Was sind Branchen für Hochbegabte
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Wer sind Hochbegabte und wo trifft man sie?
- 2 Gibt es Branchen für Hochbegabte?
- 3 Haben es Hochbegabte leichter im Leben?
- 4 Welche Förderung brauchen Hochbegabte?
- 5 Warum sieht das A aus wie eine Sechs?
- 6 Branchen für Hochbegabte anpassen – muss man auswandern?
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Wer sind Hochbegabte und wo trifft man sie?
Branchen für Hochbegabte und endlich Frühförderung! Hochbegabte Menschen sind Leute, die einen Intelligenzquotienten in entsprechenden und gründlich validierten Tests von 130 und mehr haben.
Sie besitzen überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten wie
- Logisches Denken
- Abstraktionsvermögen
- Problemlösungsfähigkeiten
- Schnelle Auffassungsgabe
- Umfangreicher Wortschatz
- Gutes Gedächtnis
- Kreative Lösungsorientiertheit durch intellektueller Transfer
Hochbegabte sind nicht einfach nur blitzgescheit, sondern sie verfügen allermeist über eine hohe emotionale und moralische Sensibilität.
Die amerikanische Psychologin Linda Silverman leitet das Institute for the Study of Advanced Development und das Gifted Development Center (GDC) in Denver, Colorado. Sie hat dort in den letzten 40 Jahren viele tausend Kinder betreut. Sie hat hat frühe Anzeichen von Hochbegabung erforscht und wie diese im Kleinkindalter erkannt werden können.
In zahlreichen weltbekannten Studien fand sie heraus, dass hochbegabte Kinder nicht nur eine enorme Fähigkeit zu abstraktem, komplexem Denken sowie eine sehr große Vorstellungskraft haben, sondern auch eine hohe soziale Kompetenz, hohe ethische Prinzipien und schon sehr früh einen besonders ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Dies habe auch ich in meinen Workshops für hochbegabte Kinder und Jugendliche feststellen können.
Gibt es Branchen für Hochbegabte?
Studien und Beobachtungen zeigen, dass Hochbegabte oft in Bereichen anzutreffen sind, die komplexe Problemlösungen, Kreativität, analytisches Denken oder tiefgehendes Fachwissen erfordern. Hier sind einige Beispiele:
- Wissenschaft und Forschung: Hochbegabte fühlen sich oft zu akademischen Berufen hingezogen, insbesondere in Naturwissenschaften, Mathematik, Physik oder Biologie. Die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu gewinnen und intellektuelle Herausforderungen zu meistern, spricht sie an.
- Technologie und IT: Die Tech-Branche, einschließlich Softwareentwicklung, Künstliche Intelligenz und Datenanalyse, zieht viele Hochbegabte an. Diese Bereiche bieten Raum für logisches Denken, Innovation und die Arbeit an komplexen Systemen.
- Medizin: Insbesondere in spezialisierten Bereichen wie Neurologie, Chirurgie oder Forschung innerhalb der Medizin findet man oft hochbegabte Menschen, da hier Präzision und ein tiefes Verständnis erforderlich sind.
- Kreative Berufe: Auch in Kunst, Musik, Literatur oder Design sind Hochbegabte häufig vertreten. Ihre Fähigkeit, unkonventionell zu denken und neue Perspektiven zu entwickeln, kommt hier zum Tragen.
- Strategische Beratung und Management: Hier sind Fähigkeiten wie schnelles Auffassungsvermögen, Problemlösungskompetenz und die Fähigkeit, komplexe Systeme zu verstehen, gefragt.
- Finanzbranche: Bereiche wie Investment Banking, Finanzanalyse und Risikomanagement erfordern ein hohes Maß an analytischem Denkvermögen und strategischer Planung.
- Unternehmertum: Viele Hochbegabte gründen eigene Unternehmen, da sie oft visionär denken und bereit sind, Risiken einzugehen, um ihre Ideen umzusetzen.
Haben es Hochbegabte leichter im Leben?
Das Gegenteil ist der Fall!
Hochbegabte haben oft Probleme im Job. Sie denken anders, sie sind eigenwillig und originellr, als es der Mainstream liebt. Sie ecken an, überfordern Kollegen mit ihrem schnellen Denken, sie ignorieren oft Hierarchien, sie verletzen unbewusst Regeln, weil sie zumeist sehr intrinsisch motiviert sind, schnelle Lösungen finden und meinen, die anderen müssten das doch auch verstehen und ebenso schnell umsetzen.
Vorgesetzte fürchten dann unliebsame bessere Konkurrenz. Kollegen halten Hochbegabte oft für überheblich.
In meinen Coachings erfahre ich regelmäßig Geschichten des Mobbings, dem sich Hochbegabte hilflos ausgesetzt sehen, weil sie gar nicht verstehen, woher so ein Verhalten kommt. Neid, Missgunst, Boshaftigkeit sind Mobbing-Motive – Hochbegabte kennen in aller Regel solche Regungen gar nicht.
Ich meine, das sind Hauptgründe dafür, dass Hochbegabte oft die Freiheit und die Risiken der unternehmerischen Selbständigkeit auf sich nehmen.
Das enge Reglement in deutschen Konzernen stößt Hochbegabte ab. Nine-to-five-Jobs werden als Behinderung empfunden, was ja logisch ist: Wenn jemand etwas Tolles erforscht und kurz vor Lösungen steht, will er nicht mit Stechuhr-Zwang behindert werden.
Welche Förderung brauchen Hochbegabte?
Sie brauchen spezielle Förderung, das ist schon einmal der erste Punkt.
