Nicht an sich vorbei leben

An sich vorbei leben – den Zug vorbeifahren sehen, statt einzusteigen

 

An sich vorbei leben – es ist doch so: Fische gehören ins Wasser, Vögel fliegen durch die Luft, Elefanten haben sich nicht im Schweizer Hochgebirge angesiedelt, sondern brauchen die Weite der heißen Sahara in Afrika. Nur Menschen wissen oft nicht, wohin sie gehören und was sie zum Leben brauchen.

Die meisten Menschen wissen nicht, wohin sie gehören und nicht, wer sie sind: Sie leben an sich vorbei. Das Gegenteil wäre: im Einklang und Frieden mit sich zu leben.

Dafür müssen Menschen wissen, was sie können, ersehnen und wer sie sind. Sobald sie das wissen, sagen sie im Coaching immer mit leuchtenden Augen: „Haja, dann fühle ich mich wie ICH BIN ICH, total bei mir!“

Einmal jubelte eine Klientin: „Ich bin hier total bei mir angekommen endlich! Und da bleibe ich nun auch!“

Sie ist in den Zug ihres Lebens eingestiegen.

 

Der Narr, der sich nicht traute

 

Ich will ein Beispiel erzählen. Vor vielen Jahren erstellte ich mit einem Mann ein Identitätsprofil. Dabei beantworten wir die Existenz-Fragen: Wer bin ich und wofür, was ist meine Mission, mein „Why“..

Wer diese Fragen beantwortet hat, kann daran gehen, sein Leben so zu gestalten, dass dieses authentische ICH hervortreten darf und wirken kann.
Eigentlich alle Menschen sagen hier zuerst: „ICH BIN ICH, ganz bei mir.“

Dann finden wir für diese Befindlichkeit Bilder, Symbole und Begriffe, die begeistern und mitreißende Zugkraft entfalten.

Nun damals der Mann erkannte, dass er sich als Narr empfindet. Ich weiß noch, wie fröhlich er schaute und lachte.

Ein Narr ist kein Idiot oder Clown, sondern in unserer kulturellen Tradition ein Weiser, den die Mächtigen als Korrektiv brauchen. Im Mittelalter hat sich diese Rolle des Narren, des Hofnarren herausgebildet. Sie mussten den Herrschenden die Wahrheiten um die Ohren hauen und durften nicht bestraft werden. Sie waren sakrosankt.

Damit es mehr Spaß machte und den Mächtigen leichter fiel auf ihre Hofnarren zu hören, waren die besonders geistvoll und präsentierten ihre Erkenntnisse und Wahrheiten auf amüsante Art.

Mein Klient nun war Voll-Jurist und arbeitete als Journalist. Er war renommiert für seine sachlichen, leicht verständlichen Analysen.

Großartig aber waren seine Glossen.

Glossen sind journalistische Randbemerkungen, je geistvoller, amüsanter und kenntnisreicher zugleich geschrieben, desto besser.

Der Mann sagte auch, am liebsten würde er nur noch Glossen schreiben. Das mache ihm den allergrößten Spaß.

Um ein wirklich guter Glossenschreiber zu sein muss man sehr fundiertes breites Wissen haben, analytischen Verstand und die Fähigkeit, den Witz, das Närrische hinter den Dingen zu erkennen und stilsicher zu beschreiben. Gute Glossenschreiber sind selten. Der Mann, von dem ich berichte, gehörte unbedingt zu den besten in diesem Genre.

Er macht Karriere, übernahm Führungsverantwortung, schrieb viele ernst-analytische Bücher, immer weniger Glossen.

Er kränkelte viel, das Herz schwächelte mehr und mehr, brauchte einen Schrittmacher, dann entzündete sich der Herzmuskel.

Der Mann starb kurz nach seiner Pensionierung. Ich glaube, er starb an gebrochenem Herzen, weil er an sich vorbei lebte. Er hätte Bühnen füllen können mit seinem Narrenwitz. Er hat aber sein ICH BIN ICH unterdrückt. Er hat den Narren nicht leben lassen. Er hat sich an sogenannte Notwendigkeiten angepasst. Er hat seine eigentliche Größe nicht ausgelebt.

 

In den Zug einsteigen!

 

Darauf läuft eigentlich alles hinaus. Egal, ob man Akademiker ist oder Arbeiter: die eigene Größe zu leben, hängt nicht vom Beruf und Ausbildungsgrad ab, sondern davon, ob Menschen im Einklang mit sich sind. Dann leben Sie Ihre eigene Größe.

Ich habe einen Postler erlebt, der Pakete zustellt mit Grandezza. Er strahlt Großzügigkeit aus. Wenn er mir ein Paket oder Päckle überreicht, ist es so, als würde er persönlich mir ein Geschenk machen. Es macht Freude, mit diesem Mann ein paar Worte zu wechseln. Wir lachen immer zusammen, wünschen uns Gutes. Manchmal duzt er mich, wie das Leute auf dem bayerischen Land oft tun. Manchmal sagte er „Frau Doktor“ zu mir. Er hat spürbar einen hohen Selbstwert und ist gut bei sich. Er sitzt in seinem gelben Postauto wie ein König. Er hat große Verantwortung, denn das alles, was er herumfährt, fällt in sein Reich.
So wie er aussieht und elastisch aus dem Auto steigt und wieder reinspringt, sieht er aus wie einer, der in der Freizeit viel Sport macht, er wandert, vielleicht klettert er in den Bergen. Er strahlt.

