alt="coaching münchen & stuttgart: Dr. Berle - Grafik Siehst du im Spiegel den Führer, wenn du reinguckst?"

Führerprinzip

 

Wieso das Führerprinzip und die Schwarmintelligenz Gegensätze sind

Wie gelingt Führung? Führerprinzip oder Leadership – die Frage ist ja gleich, ob Sie diese Fragestellung überhaupt interessier.

Sind Sie Frosch oder Adler?  Katzenbaby oder Löwe? Wollen Sie Frosch sein oder Adler, niedlich oder Anführer? Je nachdem wie Ihre Antwort ausfällt, wird Sie mein Artikel über die Gänse im Park interessieren oder nicht.

Darf es Führerprinzip in Deutschland geben?

Es kommt darauf an, wie man sich selber sieht. Sieht man sich selber etwa gleich als ein Hitler – nur weil man das Wort „Führerprinzip“ verwendet? Ist das Wort ideologisch besetzt und also schlecht? Nein, es ist reine Ideologie, den Begriff zu verdammen.

Denn schauen wir mal genauer hin: Ideologie, das ist die Lehre von den Ideen, den Vorstellungen, sagt Duden …

Also: Welche Ideen und Vorstellungen prädestinieren und lenken uns eigentlich? Ist Schwarmintelligenz Ideologie und in Wirklichkeit der Schwarm so dumm, dass er der Führung bedarf? Und ist Führerprinzip also doch richtig, auch wenn man es furchtsam Leadership nennt und hinter dem Fremdwort versteckt, was man meint?

Seien wir unideologisch, lernen wir von den Gänsen:

Unter Gänsen im Park

Seit heute früh ist mir persönlich klar, warum sich Konrad Lorenz ausgerechnet für Gänse interessierte. Es sind unscheinbare Tiere in geordneten Verhältnissen, von denen wir einfache Wahrheiten lernen können.

Der Medizin-Nobelpreisträger Konrad Lorenz (1903-1989) hat mit Graugänsen Verhaltensforschung  betrieben. Graugänse sind schlichte Tiere ohne Großhirn, die machen keine Show, nur weil grad so ein Riesentier wie ich aufdringlich herschaut. Die fressen ungerührt weiter ihr Gras, instinktgeleitet. Die kennen weder Duden, noch Video, noch Ideologie. Wer also etwas über Instinkt lernen will, sollte Graugänse beobachten.

Die machen sich alles nach. Wenn der Graugans-Vater sich das Gefieder auslaust und dabei auf einem einzigen Bein steht, dann machen das die Graugans-Kinder sofort nach. Der Vater ist der Boss. Glaube ich, denn es könnte ja auch die Mutter sein, die die Ansage macht. Sehe ich nicht.

Bei uns funktioniert das in der Kindheit jedenfalls gleich: Auch kleine menschliche Schwarmmitglieder machen den Großen alles nach, solange sie nicht gesagt bekommen, dass sie Großhirn-Besitzer sind. Oder Sie merken, dass sie ein reflektionsbegabtes Großhirn besitzen. Manche sind stolz darauf und nutzen das Großhirn. Individualismus kommt vom Großhirn.

Andere benehmen sich wie Graugänse, die sich gegenseitig spiegeln, und sich deswegen nachmachen. Deswegen wollten alle Mädchen seinerzeit, als es aufkam, Barbiepuppen. Und alle Jungs hätten am liebsten einen Rennwagen. Wir fühlen uns sicher im Schwarm und wollen deshalb dazugehören.

Auffallen dürfen nur die Anführer. Und Anführer müssen auffallen, sonst sieht man sie nicht. Anführer fallen meist schon in der Kindheit auf urch abweichendes Verhalten, dann werden sie leider oft zurückgepfiffen und ziehen den Kopf ein. Aber nicht alle.

Ich sah den kleinen Gänseführer

Dieses eine Paar hier, das ich im Park sah, hat offenbar einen Führer geboren!

Dieses eine Paar hatte heuer vier Junggänse in die Welt gesetzt, von denen jedes in meine beiden ausgebreiteten Hände passen würde. Ganz winzig jung sind die noch und aber man sieht die Charaktere bereits. Äußerlich sind sie alle gleich schmutzig-gelb und sehen gleich aus. Und sie imitieren ihre Eltern: Sie tappen herum, nicken wichtig mit den Köpfen und rupfen, rupfen, rupfen unaufhörlich die Grashalme heraus. Die Gänse kommen ohne jedes Erzieher-Lamento aus. Die sagen kein einziges Wort, die machen einfach und nachdrücklich vor, worauf es ankommt. Sie gehen herum und fressen. Und wirken glücklich dabei, verbunden, denn wenn wir tun, was alle tun, erzeugt das Verbindenheitsgefühl.

