Seelsorge im Coaching

Wenn man Anabolikum für die Seele braucht

Seelsorge im Coaching? Wer hört mich an, nimmt mich wahr, verurteilt nicht? Jetzt im Moment, wo ich es brauche! Wenn wir Hilfe benötigen, wollen wir nicht warten. … wenn wir in Not sind, brauchen wir menschliche Nähe, noch besser: Menschliche Engel. So entstand die Telefon-Seelsorge, eine Idee protestantischer Pfarrer, zuerst in New Qork 1892, so ist auf Wikipedia zu lesen.

Dann 1953 veröffentlichte ein anglikanischer Geistlicher in London Zeitungsanzeigen für „those in spiritual trouble“.

„Better Call Saul“ ist eine der erfolgreichsten Netflix-Mutmacher-Serien. Da ist es ein unkonventioneller Anwalt, der Verzweifelten seine Hilfe über seine Telefonnummer anbietet. Praktische Hilfe, spirituelle Hilfe, braucht man in einer Not – bei Freunden ist man nicht immer gut aufgehoben. Gerade Ratschläge von Freunden sind oft wie Schläge von vermeintlichen Besserwissern mit Unverständnis.

Better call Dr. Berle

Ich schildere Ihnen hier, warum Life-Coaching auch Seelsorge ist und zwar lösungsorientiert mit Zieldenken und dadurch weit übers bloße Zuhören hinaus gehend. Die Seelsorge im Coaching à la Boxenstopp findet hauptsächlich am Telefon statt und auch via Skype.

Am Telefon lassen sich die sensiblen Themen leichter erörtern, als wenn man sich gegenüber sitzt. Und Termine finden sich ebenfalls leichter gerade bei meinen durchweg vielbeschäftigten Klienten.

Wo in der Not ist ein offenes Ohr für mich?

Also ich selber habe schon einige Erfahrung mit Not machen müssen. Es ist lange her, es war 1987. Mein Vater starb, und er starb qualvoll nach kurzer heftiger Krankheit. Er starb nach der Geburt meines Sohnes und das war auch kurze Zeit nachdem wir erfahren mussten, dass mein damaliger Ehepartner und Vater meines Kindes Krebs hatte.

„Wie, bitte?“ fragen Sie jetzt vielleicht. So ähnlich ging es mir damals auch: „Wie, was? Ist der liebe Gott gar nicht lieb und verrückt geworden?!“ Das fragte ich mich damals oft. Wir brauchen in Notlagen Menschen, die uns unvoreingenommen zuhören, damit wir unseren Schmerz loswerden. Und dann wollen wir uns den Blick in die Zukunft wieder öffnen lassen, damit Zuversicht den Schmerz ablöst.

Als meine Mutter direkt nach meiner Ehescheidung in Demenz verfiel, ging meine Zuversicht wieder ziemlich oft verloren.

Ich habe darüber ein Buch geschrieben, das Sie nur lesen wollen, wenn Sie in ähnlicher Situation sind. Dann aber wird es Sie zur Wehrhaftigkeit anstacheln, wie ich hoffe, weil man die in der deutschen Pflegekatastrophe braucht..

 

„Those in spiritual trouble“ need help NOW

Zu den Leuten gehörte ich plötzlich auch! Es war schlagartig zuviel, was auf mich einstürmte. Und ich suchte, als es das erste Mal passierte, Hilfe bei einer Psychotherapeutin. Die Therapeutin war gescheit, kompetent und persönlich sympathisch. Ich machte aber die Erfahrung, dass die Sache sich zwar lange hinzog (immer einstündig, immer am selben Tag, jede Woche) – mich aber nicht glücklicher machte. Es brachte mich nicht voran. Einfach so weitermachen, das ging aber nicht. Kanzleitrost von Freunden machte mich noch verzweifelter. Wissen Sie, das ist, wenn Ihnen jemand banal sagt „das wird schon wieder!“, wo Sie tatsächlich den Glauben fast aufgegeben haben.

„Those in spiritual trouble“ muss man zuhören und Hoffnung machen!

Das Bauchgefühl, mein höheres Selbst, meine Intuition, wie man es nennen will, verlangten eine Lebens-Neuorientierung von mir. Aber wie?

Ich hätte gerne Perspektiven erkannt und kundig diskutiert.

Therapie bietet das nicht.

Seelsorge im Coaching und Zukunft

Ich hätte einen Coach gebraucht, aber Coaching gab es damals in Deutschland noch nicht. Also machte ich mich alleine auf den Weg. Meine Suche nach dem Glück begann. Das, was ich brauchte und nicht bekam, das wollte ich finden! Ich musste es erfinden!

Das war hart und – wie ich rückblickend sehe – mit unnötigen und kraftraubenden Umwegen verbunden. Es brachte mich aber auf den Weg, meine früh empfundene Berufung zum Beruf zu machen.

Schon in der Kindheit hasste ich die Probleme meiner Eltern und mehr und mehr interessierten mich Menschen und wie sie sich und ihre Talente der Welt zeigten.