Menschen, die an sich vorbei leben, die strahlen nicht.

Ich denke auch an einen Bekannten, ein Zahlenmenschmit mit großer Geld-Verantwortung und zugleich vom Wesen her hoch empathisch, ein Ästhet, im Verborgenen ein Künstler, Liebhaber aller schönen Inszenierung. Er hat nun Krebs bekommen. Die Körper äußern in ihrer Sprache unser emotionales Unglück. Dieser Mann lebt sich nur zum kleinsten Teil.

Oder ich denke an diesen Architekten, der eigentlich Bildhauer ist, vor allem aber ein Menschenführer, Kommunikator, Entertainer. Er wurde Frührentner und verirrt sich nun in den sexuellen Perversionen irgendwelcher „Clubs“ und im Zynismus mangelnder Selbstliebe.

Der eine Vermieter mit dem gelbstichigen Gesicht von Leber- und Gallenproblemen wollte mir nun seine wirklich hübsche Wohnung nicht geben. Ich war ihm zu alt, es könnte sein, sagte er der Maklerin, dass ich krank würde und was wäre dann mit der Miete. Er ist ein pensionierter Versicherungs-CEO, es mangelt ihm nicht an Geld, sondern an Mut und Selbstliebe.

 

In die eigene Größe kommen

 

Das ist das Thema eigentlich aller Coaching-Mandate, die ich in 24 Jahren erlebt habe.
Menschen verkümmern und werden traurig, generieren körperliche Symptome, wenn sie die Kleinmacher-Programme der Kindheit ein Leben lang gelten lassen. Dann leben sie zwangsläufig an sich vorbei. Das macht krank und treibt in den Zustand hinein, den man Burnout nennt.

Da kam eine junge Naturwissenschaftlerin mit Doktor-Titel und grausigem Rückenweh zu mir. Das hinderte sie an der Beweglichkeit und daran, sich aufzurichten. Körperlich betrachtet, spiegelt Rückenweh zumeist, dass sich Menschen „krummlegen“, also nicht die eigentlich mögliche Größe erreichen, also an sich vorbei leben. Mit der Körpersprache-Übersetzungshilfe von Lise Bourbeau erkannten wir, dass die Doktorin alles ausbremst, was ihr Spaß und Freude macht.

Sie hatte im Liebeskummer vor Jahren eine strategische Fehlentscheidung getroffen, war bei der Familie untergekrochen und lebte nun deshalb in einer Stadt, die ihr gar nicht gefällt und nie gefiel. Sie arbeitet mit sehr gutem Einkommen in der Data-Science-Branche, ist eine TOP Expertin. „Ich fühle mich aber gejagt, wie so ein Arbeitstier, das ist doch verrückt!“ Die Klientin will selber Entscheidungen treffen, anstatt in bürokratische Zwänge eingespannt zu werden, will Menschen führen, Kunden für Lösungen begeistern. Dafür muss sie sich auf die große Bühne trauen, wohin sie mit ihrer Energie, ihrem Wissen sowie der weiblich-charismatischen Ausstrahlung, die sie besitzt, auch gehört. Vom Identitäts-Gefühl her ist sie ein Schöpfer-Archetyp, also eine Gestalterin. Sobald wir die alten Angst- und Downsizing-Programme beseitigt haben werden, wird sie aus dieser Energie heraus künftig agieren, ihr Leben gestalten, wichtige Beiträge zum Leben und Gedeihen der Menschheit leisten.

Sie wird nicht mehr an sich vorbei leben. Sie wird sich leben.

 

So finden Sie Ihre Identität und zu sich

 

Innehalten, Zeit nehmen. Versuchen wir es einfach mal:

Besinnen Sie sich auf eine Situation Ihres Lebens, in der Sie vollkommenes Glück verspürten. Das kann nur so ein kleiner Glücks-Blitz gewesen sein.

Das kann erst gestern gewesen sein oder Jahre her.

Sobald Sie sich besinnen. ist es wieder Realität.

Nun steigen Sie in Gedanken und im Gefühl in diese Situation hinein.

Das ist ein wenig wie meditieren. Schließen Sie die Augen.

Sie spüren nun wieder ganz genau, was da war, wie es war, wie Sie sich fühlten. Ha! Jetzt spüren Sie dieses Glücksgefühl!!

Vermutlich ist es warm oder heiß …. es geht vom Herzen aus oder kommt aus dem Bauch … aufsteigend … möglicherweise hat es eine Farbe ….

So ist das bei Ihnen, wenn Sie ihm Glück sind!

