DSGVO - der neueste Hammer aus Brüssel

DSGVO

Warum Dr. Berle die DSGVO für Verbraucherterror hält

Das sagen die einen. Die Münchner Anwältin, die neben mir saß beim Informations-Vortrag einer Juristin der Industrie- und Handelskammer/IHK, die stöhnte und schüttelte den Kopf: „Wir in Deutschland haben bereits sehr strenge Datenschutzbestimmungen. Wir brauchen dieses bürokratische Ungetüm nicht!“

Oder ist DSGVO ein Werbe-Gag?

Seit Tagen bekomme ich Mails von Menschen und Unternehmen, von denen ich noch niemals hörte. Sie fangen alle damit an, mir zu versichern „Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten sehr ernst…“ Und unisono werde ich gebeten zu bestätigen, dass ich auch künftig Newsletter bekommen wolle, die ich noch niemals in meinem Leben zuvor bekam.

Oder einfach unnötig wie ein Kropf

Eine Kollegin, deren Arbeit mich interessiert, und die ich per Mail und freundlich wie es sich gehört um Mitteilung Ihrer Termine gebeten hatte, schickte eine wirklich vernünftige Mail: „Wenn ich nichts von Ihnen höre, gehe ich davon aus, dass Sie meine News auch künftig gerne hätten.“

YES! so ists recht, sie erspart mir die Mühe des Antwortens. Was eh Quatsch gewesen wäre, weil ich sie ja wie gesagt selber darum gebeten hatte, mir die Neuigkeiten zu mailen. Wieder ein anderer Kollege, der sogar im ersten Beruf Volljurist mit Promotion war, meinte, er habe beschlossen, sich um den Unsinn einfach nicht zu kümmern.

Krumme Gurken, Glühbirnen oder DSGVO bei Dr. Berle Coaching

Also es ist so: Ich persönlich entscheide ja am liebsten selbst, ob ich gerne krumme oder kurze oder gelbe oder grüne Gurken kaufe. Ich entscheide auch am liebsten selber darüber, ob ich das warme Licht der Glühbirne leuchten lasse oder das der langlebigen LED-Leuchten. Je mehr Vorschriften ein Staat erlässt, desto mehr Macht trachtet er an sich zu ziehen, desto mehr will er Sie und mich gängeln. Gilt erst recht für parastaatliche Konzerne wie die EU. Sehr gute Gedanken hierzu hier.

Privat-Autonomie ist Freiheit

Ich bin für Privatverantwortung, weil mir das Synonym mit Freiheit ist. Ich habe jetzt bereits eine recht anständige aussagekräftige Datenschutzverordnung, die Sie hundertprozentig noch niemals gelesen haben, als Sie beschlossen, mich als Ihre Beraterin zu engagieren. Wozu auch. Es ist doch wohl klar, dass ich nicht mit Ihren Daten auf irgendeinen Markt gehe, wo ich doch ausdrücklich expressis verbis verspreche, dass Diskretion und Vertraulichkeit bei einer Coaching-Zusammenarbeit immer gelten.

Diskretion und Vertraulichkeit statt DSGVO!

Die Sache ist also komplett unnötig, doppelt gemobbelt und eine echte Belastung für alle Freiberufler, Unternehmer und Gewerbetreibende. Fürs Coaching ist sie doppelt überflüssig.

Dennoch haben wir die Datenschutzverordnung also aktualisiert, ohne dass es für Sie oder mich Sinn machte.

Sie ist ellenlang. Sie könnte auch ganz kurz sein, dürfte man sie im Einklang mit gesundem Menschenverstand aufs Wesentliche reduzieren.

Dann sähe Dr. Berles DSGVO so aus:

  • Ich verschicke keine Newsletter. Nie. [Sie können mir aber gerne mitteilen, ob Sie meine Newsletter vermissen – dann würde ich sagen: Schauen Sie bitte jeden Tag in meinen Blog hinein – dort steht alles.]
  • Ich antworte auf Mails und verschicke Mails. Ich vertraue meinen Programmen und dem Provider, dass diese Mails gesichert sind so weit es irgend geht.
  • Logisch und methodisch-sachlich absolut angebracht, dass ich unsere Coaching-Gespräche für mich dokumentiere und dass hierfür Vertraulichkeit und Diskretion gelten.
  • Es ist üblich, dass Websites Cookies verwenden. So dass es logisch ist, dass man bei Interesse an den jeweiligen Inhalten diesen Umstand eben billigend in Kauf nimmt. Mehr dazu hier.
  • Meine Site besitzt eine SSL-Verschlüsselung, erkenntlich an dem kleinen grünen Schloss in der Browserzeile. So können die Daten, die Sie etwa an uns übermitteln, nicht von Dritten mitgelesen werden.
  • Wenn Sie mich und Coaching bei mir buchen, ist es ja logisch, dass Ihr Name und Ihr Bankkonto bei meiner Bank bekanntgemacht werden, weil Sie sonst nicht überweisen können, was Sie aber müssen, wenn Sie meine Leistung in Anspruch nehmen wollen, was mich freut und ehrt.
  • Meine Leistung buchen Sie freiwillig. Ich halte es für logisch, dass Sie die Mails und Telefonate und persönlichen Gespräche mit mir, für die Sie bezahlt haben, auch wirklich wollen und es deswegen idiotisch fänden, wenn ich Sie ausdrücklich um eine diesbezügliche Bestätigung bitten würde ….. Wäre es anders, wären wir beide unzurechnungsfähig, vulgo: verrückt.
  • Auch klar, dass alles komplexer wird durch Google-Analytics sowie Verlinkungen zu den Giganten des Internets: Youtube, Facebook, Twitter etc.pp. … das ist aber bisher alles bereits geregelt und gutgebildeten Mitteleuropäern bekannt.

 

Als größte Kunst entpuppte sich bisher bereits, individuelle Rechte an persönlichen Daten wirklich durchzusetzen. Ich fürchte, die lästige neue DSGVO wird daran nichts ändern.

Das neue Gesetz legt der Bürgerfreiheit Daumenschrauben an. Sehr kenntnisreich argumentiert das dieser Artikel in Cicero. Und über die unbegreiflichen parlamentarischen Hintergründe schreibt hier ein Abgeordneter – spät aber sachkundig.

„Europa tötet den Gründergeist und kleinere Unternehmen ohne tiefe Taschen für ewige Prozesse. Nur die Bürokratie wuchert, Brüssel ist jetzt in jedem PC“ – so das traurige Fazit. Und das meine: Wenn ich wüsste, wie ich mich wehren kann gegen solchen Unsinn, würde ich es tun.

Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Ihnen dazu etwas eingefallen ist!