Coaching mit NLP

NLP, Neurolinguistisches Programmieren.

 

Was ist das, wie funktioniert das, werde ich immer wieder gefragt. Es hört sich ja fürchterlich an, das muss ich schon zugeben. Richard Bandler, der es, das NLP, zusammen mit John Grinder in den 1970er Jahren entwickelt hat, spricht mittlerweile von Re-Patterning, was mir viel, viel besser gefällt, weil es den Sachverhalt besser beschreibt. Es werden neue Muster gebildet in dem neuronalen Netzwerk, das wir Gehirn nennen. Neue Speichermuster. Dass dies überhaupt geht und wie es geht, hat Eric Kandel nachgewiesen und dafür im Jahr 2000 den Medizin-Nobelpreis erhalten. Kandel hat bewiesen, wie das Gedächtnis funktioniert, dass eingeübte neue Informationen im neuronalen Netz Spuren hinterlassen, die man buchstäblich sehen kann. Atemberaubend. Denn so wird klar, wie die Coaching-Werkzeuge des NLP-Werkzeugkastens funktionieren.

Konkretes Beispiel aus meiner Arbeit: ein Manager ruft an. Er habe plötzlich furchtbare Ausfälle bei öffentlichen Reden, Vorträgen. Er zweifelt an sich und an seinem Verstand. Er hat Angst, komplett zu versagen. Angst vor dem Absturz. Dramatisch. Und er macht sich selbst Vorwürfe. Noch dramatischer.
NLP-Kundige interpretieren solche Blockaden als Signale aus dem Unterbewusstsein und stellen die Frage: welche (subjektiv) gute Absicht verbirgt sich hinter dieser Blockade? Die Botschaft: im System gibt es einen Haken, eine Schwachstelle. Das System hätte das Problem gerne gelöst. Das System will das Beste. Keine Notwendigkeit für Selbst-Vorwürfe! Die Störung ist ein Feuermelder.

Wir arbeiten zusammen. Es stellt sich heraus: der Manager hat alles andere als eine geborgene Kindheit hinter sich. Hatte einen Vater, Kriegsveteran, der seinen Sohn prügelte, wann immer dieser „aus der Spur lief“, seinen eigenen Kopf zeigte, widerborstig war, individuelle Züge zeigte – wie es schließlich jedem Kind zusteht. Die spannendsten Redner sind jene, die sich zeigen, die ihre Sache auf eigene Art machen, die originell sind, mitreißend, weil „anstößig“.

Sich zeigen müssen/wollen beim Auftritt, gleichzeitig die alte Angst dafür bestarft zu werden – das Dilemma stand im Raum. Und jetzt? Was tun? Jetzt kommt der spannendste Teil: Wir bilden neue Muster, wir prägen das Gehirn um, wir drehen einen alternativen Film zur Wirklichkeit.

NLP, Neurolinguistisches Programmieren – zentrale Fragen

Konkret fragte ich meinen Klienten: „Was hätte Ihr Vater gebraucht, was hat ihm gefehlt, um ein fördernder, liebe- und verständnisvoller Vater zu sein?“ Die Antwort kam schnell: „Liebe hätte er gebraucht. Selbstachtung. Frieden. Stolz und Vertrauen.“ Ein ganzes Bündel von Eigenschaften, die der Klient aber aus seinem eigenen Leben sehr wohl kennt. Und nun rückwirkend seinem Vater „zubeamt“. Wir tun so, als könnten wir das. Wir verwandeln den Vater, wir drehen im Kopf einen neuen Film des Lebens meines Klienten. Und wir tun das in den leuchtendsten Farben. Wir lachen dabei und freuen uns, denn der Klient sieht sein Leben plötzlich neu, sieht auch ganz neue, interessante Möglichkeiten der Entwicklung, die sein künftiges (reales) Handeln und Leben prägen werden – auch seine öffentlichen Auftritte, Vorträge, Präsentationen.

Wir hinterlassen Eindrücke im Gehirn, neue Muster: Re-Patterning. Die alten Bilder verblassen. Was ist jetzt die Wahrheit? Es spielt gar keine Rolle! Das Schönere ist das Hilfreiche! Wer heilt, hat recht, sagen die Mediziner. Was Menschen hilft, ein glückliches Leben zu leben, zufrieden zu sein, das ist gut und richtig. Denn wer zufrieden ist, ist in der Lage, den größtmöglichen Nutzen zu stiften. Das ist die Wahrheit und der Sinn unserer Leben.

Ein spannender Artikel von Marion Rollin dazu steht hier, im SPIEGEL: „Das Leben – eine einzige Erfindung“.