Brainstorming Berle Boxenstopp
Kapitel in diesem Beitrag:
Brainstorming bei Dr. Berle
Das schafft Raum für Lösungen und neue Ideen.
Gestern wieder Debattiert mit einem großhirnfixierten Manager-Klienten: „Ja, aber“ sagte er in einem fort. Brainstorming wird dadurch komplett ausgebremst. Brainstorming folgt regeln, wer die nicht befolgen will, bleibt halt auf der Stelle stehen und tritt dort herum. „Ich glaube nicht an Luftschlösser“, sagte er noch. Beim Brainstorming baut man aber Luftschlösser. Wenn die stehen, geht man daran, zu operationalisieren und Wege zur Konkretion zu finden. Nur so setzt und erreicht man Ziele! Hierzu ein Lifekick auf Youtube.
Brainstorming baut Schlösser
Halten Sie leider auch Brainstorming für so eine alberne Psycho-Methode, bei der man im Kreis herumsteht und in die Hände klatscht wie im Kindergarten damals? Und der Boss oder Team-Leiter guckt vom Rand aus zu und hinterher passiert in der Firma überhaupt nichts? Ich sage Ihnen, was Brainstorming bei mir ist: Die Lösungsmethode für jegliche Problemstellungen.
Bei der Vorbereitung eines Vortrags fiel mir kürzlich eine Definition ein, die – mir scheint das jedenfalls – universellen Charakter hat: Brainstorming ist, wenn man die grauen Zelle so lange durchschüttelt, bis verrückte, neue, originelle Ideen aus den Köpfen purzeln. Das schaffen Sie nicht allein, das sage ich Ihnen ganz ehrlich. Ihr Gehirn wird sich weigern, sich selber zu schütteln.
Das ist Hirnmechanik.
Ihr Gehirn ist nämlich im Normalbetrieb immer damit beschäftigt, irgendwelche Programme auszuführen, durchzuführen, zu einem wie auch immer gearteten möglichst guten Ende zu bringen. Wir sprechen vom Großhirn, der Ratio, dem Neokortex. Dessen Natur ist es, perfekt zu arbeiten und dazu gehört, Dinge zu Ende zu bringen, Abschlüsse zu finden. Das Gehirn kann ziemlich bürokratisch sein, wenn man ihm nicht hilft, seinen Spielraum zu erkennen!
Eine Klientin berichtete mir eben ziemlich zornig, wie sie von einer supertollen Konferenz zurückkehrte in den Konzern, berichten wollte von all den neuen Eindrücken, den Ideen, die sie bewegten, den ganzen Denkansätzen, den inspirierenden abendlichen Diskussionen mit Teilnehmern aus der ganzen weiten Welt! Und was war der Effekt? Kopfschütteln, mitleidige Blicke, ungeduldiges Schulterzucken. „Kennen wir alles, alles reine Theorie, wenn’s mal so einfach wäre“ undsoweiter Blabla.
Raus aus der Routine!
Nur wenn Sie die Ebene der Sachzwänge verlassen, bringen Sie Ihr Gehirn in seine kreative Macht. Nur dann! Manche Leute schaffen das beim morgentlichen Jogging. Die Frühlingsluft, das Vogelgezwitscher, die harmonischen Bewegungen des Körpers – alles zusammen durchbricht die Routine, macht Zellenkribbeln (englisch: good Vibrations), bewirkt, dass Ihr Körpersystem geflutet wird mit Glückshormon-Stoffen, wodurch ein Ausnahmezustand erzeugt wird, so dass Ihr Gehirn anfängt zu frohlocken, zu hüpfen und auf die ulkigsten Ideen kommt – sofern Sie vorher diesen Plan ins System eingespeist haben. Etwa indem Sie sich sagten: Nach dem Lauf weiß ich die Lösung für dies und das Thema, Problem, wie auch immer.
Was machen jetzt aber die Nicht-Jogger?
Ein Boxenstopp verschafft Spielraum fürs Gehirn!
Genau, die buchen bei mir so einen Boxenstopp und überlassen es mir, dafür zu sorgen, dass das Zellenkribbeln einsetzt. Raus aus der Routine, heißt die Devise. Der beste Weg ist grundsätzlich der, dass Sie sich mal ein wenig mehr als normal und ohne zu nörgeln mit sich selber befassen. Damit fängt das Zellenfluten mit den Glückshormonen nämlich an. Klar, Sie können sich auch einen Ratgeber (noch einen) für 12,99€ kaufen. Der wird aber nichts daran ändern können, wenn Ihr Gehirn das alte Nörgelprogramm nach der Lektüre einfach wieder anknipst.
Kennen Sie das Nörgelprogramm in Ihrem Kopf?
Also jene Mitt-Dreißigerin sagte letzthin beim Telefoncoaching etwa „Ja, Mensch, ich bleib einfach nicht bei der Sache! Immer hab ich diese Schnapsideen!“ Wir kamen dann drauf, dass sie vermutlich zum Typus des Pioniers gehört. Das sind ja Leute, die immer gerne eine Sache durchziehen, dann aber zum nächsten Projekt springen wollen. „Folgen Sie jetzt mal Ihren Schnapsideen!“ riet ich ihr. Und dann brainstormten wir ein wenig herum in ihrem Kopf, was sie aktuell am meisten interessieren würde und selbstverständlich wurden wir sehr fündig, so dass sie jetzt weiß, was zu tun ist. Und es läuft momentan nicht darauf hinaus, den nervigen Job zu kündigen. Nein, der ist gut bezahlt und sichert den Spielraum, den sie jetzt nutzen wird.
Die große Sache Leben!
Sie werden es nicht schaffen, das Nörgelprogramm in Ihrem Kopf selber zu entschärfen. Deswegen ist ein Berle Boxenstopp eine lebenssichernde Maßnahme. So ein bisschen Geld sollten Sie sich schon wert sein. Angenommen, Sie lieben Ihr Leben nicht nur als große wichtige Sache, sondern Sie wollen es auch so leben.