Findet das in Deutschland statt? Die Antwort ist: Nein bis inkonsequent halbherzig. Es gibt Hochbegabten-Sonderklassen, in denen das intellektuelle Potenzial gefördert wird. Die Art des Unterrichtens bleibt konventionell und nicht den Persönlichkeiten hochbegabter Schüler angemessen.
Linda Silverman betont, dass sich Hochbegabung in einer schnelleren Entwicklung in verschiedenen Bereichen wie Sprache, Gedächtnis und Abstraktionsvermögen äußert – und gleichzeitig auch in einer eigenen Werte- und Charakterstruktur.
Früherkennung wäre also wichtig, um eine angemessene Förderung und Unterstützung zu ermöglichen. Ansonsten wird das enorme intellektuelle Potenzial und die psycho-soziale Kompetenz Hochbegabter ignoriert.
Aus meiner Sicht ist das ökonomisch blöde und es ist ein Verstoß gegen die Grundrechte. Das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes wird verletzt, überlässt man hochbegabte Kinder sich selber, lässt sie – zum ewigen Warten verdammt – in riesigen Schulklassen mit Minderbegabten kümmern.
Mit meiner 3-jährigen Enkeltochter habe ich unlängst dies erlebt:
Warum sieht das A aus wie eine Sechs?
Ich habe der Dreijährigen ein Ausmalbuch geschenkt. Man kann dort Buchstaben lernen, indem man sie ausmalt. Man muss allerdings zuerst lernen, den Stift ganz vorne zu fassen, um exakt zu werden. Bisher packte sie Stifte in die Faust und fuhr auf Papier wild hin und her, so dass die immergleichen sinnlosen Strichbilder entstehen. Jetzt wollte die Oma da plötzlich von ihr, dass sie das A ordentlich ausmalt. Sie fing freundlich damit an. Sie musste sich wirklich anstrengend und geriet wirklich ins Schwitzen. Machte aber GEDULDIG das anstrengende Spiel mit.
Nach einer Weile hatte sie das ganze Blatt A rot und gelb großflächig ausgemalt und alle As nicht aus- sondern übermalt.
Was soll man da sagen zu so einer dreijährigen kleinen Person? „Aha, hmhm!“ So sagte ich. Ich sagte nicht: „Das ist jetzt aber blöd!“ Sondern ich sagte großmütigst: „Naja, so kann man es schon auch machen.“
Sie antwortete: „Ja, das habe ich jetzt lieber alles gleich erledigt. Dann muss ich es morgen nicht mehr tun!“
Man sieht an der Episode typische, auch von Silverman benannte, Eigenschaften:
Kooperationsbereitschaft, Abstraktionsvermögen, schnelle Auffassungsgabe, kreativen Transfer und eine altersuntypische Problemlösungskompetenz.
Alterstypisch ist die Feinmotorik: Sie kann erst nur mit großer Mühe und Entschlossenheit einen Stift so anfassen, dass man damit schreiben kann.
Altersuntypisch groß ist ihre Abstraktionsgabe:
Zahlen findet sie im Moment noch interessanter als Buchstaben. Das A und die 6 und die 9 seien doch ähnlich, so sagt sie! Ja, wegen dem Loch!
Sie geht jetzt in den Kindergarten und muss noch 3 Jahre warten bis die Schule anfängt. Gleichzeitig soll Deutschland ein Raumfahrtministerium bekommen – das ist albern.
Branchen für Hochbegabte anpassen – muss man auswandern?
Man müsste Schulen und die Bedingungen im Arbeitsleben an Hochbegabte anpassen bzw. für dieselben modifizieren. Ich bin dafür, schon in der Grundschule nach einem Jahr IQ-Tests durchzuführen und die Kinder dann getrennt zu unterrichten. Die meisten Hochbegabten brauchen für das Erlernen der Grundfertigkeiten nicht vier Jahre!
Kürzlich las ich, Elon Musk habe vor, besonders qualifizierten Menschen aus aller Welt die Einreise in die USA vollkommen zu erleichtern, alle jetzt bestehenden Beschränkungen diesbezüglich und des Geldverdienens dort abzubauen.
Wenn die Trump-Administration dies umsetzt, dürften sich sehr viele Hochbegabte aus Deutschland verabschieden, weil hier vom Gehalt einfach zu wenig übrigbleibt wegen der hohen Steuern und Sozialabgaben und wirtschaft und Gesellschaft erstarrt sind.
In den staatlichen Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland regiert oft die Parteizugehörigkeit über die Qualifikation, es herrscht Vetternwirtschaft. Das gilt auch für den gesamten Kulturbereich.
In der deutschen Forschung wird zudem einfach zu wenig gezahlt für die hochbegabten Naturwissenschaftler und digital Scientists. Daneben herrschen Anpassungsdruck und bürokratische Zwänge.
Die speziellen Branchen für Hochbegabte müssten sich – um die Besten zu halten – nun endlich sehr schnell umstellen und an die Bedürfnisse der Hochqualifizierten und Besten anpasssen.
Damit ist aber leider auf absehbare Zeit nicht zu rechnen, weil Sozialisten, die jetzt wieder die Regierung mitprägen trotz schlechter Wahlergebnisse, nicht Hochbegabte fördern, sondern das Mittelmaß nach dem Gießkannenprinzip.
Deutschland hat es schon einmal erlebt, dass fast die gesamte Intelligenzia auswanderte: Unter den Nazis wurden die jüdischen Superhirne, die Wissenschaft und Forschung ebenso prägten wie Kunst und Kultur, aus Deutschland verjagt.
Das ist der Grund, warum in den USA so viele Prominente mit deutschen Namen leben. Das könnte durch den augenblicklich herrschenden Bürokratismus wieder passieren.
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