Eselsweisheit

Eselsweisheit – tolles Buch aus Russland

Eselsweisheit, ja, was haben wir denn da?

Also ich habe ja hier auch schon einmal geschrieben, die einzigen lachenden Menschen beim Stadtgang seien japanische Touristen gewesen, oder vielleicht waren es auch Chinesen. Und Sie? Haben Sie auch schon in ein Schaufenster geguckt und plötzlich dort eine Fratze gesehen, die glotzte wie eine gestresste Bratwurst? Hallo, redet man so mit seinen Lesern? Ich ja nicht, aber der Mirsakarim Norbekov, der tut das.

Und der erzählt diese Geschichte von jenem russischen Minister, der Parkinson hatte (wahrscheinlich wegen Korruptheit oder so) und schon ganz siech war – jedoch eines Tages vollkommen gesundet herumwandelte. Auf die Frage nach der Ursache der Wunderheilung erzählte der von irgendeinem Kloster von Feueranbetern irgendwo in der (vermutlich) sibirischen Pampa, weit oben auf einem kargen Berg. Nun reiste Norbekov selber dorthin, schreibt er, und kam in einen Jungbrunnen. Dort oben auf dem Feueranbeter-Berg ist es verboten zu sündigen. Sünde ist, zu glotzen wie eben eine gestresste Bratwurst. Erstes und letztes Gebot sind: Lächle und gehe aufgerichtet Deines Weges. So, kein Gebot ohne Sanktion, das ist klar: wer zu lächeln vergaß, musste Wasser holen. Das Wasser befand sich nicht vor der Tür gleich links am Brunnen, sondern tief unten in einer unwegsamen Schlucht ….

Dies und mehr finden Sie in der Eselsweisheit, was ich für ein sehr geniales Sommer-Urlaubsbuch halte. Überhaupt für ein sehr geniales Buch, so eines, wo einem beim Lesen im Sessel sehr schnell Bauchmuskeln wachsen, weil man sich kringelt und brüllt vor Lachen. Aber passen Sie bloß auf, denn wenn man schon durchs Lächeln gesund wird, was passiert Ihnen dann erst, wenn Sie sich mal wieder am Boden herumwälzen vor Vergnügen!?

Gut, Mirsakarim Norbekov ist Russe, und wir wissen, dass unsere slawischen Nachbarn zuweilen mit einer gewissen Ruppigkeit, wie halt ihre Sprachen klingen, reden. „Der Arzt, der einem Kranken sagt, dass er unheilbar ist, ist ein Verbrecher, der sich für den Herrgott hält.“ Zack, punktum. Und, schreibt er in dem Buch „Eselsweisheit“ „Hüten Sie sich, in jedem Beruf finden sich Nieten, es gibt keine Familie ohne schwarze Schafe. Ein räudiges Schaf verdirbt die ganze Herde.“

Das ist Klartext, oder? So, wie man früher Plagiat Betrug nannte, geistigen Diebstahl, und unwahre Behauptungen nannte man Lügen. Und wer sich einen Doktortitel mit unwahren Angaben erschlich, den nannte man Betrüger und Dieb und man sagte, er wolle sich mit fremden Federn schmücken. Man verachtete ihn und schickte ihn in eine Besinnungspause. In anderen Kulturen bekamen solche Leute einen seidenen Faden geschickt und hängten sich danach auf.

Manchmal, nein, eigentlich immer, spiegeln die schwarzen Schafe der Herde aber die allgemeinen Fehler: das Lügen, das So-Tun-Als-Ob, die Respektlosigkeit.

Ich halte es für eine enorme Respektlosigkeit, anderen Leuten die Gedanken wegzuklauen, nur um gut dazustehen. Oder andere Leute aus dem Job zu jagen mit verlogenen Anschuldigungen. Von meinen vielen Klienten, die mit Leiden am Job zum Coaching gekommen sind, weiß ich, dass diese Dinge wirklich überall passieren: auf Regierungsebene, auf Konzernebene, in der Nachbarschaft: es ist ein Hauen und Stechen, es wird gelogen und verbogen, dass die Herzen brechen. Wir tun so, als wären alle gleich und müssten das Gleiche erreichen und das Gleiche verdienen undsofort. Es sehen auch alle gleich aus aufgrund der mit chinesischen Wenig-Löhnen ermöglichten Billig-Klamotten. Und wenn das Geld nicht reicht, schreit man nach dem Staat – eine große Anspruchs-Blase, wohin man blickt.

Aber: es ist alles heilbar, solange der Kopf noch drauf sitzt! Etwa um die Wahrheit zu erkennen. Glauben Sie an sich. Schreiben Sie mal jetzt sofort 10 Eigenschaften auf, die Sie an sich bewundern und mögen. Ja, den Doktortitel auch, wenn Sie einen haben. Und dann können Sie gleich noch aufschreiben, wie anstrengend das war, als Sie ihn erworben haben, wieviel Disziplin und Begeisterung für die Sache Sie damals aufbrachten und wieviel Kraft und Ausdauer Sie hatten … schnell, her mit dem Blatt und dem Stift …. schreiben Sie Ihre wahrhaftige Heldengeschichte …

Und lesen Sie nur richtig gute Coaching-Bücher!