Missachtung
Missachtung und Verachtung dienen der Unterwerfung
Ein Geschäftsführer eines viel Geld bewegenden Unternehmens sagte eines Tages zu einer Führungskraft tatsächlich gesprächsweise „nicht wahr, das meinen Sie doch auch so, Mistkäfer!“ Ja, lachen Sie ruhig. Die Führungskraft, eine Klientin von Mitte Dreißig, war so schockiert, dass ihr die Antwort fehlte. Kollegen, die sie fragte, versicherten ihr, sie hätten den Satz durch die offene Tür tatsächlich auch gehört. Sie habe sich das nicht eingebildet. Was für ein Maß an Missachtung und fehlendem Respekt!
Was hilft gegen Missachtung und Mobbing durch den Chef?
Man muss die Eisen schmieden, wenn sie heiß sind! Dieses Eisen war sehr heiß. Was haben wir gemacht? Wir haben die Projektionstheorie angewandt. Die besagt, dass solche Dinge nicht zufällig geschehen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Kränkung und der gekränkten Person. Ja, die Täter-Opfer-Beziehung, von der Sie schon gehört haben, fällt auch in dieses Feld.
Konkreter meint die Projektionslehre: Immer wenn etwas geschieht, was uns ärgert, erzürnt, kränkt, irgendwie in Wallung bringt, geschieht dies deswegen, weil wir an einer bestimmten unbewussten Stelle verwundbar sind. Umgedreht lässt sich also sagen: Wir nehmen die Sache und sie hilft uns bei richtiger Betrachtung, die Wunde zu entdecken und heilen zu lassen.
Negative Gefühle in Zuvesicht wandeln
Meine Klientin machte sich mit meiner Unterstützung klar, was der Geschäftsführer in ihr für Gefühle auslösen kann. Starke Gefühle: Ekel, Entsetzen, Angst. Wir machten zusammen sozusagen auf dem Rücken dieser Gefühle eine leichte Zeitreise zurück im Leben der Klientin. Bis wir zu der Zeit kamen, in der der Vater angefangen hatte, sich in Vollräusche hineinzusaufen und sich dabei in einen widerlichern übelriechenden, herumpöbelnden Dämon zu verwandeln schien. Da dieser Zustand Jahre dauerte, war die Klientin als Kind in ein wahrlich schweres Leben hineingerutscht. „Ich musste mich immerzu durchbeißen, es war irgendwie, als sei alles Scheiße, was mich umgab, das Leben war grauenhaft anstrengend.“ Und sie sagte, im Grunde habe sie sich gefühlt wie so ein kleines Insekt, das man jederzeit zertreten könne. „Ein Mistkäfer vielleicht“, fragte ich.
Dankbarkeit, das lehrt uns die Positive Psychologie, ist das Mittel zu einer heiteren Weltsicht, die zu Freiheit im Denken und Handeln führt und zu beglückendem Sein. Deswegen haben wir uns gemeinsam das kleine Mädchen genau angeschaut, dass so eine belastende Kindheit aushalten konnte. Und wir haben die Erfindungsgabe, die Zielbewusstheit, die Unbeirrbarkeit des kleinen Mädchens entdeckt und genau erspürt, so dass die Klientin nun nicht mehr mit Angst auf ihr Leben blickt, sondern mit einem angemessenen riesigen Stolz.
Transformation bannt Rheuma
Diese wunderbare Transformation wird ihr Verhalten ändern und wird das Verhalten des Chefs ändern.
Anmerkung ein paar Wochen später: Es ist genauso gekommen. Der Chef hat sein Verhalten meiner Klientin gegenüber geändert. Er spricht plötzlich normal mit ihr, zuvorkommend und höflich, wie es sich gehört. Eine Fortbildung wurde bewilligt, die vorher noch im Nebel etwaiger Möglichkeit gestanden hatte, und er hat auch aufgehört, seine Füße auf den Schreibtisch dieser Mitarbeiterin zu stellen während des Redens … die Rheuma-Attacken, die die Klientin plagten haben nebenbei gesagt ebenfalls aufgehört!