Eines der vier Gans-Kinder aber haut ab und macht sein eigenes Ding.

Die Kleingans mit Eigen-Sinn

Dieses Ganskind fiel mir auf, weil es mitten im Picken immer wieder plötzlich das Köpfchen hob und in die konträre Richtung guckte, es unterbrach das Picken und Grasrupfen. Und es guckte dorthin, wo die anderen nicht hinguckten.

Dieses Ganskind wollte die Welt erkunden. Plötzlich rumpelte es auf seinen winzigen grauen Patschfüßen los, torkelte, raste wie aufgedreht in die grottenfalsche Richtung. Es raste weg von der Familie, die war ihm wurscht. Es stolperte, es fiel, es rutschte aus, die Beinchen knickten ihm weg. Es verharrte schnaufend (so sah es aus), kauerte im Gras. Dann sprang es wacker auf und raste weiter, weiter und weiter von der Familie weg. Diese, die Familie, kümmerte das nicht.

Vielleicht haben Grauganseltern im Hinterkopf  Augen oder sie haben Spürantennen, die man nicht sieht, oder aber man nennt das Ganze einfach Urvertrauen. Die wussten, dass das Kind irgendwann zurückeilen würde, was auch so geschah. Aber langsam und in Kreisen. Dieser kleine Welterkunder machte sein eigenes Ding, strahlte Begeisterung aus dabei. Kennen Graugänse Begeisterung? Besitzen sie Eigensinn aus genetischer Vorprägung?

Führer fallen über Maulwurfshügel und stehen wieder auf

Sie stehen sofort unbeirrt wieder auf. Jedenfalls diese kleine Führer-Gans zeigt das.

Menschen nennen das Fehlerkultur und Psychologen unter den Menschen wissen, dass eine Reihe von Fehlern am Schluss das wird, was sich Lernen nennt. Wer lernt also am meisten? Richtig, das sind die mit dem Eigen-Sinn, die in unerforschte Gegenden rennen, über Maulwurfshügel stürzen, wieder aufstehen und dabei unweigerlich ihre Ich-Muskeln trainieren. Wo Menschen von Body-Building schwärmen, trainiert so eine Führer-Gans schlichtweg ihren Ich-Muskel und erwirbt die Grundlagen der Führungsqualität. Es sind die Ausnahmen, die sich so verhalten, das lehrt uns die Schwarmforschung.

Anführer stehen am Rand, sagt die Schwarmforschung

Die Führer unter meinen Klientinnen und Klienten wussten schon als Kind, dass sie in Führung gehen wollten und viele wurden als aufsässig, „bossy“ und überheblich beschimpft, steckten deswegen zurück, merkten es aber immer wieder, dass sie nicht im Schwarm ersticken wollen und auch, dass Schwärme der Führung bedürfen.

Das ist notwendig fürs Überleben. Allein schon deswegen, damit neue Weidegebiete entdeckt werden, denn der Schwarm tritt ja gerne auf den gewohnten Stellen herum, solange bis dort nur noch harter Lehm ist und kein einziges Gras mehr wächst.

So potenzielle Führer brauchen Eltern mit Gelassenheit, Durchblick, Vertrauen in das Leben und eigene innere Größe, damit die Persönlichkeit hervortreten und sich entwickeln darf. Werden die geborenen Risktaker gehindert, ihren Sonderweg zu gehen, geht’s schlecht aus.

Aber nichts kann Nachreifen verhindern, Selbstaktualisierung. Deswegen buchen Menschen dann ein Lifecoaching

Hart im Nehmen, kühn, ungebrochen im Willen – so nennen wir Menschen das, was so ein Gänseführer lernt, indem er rumpelt, stürzt und aufsteht, dabei immer weiter sein Gras rupft. Wir nennen das Resilienz.

Psychologen wissen, dass kreative Lösungen nicht gefunden werden durch das sture Imkreisdenken, sondern durch die intellektuellen Ausfallschritte in unbekanntes Terrain, wo die Fehlerfallen lauern, aus denen sich aber das Richtige erschließt.