So also wurde ich Life-Coach und erfand das Boxenstopp-Coaching. Weil ich erkannte, dass das Ermutigen und Antreiben nur der eine Teil von Coaching ist. Denken in Zielen und die Umsetzung in konkrete Verhaltensänderungen wird erst nach dem Seelsorge-Teil möglich. Man kann zwar trauernde Menschen aufheitern, aber man darf sie nicht mit Tschakka-Tschakka-Gelärme vor den Kopf stoßen.

Sind Plot-Points Wendepunkte ins Glück?

Ja, wir gehen manchmal zurück, aber nur, um Anlauf zu nehmen! Plot-Points können Glücks-Wendepunkte sein.

Plot-Point nennen Drehbuchschreiber die Wendepunkte, die jede Story braucht, um nicht langweilig abzuflachen.

Ich war an so einem Plot-Point angelangt. Ich schmiss meinen todsicheren Redakteurs-Job beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg hin, lernte im Zuge der Selbsterfahrung das Meditieren, lernte Yoga, lernte katathymes Bilderleben, lernte Themenzentrierte Interaktion, lernte sogar Karate. Ich stieg ins Zweitstudium Psychologie ein, lernte NLP, kam mir zuweilen vor, wie Eichendorffs Taugenichts, der damals ebenfalls ohne klar umrissenes Ziel in die weite Welt hinausmarschierte.

Nebenbei widmete ich mich meinem Sohn und half dem kranken Ehemann beim Gesundwerden.

Hätte ich einen Coach gehabt, hätte ich – kundig angeleitet – auch meine Ziele gekannt. Ich hätte schneller Ziele erkannt und wäre schneller aus der Verzweiflung herausgekommen. So aber war da nur ein vages inneres Ahnen und mein einziger Ratgeber war meine innere Stimme.

Damals keimte in mir die Idee, dass es schön wäre, an den Plot-Points des Lebens einen sicheren Dialog-Partner an der Seite zu haben.

 

„Anabolikum für die Seele!“

So kann man den Teil Seelsorge im Coaching auch nennen, so nannte mich einmal ein Klient. Die meisten meiner bisherigen Klienten kamen an den Plot-Points ihrer Leben, ratlos, ziellos, oft am Anfang sehr verzweifelt. Da muss man schon viel Vertrauen aufbringen, um sich als erfolggewöhnter Mensch in einer Verzweiflung zu öffnen und die zu zeigen!

Einen kundigen Führer hätte ich gerne gehabt, wie einen zuverlässigen Freund, eine Freundin, der mir aber nicht nach dem Mund redet, und bei der man nicht für jede Minute nach Stechuhr zahlen muss. Und der oder die mich verlässlich an meine Ziele erinnert auf meinem Weg! Der mich tröstet, wenn mal was schief läuft – so wie unlängst, als ich mein Auto in der engen Garage am blöden Pfeiler zerkratzte und in mir Demütigungen der Kindheit hochschossen wie Pop-Ups, so dass ich mich genauso doof fühlte wie damals oft.

Telefon-Support ist da gut, denn am Telefon lässt sich so eine Sache schnell und zeitnah besprechen, so dass sich das Gemüt wieder beruhigt. Einfach schnell anrufen oder auch eine Mail raushauen … in der Gewissheit auf eine schnelle zielführende Antwort!

„Darf man Sie auch anrufen, wenn man sich fühlt wie ein Wurm?“ So fragte mich vor Jahren mal eine junge Münchner Managerin, die unterm Karriere-Glasdach hockte und nicht mehr weiterwusste.

Einfach und schnell anrufen können …

Es brauchte einige Jahre der Praxis als Coach, bis ich den Mut fand, mein  unkonventionelles Boxenstopp-Modell zu entwickeln. Aber dann! Aber nun! Nun können mich meine Klienten anrufen, wann immer es brennt. Tagsüber, nachts schreiben sie mir Mails und ich antworte postwendend am Morgen. Und wir steigen in den Dialog ein: lebhaft, zeitnah, intuitiv, intelligent – zielführend.

 

Ziele erreicht man durch Beharrlichkeit und durch innere und äußere Führung! Und für jeden Veränderungsprozess braucht der Mensch Verbündete, absolut loyale Partner, denn Veränderung soll ja Freude machen und nicht wehtun.

Dann werden die herausfordernden Plot-Points des Lebens zu Wendepunkten in gute Richtungen.

Der Großhirn liebt Brainstormings

Es gibt wahrlich keine thematischen Grenzen im Coaching.

Der Dialog ist umso kreativer, je offener er ist. Ich als Coach bin verantwortlich für das Maß an Vertrauen, das Klientinnen und Klienten zu mir haben können! Und so kann es kunterbunt über Stock und Stein und in kühne Weiten hinaus gehen. Als ich zum ersten Mal vor vielen Jahren im Business-Coaching die Frage stellte „Haben Sie eigentlich noch Sex in Ihrer Ehe?“, da kam ich mir äußerst kühn, fast frivol vor. Heute bin ich absolut sicher, dass Menschen im Beruf nicht glücklich sein können, wenn sie es nicht auch im Privatesten sind. Heute frage ich das immer – also Vorsicht!

