Was wir wissen, ist dies: Das Virus ist sehr flexibel, sehr klein, es wechselt den Wirt nach Belieben, es mutiert, variiert seine eigene Gestalt ganz so, wie es ihm taugt. Und hier ist der Zweck erkannt: Das Virus „will“ leben, sonst nix, und dafür tötet es. Kein Pardon, bedingungslos, völlig willkürlich scheint es uns. Naja, nicht ganz: Es könnte als Nazi beschimpft werden, weil es Darwins Evolutionslehre untermauert: Es tötet die eh Kranken, die Alten, nicht mehr souverän Lebensfähigen. Die Starken überleben. Das verletzt unser modernes Gleichheits-Dogma! Das Virus schert sich nicht um Sozialstaat und Sozialpädagogik und Dogmen.

Das Virus ist unkontrollierbar, scheint vorläufig so. Wir können uns nur selbst kontrollieren, um uns zu schützen. Ich glaube, das ist der Spiegelpunkt: Wir lieben ja Kontrolle deshalb, weil uns alles Unkontrollierbare Angst macht.

Effizienz statt Kontrolle

Das Virus nutzt zum Überleben jene Eigenschaften der Natur, die wir an uns aus Angst im Zaum zu halten versuchen – obwohl tausende von Psycho-Büchern geschrieben wurden, um die Menschheit aus der Überreguliertheit wieder in Bewegung und in den Flow zu bringen. Flow, das freudige Schaffen und Leben.

Kontrolle? Denken Sie doch nur an Ihre Exel-Dateien, an die vielen algorithmischen Helfer, mit denen wir Informationsfluten kontrollieren, um sie zu nutzen für noch mehr Kontrolle, denken Sie an die überbordende Steuergesetzgebung, mit dem der Staat Sie und mich im Griff hat. Immer öfter hören wir politische Rufer, die Verstaatlichungen verlangen, also Totalkontrolle von zentraler Stelle aus. Angeblich, damit alles besser funktioniert. Was uns das bringt, zeigte das NS-Regime, zeigten DDR und UdSSR, die Mao-Diktatur – es bringt Unfreiheit und Leid.

Die Menschheit hat das Kontrolletti-Prinzip perfektioniert, was schon deswegen schlecht ist, weil es aus der Angst heraus arbeitet, die Kontrolle zu verlieren.
Weswegen jene Rufer in der Corona-Wüste recht haben die sagen: „Leut, was regt Ihr euch so auf, wir alle werden eh sterben!“  Ja, sagen wir da, das stimmt, aber bitte eben erst, wenn ich meine statistisch ermittelte Lebenserwartung auch richtig ausgenutzt habe!

Schon wieder die Angst! Sehen Sie. Und die Klopapier-Hamsterkäufe entsprangen auch der Angst, nämlich zu kurz zu kommen. Und der Angst, nicht gewappnet sein für die Folgen des Loslassens der Schließmuskel … doch, so ist das. Lesen Sie ruhig, was Freud über die analen Charaktere sagte, das sind die Hamsterer, Geizkrägen und Kontrollettis – Sie können aber auch mich fragen.

OK, die Angst ist der Lebens-Feind, sagt Corona

Das Corona-Virus hat kein Großhirn und also auch keine Angst. Und es sagt natürlich auch nichts. Es spiegelt uns etwas und zwar dies: Es hat keinen Willen, es verfolgt den einzigen Lebenszweck, den im Grunde auch wir großhirnbesitzende Menschen haben haben: Zu leben.

In seiner Unkontrollierbarkeit, seiner wendigen Flexibilität, seiner Wandelbarkeit weist es uns darauf hin, dass wir in all unserer behäbigen Wohlstandssicherheit, mit all unseren Fernflügen, den hektischen Urlaubsreisen mehrfach im Jahr, den künstlichen Befruchtungen, den Massenproduktionen von Tieren und Sachen damit alle das Gleiche haben können, dem Serien-Junkietum, dem stundenlangen gekrümmten Verharren am Bildschirm …. den eigentlichen Lebenszweck aus dem Blick verloren haben.

Der eigentliche Lebenszwecke allen Lebens heißt Bewegung und Wandel. Ja, Tod und Wiedergeburt heißt das auch. Das könnten wir von dem feindlichen Corona-Virus lernen.

Lächeln statt „nicht Händeschütteln“

Lassen Sie das Händeschütteln vorläufig – lächeln Sie endlich wieder, wenn Ihnen wer entgegenkommt!

Lächeln kommt nicht aus der Ratio, sondern kommt aus dem Herzen, also der Emotio, und schon die lateinische Wortherkunft verrät die Bedeutung. Emotion und Motor haben dieselbe Sprach-Wurzel: Es geht um Bewegung. Übrigens wollten in jüngster Zeit ja auch einige besonders wirre politische Köpfe uns das Autofahren verbieten in der wahnvollen Annahme, sie könnten das Welt-Klima mit Schutzmaßnahmen kontrollieren – eine komplette paradies-sehnsüchtige eschatologische Hybris. Wir sollten es mit dem freien Spiel freier Kräfte versuchen.

Und was lehrt uns das verdammte Virus jetzt?

Meine Meinung ist die: Wer ein dynamisches, kraftvolles Leben führen will, wie es das Virus unbestreitbar tut, muss Kontrolle aufgeben.

Um Kontrolle aufzugeben, muss Mensch in Bewegung geraten, muss Bewegung zulassen. Muss Rechthaberei aufgeben, das Festklammern am unbefriedigenden Leben beenden, den Stillstand. Muss hinspüren, hinschauen, hinhorchen, was die innere Sehnsuchtsstimme sagt, das Bauchgefühl vermeldet.

Eben war ich beim Osterspaziergang und sah viele Radler vorbeihuschen, auch viele andere Fußgänger. Alles Leute, glaube ich, die voriges Jahr um diese Zeit am Gardasee in der Sonne gehockt hätten. Ich freue mich über die vielen Leute auf den Straßen – nur sah ich niemanden lächeln.

Ich sah Leichenbittermienen im schönsten Ostersonnenschein. Und dabei wollen die alle uralt werden!

Wozu?

Mein Ostergeschenk für Sie

Zielführende Fragen gegen die Leichenbittermiene

– Was lässt Ihr Herz hochschlagen?

– Was würden Sie tun, wenn es erlaubt wäre?

– Wen und was würden Sie aufgeben, wenn Sie keine Angst hätten?

– Was wollten Sie schon als Kind machen?

– Was macht Sie stolz?

– Für was sind Sie dankbar?

Bei Oskar Wild fand ich diesen Rat: „Liebe nie jemanden, der Dir das Gefühl gibt, gewöhnlich zu sein.“

Das Lieben kann der Virus-Feind natürlich nicht. Aber wir Menschen können das.