Sie werden dieses jubelnde ICH BIN ICH spüren, „Ich bin ganz bei mir!“

Nun verraten Sie sich schnell noch, wer oder was so ähnlich oder gleich ist, wie sie sich in diesem Moment fühlen!

Sobald Sie ein Symbol gefunden haben für diesen Zustand, wird es Ihnen leichter fallen, an Ihrem Leben die entsprechenden Änderungen vorzunehmen, um immer öfter in dieser authentischen Energie zu sein!

 

Sophia Loren, Uwe Hück

So ganz bei sich kam mir schon immer die große Sophia Loren vor, die in diesen Tagen 90 Jahre geworden ist. Immer noch schön, souverän weiblich und, wie es aussieht, pumperlgesund. Eine Göttin des Films mit Charisma, Würde, mütterlicher Autorität, eben keine „Sexbombe“. Glamour-Star mit italienisch-herzlichem Pragmatismus, Humor, Lebensfreude, Eigenständigkeit.

Dieses berühmte Foto sagt ohne Worte alles über diesen Star.

 

Eben sah ich ein Interview mit Uwe Hück, der als Waisenbub aufwuchs, Boxer wurde, Autolackierer lernte, zu Porsche ging, dort zum mächtigen Betriebsrat aufstieg, nun 62 startete er nochmal neu durch. Er engagiert sich politisch, ist Weltmeister im Thaiboxen und will nächstens gegen Timo Hoffmann antreten, „die deutsche Eiche“.

Er sagt bei Marc Friedrich: „Man muss den Mut haben, das Beste aus seinem Leben zu machen!“

Diesen Mut haben Menschen, wenn sie ihrer inneren Stimme folgen und damit bei sich sind. So jemand lebt vital authentisch und nicht an sich vorbei. Auch der Herr Hück ist in sein Leben eingestiegen, so scheint es mir deutlich, wie er da gelassen sitzt und mit Autorität und Alterserfahrung seine Ansichten darlegt. Ein Kämpfer.

Hier geht es zum sehr spannenden Interview.

 

 

Dr. Berle intim – ein Bekenntnis!

 

Meine Identität erschlüsselt sich Ihnen, wenn Sie mein Logo anschauen. Hier oben links zu sehen auf allen Seiten.

Ist das eine kleine Sonne, was sich da dreht im Namenszug?

Ist das ein Rädchen, weil es sich schließlich dreht?

Es ist ein Sonnen- oder Lebensrad und gibt mein Identitätsgefühl wieder, dieses tiefinnerliche „Ich ganz bei mir, ICH BIN ICH“.

Das größte Übel ist für mich der Stillstand – entsprechend bringe ich als Lifecoach Bewegung in viele Menschenleben.Immer wieder hatte ich in meinem eigenen Leben mit diesem verhassten Stillstand zu tun, der aus dem Kleben an Problemdenken kommt. Mangelnde Vitalität, siechendes Kreativpotenzial: Stagnation, Alternativlosigkeits-Getue, Stillstand – für mich die größten Provokationen und Herausforderungen. Das war schon in der Kindheit so, denn meine Eltern waren arge Problemdenker, weil das Leben ihnen böse Zähne gezeigt hatte, wie fast allen ihrer Generation.

Der  bürokratische Dogmatismus im großen Hamburger Radiosender brachte mich schier zum Verzweifeln. Da konnte niemand- bis heute gilt das – kreative Vitalität hineinbringen. Nach dem Grundsatz „love or change it or leave it“ musste ich gehen. Ein befreundeter Kollege, der sich ähnlich fühlte wie ich, blieb und kriegte Herzinfarkte. Andere wurden Alkoholiker oder nahmen Psychopharmaka. Durchhalten bis zur Pension! Ich konnte das nicht. Ich wäre an dem Wesensfremden zerbrochen. Alle zerbrechen daran.

„Du warst immer schon Coach!“

Das sagten viele Freunde und Bekannte, als ich pünktlich zur Jahrtausendwende meinen Berufswechsel raus aus dem Journalismus und hinein in die Selbständigkeit als Lifecoach verkündete.

Ich habe einige Freunde durch Examina, durch ihre Promotion getrieben, denn das Antreiben gehört zum guten Coaching. Softes Bemitleiden und empathisches Zuhören bringt niemanden voran.

So berichtete ein ehemaliger WG-Mitbewohner, ich hätte sein Leben umgekrempelt mit dem einen Satz, er solle endlich aufhören, sich Mädchen gegenüber zu benehmen wie ein Depp und Diener. Das hatte ihn aus der Selbstablehnung gekegelt. Er war wirklich kein Schönling, angelte sich aber dann mit Charme und Intelligenz am Seminar die schönste Blondine (die es dort außer mir gab), heiratete sie, wurde Lehrstuhlinhaber an einer renommierten deutschen Universität hielt Vorträge, bezauberte viele Studentinnen.

Wollen Sie auch gerne rauskommen aus dem Klein-Klein der mangelnden Selbstliebe?

Dann schenken Sie sich einen Boxenstopp bei mir.

Ihre Mail für ein telefonisches Vorgespräch erreicht mich direkt, niemand liest mit.Trauen Sie sich!