Coaching gegen Stress

Stress ist Gehirnsache

So können Sie den Stress besiegen

Eine meiner Klientinnen vergisst einfach alles. Meint sie. In Wirklichkeit vergisst sie Dinge in bestimmten Situationen. Ihr Kopf wird leer im Stress.

Also etwa hat sie Kundengespräche und es entwischen ihr die Worte, mit denen sie beschreiben wollte, was ihre Firma eigentlich macht. Das ist wirklich ein Problem. Sie mailt mir eben:

Ich habe Angst, dass ich unser Unternehmen vor dem Kunden lächerlich mache, dass mir nichts einfällt was ich mit dem Kunden reden kann. Ich kann nicht gut plaudern, es kommt schnell zur Funkstille. Ich kann nicht gut Dinge über unser Unternehmen erzählen, weil ich die Einzelheiten immer wieder vergesse. Ich tue mich schwer, die Projektdaten zu behalten. Ich habe ständig Angst davor, Fragen nicht beantworten zu können.

Sie empfindet ihre Lage als dramatisch und hält sich für geisteskrank. Sie hat aber „nur“ Blackouts, weil sie im falschen Leben hängt.

Angst essen Seele auf

Das tatsächliche Geschehen ist dies: Hätte die Klientin nicht diese Angst, würden ihr nicht die Worte entfallen. Stress macht Angst, Angst essen Seele auf. Das ist eine hirnmechanische Gleichung mit biochemischer Grundlage. Ungesunder Stress – also Angst-Stress – belastet das ganze Körpersystem und macht auf Dauer krank. Stress macht auch vergesslich und auf Dauer begünstigt er Demenz. Wo kommt die Angst her und wie können wir sie vertreiben?

Biochemische Achterbahnfahrt

Der Angst-Stress  setzt eine wahrhaft schlimme Achterbahnfahrt in Gang:

Es gibt den gesunden „Eustress“ und den ungesunden „Disstress„. Der freudige Stress führt dazu, dass unser limbischer Teil im Oberstübchen (der sitzt da ungefähr, wo im Bild der rote Punkt ist) Endorphine, Glückshormone ausschüttet.

Der Angst-Stress lässt Adrenalin, Noradrenalin und Corticoide strömen, unsere Kampfhormone. Herzfrequenz und Durchblutung steigen, Glukose wird freigesetzt, die Magendarmtätigkeit eingeschränkt und die Blutgerinnung verstärkt. Auch das Immunsystem fährt etwas herunter, um Energie zu sparen.

Cortisol und Vergesslichkeit

In der Adrenalin-Schwemme produziert der Körper vermehrt Cortisol, was er braucht, um mit dem Stress fertig zu werden. Das funktioniert wunderbar, wenn wir kurzzeitig im Kampfmodus sind, das erhöht unsere Leistungsfähigkeit auf wunderbare Weise. Die chronische Flutung mit Stresshormonen führt langfristig zu physiologischen und anatomischen Veränderungen im Hirn. Ein dauerhaft zu hoher Cortisol-Pegel im Blut aber macht krank.

Es passiert unter Stresshormon-Flutung dies:

Vor allem im Hippocampus gibt es Veränderungen. Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems, in dem unsere Gefühle produziert werden. Es heißt auch Stammhirn, und es ist älter als das Großhirn, dem Sitz unserer Ratio. Das Limbische System ist unser Gefühlshirn. Dort werden unsere Sinneseindrücke gefiltert, dort wird entschieden, ob etwas für uns wichtig oder unwichtig, schön oder scheußlich ist. Ob wir uns freuen dürfen oder fürchten müssen.

Der Hippocampus ist vor allem an der Gedächtnisbildung beteiligt und für das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit verantwortlich. Kommt es hier zu einer Störung durch Dauer-Stress hat das die Auswirkungen, vor denen meine Klientin berechtigt Angst hat: Gestresste werden vergesslich, wirken zerstreut, unruhig. Ein Tunnelblick entsteht – die Wahrnehmung ist eingeschränkt und nur auf die Stress-Situation fokussiert. Die Angst steigt, der Stress wächst.

 

Hilflosigkeit macht Stress

Psychologisch betrachtet geraten wir unter Stress in Angst, Selbstzweifel und in den regressiven Zustand der Hilflosigkeit. Regressiv sage ich, weil uns dieser Zustand in die frühe Kindheitszeit zurückwirft – emotional betrachtet. Wir verlieren völlig aus dem Sinn, dass wir Erwachsene sind und also folglich unser Leben in die Hand nehmen können.

Im Stress wähnen wir uns ausgeliefert, machtlos im Sumpf der Angst. Und wenn wir uns – wie meine Klientin – dann noch Vorwürfe machen wegen der Angst, wird es noch viel schlimmer. Sie meint, wenn die Angst nicht wäre, gäbe es keinen Stress.

„Ich denke immer, wenn ich mir die Dinge besser behalten könnte, müsste ich vor so vielen Situationen im Leben nicht solche Angst davor habe“, schreibt die Klientin.

In Wahrheit läuft’s andersherum: Wenn wir den Stress abschaffen, funktioniert das Gehirn wieder einwandfrei, weil es nicht dem Negativ-Dope der Angst ausgesetzt ist!

Coaching gegen Stress

Im Coaching setze ich genau da an: Der Stress wird abgeschafft. Dazu muss gefragt und beantwortet werden, woher der Stress kommt, was ihn auslöst und wie also folglich das Leben und Arbeiten gestaltet werden muss, damit ein positives Grundgefühl im Leben herrscht, dass nicht zum erhöhten Cortisol-Spiegel führt.

Leichter gesagt, als getan!

Meistens schaffen wir diese nötigen Schritte nicht allein, weil wir Menschen ja konservativ sind und lieber die vermeintliche Sicherheit des ungeliebten aber bekannten Lebens haben, als Sprünge in eine neue Seinsform. Niemand garantiert uns, dass es dort besser ist. Wie schlecht es im Jetzt ist dagegen, das wissen wir.

Unser Gefühl will Veränderung, unser Verstand blockt sie ab – wir sitzen in der Klemme.

Lehren gegen den Stress

Was sollten Sie nach der Lektüre nun wissen? Sie sollten wissen, dass Ihr Dauerstress ganz genau so furchtbar ist, wie es sich anfühlt.

Und zweitens sollten Sie wissen, dass solches Dasein gefährlich ist und geändert werden muss.

Und für die Gestaltung dieser Änderungen ist drittens ein Boxenstopp gut.

Wir werden dort gemeinsam herausfinden, wie ihr Leben alternativ zum Dauer-Stress-Leben aussehen könnte und sollte und wir werden entdecken, welche Wege dorthin führen und was Sie tun müssen und brauchen, um sich in Bewegung zu setzen.

Und wir werden alte Programm überspielen, die Ihnen einreden, Sie müssten Angst und Stress eben aushalten können.