Akustische Zielarbeit
Kapitel in diesem Beitrag:
Ziele emotional verankern mit der eigenen Stimme
Was wir hören, nimmt uns gefangen, peitscht uns auf, haut uns um, alarmiert uns, rührt uns tief.
Akustische Zielarbeit, Ziele emotional verankern und zwar übers Gehör: Das ist etwas Neues, ein neuer Ansatz für Lebensgestaltung durch Ziele! Damit wir Ziele leichter erreichen.
Man kann Ziele aufschreiben, an Symbole geknüpft irgendwo aufstellen, als Bild aufhängen – unsere Ohren sind die direkteste Tore zu unseren Emotionen! Ziele sind dann gut führend, wenn sie emotionsgetragen sind, wenn sie uns begeistern. Warum das so ist, wie es ist, und wie man akustische Zielarbeit macht: Lesen Sie hier.
Weil das Ohr so emotional ist
Unser Gehör ist der schnellste und emotionalste Sinneskanal. Was über diesen Weg kommt, trifft uns ungefiltert, blitzschnell und erzeugt in uns Gefühl: Hundebellen, Wolfsheulen, Feuersirenen machen Angst, Musik macht uns froh, bringt uns zum Tanzen, Liebesgeflüster macht uns glücklich.
In allen Kulturen singen Menschen ihre Kinder mit sanften Tonfolgen in den Schlaf. Töne sind automatische emotionale Manipulatoren!
Spielt man für Kunden in Läden klassische Musik neigen sie dazu, teureren Sachen zu kaufen. Im Unterschied zur Rock-Pop-Musik. Musik berührt uns, macht uns weich und hingegeben, lässt uns jubelnd mitsingen, lässt uns weinen. Musik erzeugt Gemeinschaftsgefühl und Frohsinn.
Akustisch werden wir wachgerüttelt. Wir müssten uns schon die Ohren zuhalten, um diesen Automatismus auszuschalten.
Warum das emotionale Verankern am besten über die Ohren geht
Setzen Sie sich einen Ziele-Floh ins Ohr! So dass ein Ohrwurm daraus wird! Die Redensarten sind organisch begründet.
Bei der akustischen Zielarbeit über das Gehör, nutzen wir unsere Ohren, die uns auf packende Weise emotionalisieren. Töne und Gefühle sind eng verbunden.
Das liegt am smarten Aufbau unseres Gehirns. Den will ich kurz skizzieren:
Versteckt in Windungen des Großhirns liegt der auditive Kortex – unser Hörzentrum. Winzig klein, so groß wie ein Daumennagel, liegt es links und rechts zwischen jeweiligem Ohr und Limbischem System.
Setzen sich Töne ins Ohr, werden sie im Innenohr in einen Nervenimpuls gewandelt. Dieser hüpft ins Reptilienhirn, das ist das unterste der 3 Hirnorgane, das in den Nervenstrang der Wirbelsäule übergeht.
Vom Reptilienhirn eilt der Impuls über den Thalamus ins Emotionalhirn, das Limbische System. Hier entstehen unsere Gefühle. Hier wird das vegetative Nervensystem aktiviert, also der Reiz saust von hier aus in den ganzen Körper, erzeugt Schmetterlinge im Bauch, macht Gänsehaut, Zellenkribbeln, lässt uns lächeln und lachen und weinen. Oder es sträuben sich uns vor Angst die Nackenhaare und wir fletschen die Zähne und knurren abwehrbereit.
Sodann verteilt sich der Reiz in die übrigen Areale des Großhirns. Weil das so ein spannender Zusammenhang ist, wecken bestimmte Töne Erinnnerungen in uns. Diesen Umstand könnte man nutzen etwa zur Aktivierung von Dementen und Alzheimer-Kranken. Davon abgesehen ist Musik und Singen gut gegen Traurigkeit.
Jeder Mensch braucht Zuspruch
Die menschliche Stimme erzeugt Gefühle von Sicherheit, Wärme, Zuversicht. Unerhörte Nähe entsteht allein durchs Gehör!
Meine Stimme wirkt tröstlich, aufmunternd, motivierend, holt Menschen aus jeder Verzweiflung heraus. Ich weiß das. Meine Stimme speziell hat diese besondere Wirkung. Es liegt an meiner Tonlage, am Timbre, meiner freundlichen Grundeinstellung, erst in zweiter Linie an dem, was ich sage.
Auch wenn die Stimme krächzen und schnarren würde – wir ersehnen freundlichen Zuspruch, wenn es uns schlecht geht.
