Coaching für Kapital-ismus

Coaching für Kapital-ismus

Na, gut, mal ein bisschen provozieren …

 

 

Was soll man mit dem Wort Kapitalismus anfangen? Kann jemand, der die falschen Begriffe einsetzt, richtige Lösungen finden? In einem Wort-Begriff steckt ja eine Diagnose. Von der guten Diagnose hängt die richtige Therapie ab, aus der richtigen Problemanalyse ergibt sich die optimale Lösung.Ist derdiedas Kapitalismus das Problem? Kann Kritik am derdiedas Kapitaletcetera die Lösung sein? Ich seh das anders.

Das Münteferingisieren ist die nationale Problematik: Kurzatmigkeit, impotentes Marktschreiertum, ideologische Beschränktheit, bürokratisches Angst-Reaktiv-Verhalten und unbedingter Wille, den Kopf in den Sand zu stecken – anstatt ihn leuchten zu lassen. Bloss kein Charisma, bloss kein Licht sein, weder ein großes noch am Horizont!

Kurzatmigkeit heißt: wir machen nicht prospektiv Politik als Projektmanagement, das mit sauberer Problemanalyse plus Zielmarkierung beginnt – nein, beim Münteferingisieren wollen die Leute einfach wiedergewählt werden. Sie treten auf der Stelle und stampfen zornig, wenn es eng zu werden scheint.

Impotentes Marktschreiertum meint: akustische Quantität statt Inhalts-Qualität. Rumholzen, Umnieten, Dummschwätzen, um die eigene Ideenlosigkeit zu verschleiern, was zu andauernder geistig-moralischer und Handlungs-Impotenz führt. Impotenz heißt bekanntlich: Nicht-Können. Ohne Macht sein. Ohnmacht. Die hohlen Nüssesind es, die klappern.

Kapitalismus plus Kritik, da fallen mir diese düsteren Grafiken, diese martialischen Schwarz-Weiß-Filme der zwanziger/dreißiger Jahre, da fallen mir Hauptmanns Weber ein. Hunger statt Harz-nochwieviel! Wir Armen, wir Opfer, wir überflüssiges Neu-Proletariat! Nur weil den Münteferingisierern nix Neues einfällt, wedeln sie mit Kapitalismus-Anti-Kapitalismus-Parolen, anstatt zu fragen und öffentlich zu debattieren: Wie hätten wir es denn gerne. Wie soll der große neue Entwurf sein – nachdem die Sozialismus-Marxismus-Schublade sehr laut zugeklappt ist. Ja, wie hätten wir denn gerne eine schlanke, freudige, freiheitliche, individuums-bezogene, effiziente Gesellschaft, wo die Leute gerne arbeiten, die Manager weniger gierig sind, die Nicht-Manager weniger neidisch, alle zusammen STOLZ auf das, was sie tun – und dankbar für das, was es gibt.

Wenn Leute Angst haben, fallen sie automatisch ins Abwehrverhalten. Sie re-agieren, anstatt kreativ zu agieren. Sie verwalten die Ideen, den Mangel, die Freiheit. Das ist bürokratisches Angst-Reaktiv-Verhalten. Dies wiederum erzeugt Mangel. Und Hunger und Wut.
Destruktiv und gleichfalls reaktiv.

Kreative Leute schaffen Lösungen. Lösungen sind immer innovativ. Kreative Leute, die Lösungen schaffen, weil sie Ziele setzen und Visionen kennen, können gar nicht anders, als mit erhobenen Köpfen herumlaufen. Solche Leute fangen dann auch zu strahlen an, weil sie beseelt sind von einer Mission. Das sind die Menschen, die wir heute brauchen.
Ebenso wie den moralischen Gegenentwurf, InnovationsEliten.

Die Münteferingisierer wollen keinen neuen Entwurf. Das ist kein Wunder, denn sie leben vom Nichtfunktionieren des Überkommenen. Man muss also alles selbermachen. Das ist so.