Klar: Große Hauptthemen im Coaching sind Sex und Beziehungsfragen.

Darüber reden Menschen am unbefangensten am Telefon, wo man ungestört rot werden kann.

Sex-Stellungen und Schuh-Marken

Wir diskutieren Kleidungs- und Stil-Fragen im Zusammenhang mit der beruflichen Karriereentwicklung ebenso wie wir philosophischen Diskurs führen über Freiheit, über Bindung. „Was ist Liebe?“

Temporäre Impotenz eines jungen Mannes kam ebenso schon zur Sprache und wurde gelöst wie der Umstand, dass eine junge Klientin in der Ehe dermaßen gelangweilt war, dass sie insgeheim Pornos anschaute. Oder: Der vermeintliche neue Traumpartner einer anderen Klientin entpuppte sich als berechnender Langweiler, der vor allem eine Statusfrau für den Berufs-Start an einer US-Universität gesucht hatte. Sollte meine Klientin da nun mitgehen, sollte sie gar in eine überstürzte Ehe einsteigen? Wir klärten die Sache, indem wir uns mit dem abträglichen Gefühl „schon wieder habe ich es nicht geschafft“ befassten, so dass die Klientin statt der Versagens-Angst wieder Lust auf eine heitere Zukunft verspürte, was ihrer stürmischen Art besser entspricht, als Bindung aus Kalkül.

Telefon-Coaching tut gut gegen Selbstzweifel und Angst

Auch starke, mächtige Menschen kennen die Angst.

Im Coaching ist auch Seelsorge zielorientiert. Die zielführende Frage ist immer: Wie gehe ich mit der Angst, dem Selbstzweifel um.

Welcher Führungsstil passt zu der Managerin bei Daimler, wie geht sie so mit Widerspruch und Angriffen um, dass Sie sich damit wohlfühlt und authentisch? Wie lässt sich der autokratisch und arg respektlos agierende Super-Boss aus Übersee „einfangen„, so dass die Konferenzen mit ihm konstruktiv werden? Was tun, wenn plötzlich das Gehirn sich dem Konferenz-Englischen verweigert und in den Blackout verfällt?

Und soll der Klient nun bei der Frau bleiben, die ihn zur Raserei bringt? Andererseits ist sie der sichere Port nach den langen, weiten, vielen Dienstreisen? Ja, gibt es keine bessere Partnerin für ihn? Wieviel muss ein Mensch aushalten, wieviel darf man sich trauen, sich zuzutrauen? Mit Telefon-Coaching sind Sie nie allein.

Die ganze junge Klientin, die von ihrer Mutter in die Psychiatrie verfrachtet worden war, rief mich morgens noch vor Sechs von dort an und brachte so den Stein zur Befreiung ins Rollen.

Hier erzähle ich diese Geschichte. Die Freundin in der Geschichte war natürlich ich, weil die Sache beim Schreiben noch brandaktuell und in der gefährlichen Schwebe war.

Eisen schmiedet man, solange sie heiß sind

„NOW!“ ist ein Prinzip im Coaching und noch mehr im Telefon-Support.

So lassen sich alte Gedanken- und Verhaltensmuster auflösen, in denen auch die stärksten und erfolgreichsten Menschen zuweilen hängen. Wenn die Gefühlswellen hochschlagen, lassen sich diese Muster am besten lösen. Es gibt kurze Zwischenrufe, es gibt lange Gespräche am Telefon. Hauptsache ist: Der Dialog findet dann statt, wenn er gebraucht wird.  Das Leben ist Lebendigkeit, so wie unsere Gehirne nach Lebendigkeit streben und plastide, erneuerbar, sich selbst gestaltend sind bis ins hohe und höchste Alter – solange eben die Sauerstoffversorgung klappt. Wie löst man alte Muster? Das ist ein wenig Zauberei: Nennen wir es „Psychotricks“, was ich anwende. Die können speziell beim Telefon-Coaching ihre Wirkung entfalten und zwar freundlich und beiläufig-leise.

„Ich weiß nicht, wie Sie das hingekriegt haben, dass ich das plötzlich hingekriegt habe … also, ja! Das Gespräch lief plötzlich ganz anders ab, fast wie von alleine!“ erzählte kürzlich ein Klient nach einer Begegnung mit dem Schwiegervater – vor dem er sich ab jetzt nicht mehr fürchtet. Zugunsten von Freiheit und zwar in Freude und Würde.

Lernen Sie meinen Stil persönlich kennen auf Youtube: Lifekicks.

Und noch besser in einem Boxenstopp, zu dem ein Vorgespräch führt, das wir vereinbaren, wenn Sie mir Ihr Anliegen mailen.

 

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