Beenden wir das Mangeldenken
Kapitel in diesem Beitrag:
Was ist Mangeldenken?
Mangeldenken beschreibt eine Denkweise, bei der man sich auf das konzentriert, was fehlt, anstatt auf das, was vorhanden ist. Es ist das Gegenteil von Denken in Möglichkeiten.
Sie wissen schon: „Ich kann nicht, hab kein Geld, es geht nicht, wird nie gehen, ging noch nie, man kann nichts tun, muss halt aushalten!“
Menschen mit Mangeldenken neigen dazu, Ressourcen wie Zeit, Geld, Liebe oder Möglichkeiten als knapp wahrzunehmen, selbst wenn das objektiv nicht der Fall ist. Diese Haltung führt zu Stress, Angst und einer eingeschränkten Sicht auf Lösungen.
Die Alternative ist Denken in Möglichkeiten und damit Denken in Zielen.
Anschauen und Hören auf Youtube.
Mangeldenken statt Zieldenken
Vor Jahren kam eine Klientin ins Coaching: BWLerin, Managerin in einem großen schwäbischen Konzern. Sie hatte das Gefühl festzustecken in Karriere und im ganzen Leben. Ehe, Job, alles stagnierte.
Wenn es so ist bei ganz offensichtlicher Tüchtigkeit, dann stecken einschränkende Glaubenssätze hinter den Dingen und beeinflussen aus dem Unterbewusstsein heraus Kraft und Performance eines Menschen.
Vielleicht steckt auch falsches Wortverständnis dahinter! Es gibt tatsächlich zwei Wörter, die beide Mangel heißen und etwas anderes bedeuten. Das kann sich aufheben!
In die Mangel genommen!
Wo kommt das Wort her?
Es gibt den Mangel, bei dem es einem an etwas gebricht, fehlt, ermangelt. An Mut etwa und Zuversicht oder auch Geld.
Im Althochdeutschen hieß das mangalon, später, im Mttelhochdeutschen hieß es mangen. Das wiederum hatten die Vorfahren aus dem Lateinischen übernommen, das mit den Händlern aus Italien kam: Mancare heißt mangeln, fehlen, im Französischen daher ça me manque, Es meint auch Verkrüppeltheit, denn wenn jemandem ein Glied fehlt, ist er verstümmelt, verkrüppelt.
Falsch verstandenes Mangeldenken
Nun wissen wir endlich, woher der Satz kommt: „Der hat mich übel in die Mangel genommen!“ Ich dachte als Kind, das habe mit der Wäschemangel zu tun! Es hat mit der Steinschleuder zu tun! In beiden Fällen ist man jedenfalls ziemlich platt.
Mangeldenken wird erlernt und vererbt. Das sucht sich niemand aus – so wenig wie das Geburtsdatum.
Die Klientin war die einzige Tochter kleiner Leute, strebsame Babyboomer die Eltern, der Vater als Handwerker Arbeiter, die Mutter verdiente hinzu mit einer Mangelstube in einem schwäbischen Dorf. Sie bügelte die Wäsche fremder Leute. Die noch kleine Tocbter hockte oft unter der Mangelmaschine und horchte gespannt auf die Gespräche zwischen Mutter und deren Kundinnen. Das waren alles sorgenvolle Frauen in den 1970er Jahren
Damals gab es kein Internet, kein weltweites Informationsnetz, man hatte immerhin gerade die Antibabypille erfunden, mit der Frauen wirklich erstmals selber bestimmen konnten, ob sie noch mehr Kinder bekommen wollten oder nicht. Es sei denn, sie waren katholisch. Dann durften sie diese Pille nicht nehmen, weil der Papst was dagegen hatte, so wie auch gegen Präservative päpstlicher Wille stand.
Noch mehr Kinder? Und: Woher kommt das Geld fürs Häusle? Und: Was tun, wenn der Mann plötzlich komisch ist?
Das waren die Gesprächsthemen der Frauen damals. Die hatten viele Sorgen, die hatten viel Angst von den Eltern gelernt, die wiederum die NS-Diktatur und den Zweiten Weltkrieg hatten überstehen müssen – sei es als Frau im Bombenhagel und vergewaltigt von den siegreichen Besatzern. Sei es als Soldaten in diesem furchtbaren Krieg und nachfolgender Gefangenschaft. Die in Russland galt als schlimmste und dauerte am längsten..
Die Familiengeschichte der Klientin beinhaltete alle diese Elemente. Das zierliche hübsche Mädchen lernte in der Mangelstube sehr viel Angst, Selbstzweifel. Sie lernte, dass dies Welt nicht weit, sondern eng war. Sie lernte in der Mangelstube ihrer tüchtigen Mutter das Mangeldenken.
Woran merken Sie Ihr Mangeldenken?
Man erkennt Mangeldenken an bestimmten Verhaltensweisen, Gedankenmustern und Gefühlen. Hier sind einige Anzeichen:
- Der Fokus richtet sich auf Verlust: Ständige Sorge, etwas zu verlieren (z. B. „Ich habe nicht genug Zeit, Geld, Chancen“).