Als ich kürzlich morgens eine sehr verzweifelte Mail in meinem Postfach fand, in der ein Klient vom jüngsten hässlichen Ehekrach berichtete, rief ich ihn spontan an. Der brauchte Hilfe, so kam mir vor. Und das war gut und richtig. Denn meine Stimme brachte den jungen Mann aus der Verzweiflung heraus zu sich in seine Stärke zurück.
„Es gibt tatsächlich kaum einen Reiz, der unser Gehirn so unmittelbar trifft, wie die Schallwellen ….Man kann sie also nutzen, um direkt in das Gehirn der Menschen zu gelangen. Der Zuhörer kann das kaum unterbinden“, so sagt Lutz Jäncke, Neurowissenschaftler an der Universität Zürich in einem Interview der NZZ.
Das ist der Grund, warum ich in einem Boxenstopp im Trainingsteil nicht nur Gedankentausch schriftlich per Mail sowie unlimitierte Skype-Coachings anbiete, sondern auch Telefoncoaching. Am Telefon öffnen sich Menschen leicht für die eigenen Gefühle. Diesen Kanal nutze ich immer dann, wenn ganz heikle Themen auf den Tisch kommen, wenn es sehr emotional wird, wenn Scham eine große Rolle spielt, wie etwa bei männlichen Impotenz-Attacken.
Deshalb führe ich auch Vorgespräche telefonisch.
Sich den Floh ins Ohr setzen – eine einfache Selbstcoaching-Übung
Welche Stimme ist Ihnen am vertrautesten? Es ist Ihre eigene! Und das nutzen wir nun mit dieser Übung zur akustischen Zielarbeit. So können Sie sich selber, unabhängig von wem auch immer, Ihre privatesten Flöhe in die Ohren setzen!
- Bestimmen Sie erst Ihr Ziel. Besinnen Sie sich dafür auf das Problem, was Sie aktuell am meisten drückt.
- Lassen Sie sich nun leicht das Gegenteil einfallen. Wenn das Problem weg wäre, wie wäre dann Ihr Leben? Trauen Sie sich! Denken Sie groß und frei. Woran werden Sie merken, dass das Problem weg ist: Wie werden sie sich fühlen, wie wird Ihr Leben aussehen, was wird sein und geschehen?
Nun nehmen Sie Ihr Smartphone und aktivieren dort die Sprachnotiz-Funktion.
Nun schalten Sie an und erzählen kurz und freundlich, wie ihr Leben ist, wenn Sie im Ziel sind. Wie fühlen Sie sich, wie sieht Ihr Leben aus, was tun Sie und was geschieht, was hören Sie dort?
Sie erzählen sich, wie Sie im Ziel sind. Sie werden merken, wie Ihre Gefühle wach werden.
Vielleicht begeistert Sie Ihre kleine Aufnahme schon beim ersten Anlauf!
Wenn nicht, dann probieren Sie so lange, bis es Ihnen richtig gut gefällt.
Das merken Sie wahrscheinlich daran, dass Sie lachen müssen!
Das war’s! Glückwunsch!
Diese Aufnahme hören Sie nun jeden Tag mindestens ein Mal an.
Natürlich auch zwei Mal oder mehr!!
Dann lassen Sie sich überraschen, was passiert!
Denn Ziele wirken und zwar so
Ziele wirken holistisch, auf verschiedenen Ebenen.
Sie aktivieren in Ihrem Hirn die rationalen Kräfte, Ihr Wissen wird aktiviert, die Planungslust Ihres Großhirns.
Man sollte Ziele immer emotional verankern. Sie müssen uns begeistern. Langweilige oder von außen diktierte Ziele tun das selten.
Echte, starke Ziele aktivieren auch Ihr Unterbewusstsein, der spannendste, überraschendste Teil eigentlich.
Sie werden sich, wenn Sie diese Zielarbeit getreulich machen und täglich auf Ihre eigene Stimme hören, wundern, was plötzlich Neues aus Ihnen herauskommt. Sie werden merken, dass sich Ihr Verhalten ändert, neue Ideen kommen, neue Energie. Das generiert neue Ergebnisse.
Sie erzeugen damit eine andere Resonanz bei den Mitmenschen, in der Welt. Das heißt: Wenn Sie unbewusst und bewusst andere Impulse setzen, kommen neue entsprechende zu Ihnen zurück.
So werden Sie Ihr Ziel erreichen.
Haben Sie Fragen? Gerne unten als Kommentar oder per Mail an mich: coach@dr-berle.de
Weiterführende Links
Eine Studie über die Steuerung des Hirns durch Musik
Mein klassischer Artikel über Ziele und ihre Wirkung: Leseprobe aus KURZ & GUT
Störprogramme – warum man Ziele manchmal nicht erreicht.
Hier kommt in Kürze die Ziele-Übung als Video
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