- Sie vergleichen sich mit anderen: Das Gefühl, dass andere mehr haben, und Neid darauf (z. B. „Warum hat er mehr Erfolg als ich?“).
- Schwarz-Weiß-Denken: Die Überzeugung, dass es nur eine begrenzte Menge an Erfolg oder Ressourcen gibt (z. B. „Wenn sie gewinnt, verliere ich“).
- Kurzfristige Lösungen: Schnelle, oft unüberlegte Entscheidungen aus Angst, etwas zu verpassen, statt langfristig zu planen.
- Sie sind geizig?
- Sie haben Pessimismus: Eine Grundstimmung, dass „es nie genug ist“ oder „das wird eh nichts“.
Beispiel: Jemand mit Mangeldenken könnte denken: „Ich kann diesen Job nicht annehmen, weil ich dann keine Zeit mehr für mich habe.“ - Vermeidungsverhalten: Sie tun für richtig Befundenes nicht, weil Sie denken, es nütze sowieso nichts.
Warum Zieldenken besser ist
Zieldenken macht aktiv und zukunftszuversichtlich.
Jemand mit Denken in Zielen und Möglichkeiten würde sagen: „Ich finde immer einen Weg.“
Am besten sind zielführende Wege. Also Wege, für die man zuerst klare Ziele formuliert, aus denen sich Wege ergeben.
Die Klientin und ich formulierten als Alternative zur erlernten und in ihrem Unterbewusstsein verankerten „Mangelstube“ viele Ziele, große Ziele und kleinere.
Mehr und mehr wuchs ihr Glaube an sich und ihr Glaube ins Leben.
- Ja, sie würde den richtigen Mann (noch) finden können! Die Klientin beendete ihre unfruchtbare lahme Ehe und ließ sich scheiden.
- Ohja, sie war richtig gut im Job! Sie fing an, Ansprüche zu stellen und entwickelte mit Selbstvertrauen ihre Karriere.
- Wir entwickelten eine Zukunftsvision: Sie fuhr lachend in einem riesigen rosanen Ami-Schlitten über irgendeinen Strand und neben ihr saß ihr Mann, der sie bewunderte, der sie liebte und selber ein Unternehmer war.
„Ach du liebe Güte, wie soll das gehen, woher soll der Mann denn kommen?!“
Mangeldenken macht arm, Zieldenken führt ans Ziel
Mangeldenken kommt aus der Angst und macht neue Angst.
Zieldenken stimuliert die Problemlösungsfähigkeit unserer Gehirne, lässt den Serotoninspiegel steigen, macht also zuversichtlich, charismatisch und aktiv. Wir geraten in Bewegung.
Im Mangeldenken aus Angst erstarren wir.
Mich hat das angstgeleitete Mangeldenken circa 25.000 Euro gekostet. Hier erzähle ich darüber.
Und nun sind einige Jahre vergangen: Meine seinerzeitige Klientin hat auf wundersamen Wegen tatsächlich diesen Unternehmer gefunden, mit dem sie in ihrer Zielvision in einem verrückten Auto über einen Strand saust. Sie hat einen mann gefunden, der so verrückte Sachen auch mag. Die beiden haben geheiratet und sind nun Eltern eines Kindes. Die Strandfahrt wird folgen, dessen bin ich gewiss.
Was können Sie tun gegen Ihr Mangeldenken?
Die Klientin hat sich das Coaching bei mir 12.000 Euro kosten lassen. Das war es ihr Wert.
Tun Sie etwas! Das ist die Antwort auf die obige Frage. Sobald Sie merken, dass Sie feststecken, tun Sie etwas! Werden Sie aktiv.
Das Entschärfen der falschen Glaubenssätze, die zum Mangeldenken führen, gehört zum Coaching. Jedenfalls seriöserweise bei mir ist das so.
Debugging ist notwendig, weil wir nicht nach vorne gehen können, solange wir hinten festgehalten werde.
Problemverständnis und -Benennung ist unangenehm, aber wichtig. Denn dann gehen wir im Coaching schnell und fröhlich entschlossen auf die Zielebene.
Wer Probleme ignoriert, kommt auf der Zielebene niemals an.
Im Grunde ist es einfach: Das Mangeldenken vom halbleeren Glas legen Sie nun einfach ab, weil sie – wenn man Sie in die Mangel nehmen will – an die gewaltigen Wurfschleudern denken, mit denen unsere wackeren Ahnen sich der Angreifer erwehrten und entledigten.
Also los: Tun Sie was.
Buchen Sie beispielsweise einen Boxenstopp bei mir! Problem erkennen, Debugging, Zieldenken, ganz neue Wege beschreiten.
Das ist wundervolles, zielfokussiertes, inniges und dynamisches Zusammenarbeiten.
Vorgespräch: Mail schicken, schnelle Terminvorschläge für ein Vorgespräch von und mit mir.