Die kesse Junggans lernte heute früh gerade da Führerprinzip. Oder so gesagt: das Führerprinzip wohnt in ihr und deswegen lernt sie! Ja, ich glaube schon, es ist genetisch angelegt, ob Sie Adler sind oder Frosch. Und gleichzeitig ist Entwicklung jederzeit möglich, solange ein Gehirn lebt. Denken Sie immer daran – egal wie alt Sie sind!

Seien wir ehrlich: Der Schwarm bedarf der Führung

Es herrscht im Schwarm Kakophonie. Der Schwarm ist dumm.

Schauen Sie doch das schnatternde Gewusel an! Wenn jemand im Pulk eine eigene Meinung hat, verliert er die in der Regel schlagartig, sobald er merkt, dass jemand anders was anderes schnattert. Wenn Sie sich das als Kette vorstellen, erkennen Sie das Wesen der Schwarmdummheit. Einer macht den anderen nach, mal so, dann wieder so. Mal kopiert der diesen, mal dieser den. Es kommt aber nix raus bei dem Verfahren.

So lange kommt nichts raus, bis sich jemand als Spitze betrachtet und eisern an der eigenen Meinung festhält sowie sich Eisenträger anheuert, um diese Meinung auch im etwaigen Verteidigungsfalle zu sichern. Mehr und mehr Leute glauben dann im Laufe der Zeit, dass der Führer recht hat und teilen seine Meinung folglich. Aus Dummheit und schließlich auch oft aus Angst.

Gute Führer erkennt man an ihren Werten.

In der Tat, der letzte deutsche Großführer war kein guter Mensch, weil er andere zu Untermenschen erklärte und ihre Vernichtung nahelegte.

Verachtung – so etwas kennen Gänse nicht, weil sie eben kein Großhirn haben, nur ihre Instinkte und Gene haben sie.

Menschenverachtung zeichnet immer die üblen Führer aus. Dann sagen sie, es gebe eben Sachzwänge. Und sie sagen, Alternativen gebe es nicht. Untertanenargumente wie im Dritten Reich.

Die Tatsache, dass es üble Führer gegeben hat und gibt, bedeutet aber nicht, dass Schwärme per se intelligenter sind.

Dies habe ich in den Jahren gelernt, die ich gezwungen war, mehr Einblicke in die Welt der Pflegemafia in Deutschland zubekommen, als mir lieb war. „Schluss, sag ich!“ ist ein programmatischer Buch-Titel und Zitat einer alten Lady, die am Schluss ihres Lebens im Pflegeheim vegetierte und mit viel Autorität zuweilen auf den Tisch haute, wenn ihr der Stumpfsinn zu viel wurde.

Angstmacher sind Unterdrücker

Es reicht ein winziges bisschen Druck aus, um den Menschen-Schwarm zu unwürdigem Verhalten zu bewegen, dass es jeden vernünftigen Menschen vor Grauen schüttelt, der das mitbekommt. Wir erleben es aktuell in den Corona-Zeiten der Jahre 2020/2021. Maskenpflicht, 1,50 Meter-Sicherheitsabstand, Schlangen vor den Läden wie damals in der DDR, wo Kanzlerin Merkel sozialisiert worden ist.  Und es gibt doch wirklich Individuen, die sich nicht entblöden, andere zu denunzieren, weil sie den staatlichen Vorschriften irgendwie nicht nachkommen. Blockwartmentalität, Denunziantentum – es ist nicht ausgestorben, wie man lange Zeit gedacht hatte.

Und es gibt Diskriminierungen wie damals: Menschen, die nicht an die Pandemie glauben, nennt man „Covidioten“, Impfzwang verlangt der Schwarm, wer sich weigert, wird ausgesondert. Wissenschaftler und Mediziner mit ideologie-konträren Auffassungen werden nicht nur in den sozialen Medien gelöscht, sondern auch polizeilich verfolgt und in der Berufsausübung behindert! Das sind starke Stücke, die in Freiheit nicht sein dürfen.

Der Schwarm duldet Unrecht, verhindert es nicht.

Kaum jemand der geistig und körperlich noch Gesunden registriert die in den Pflegeheimen übliche manifeste oder zumindest latente Menschenverachtung. Kaum jemand wehrt sich dagegen.

Der Schwarm ist ganz Deutschland von den sogenannten einfachen Bürgern über faule korrupte Politiker, eine „Pflegemafia“-Lobby bis hin zu einer Regierung, die so tut, als gäbe es nur Außenpolitik. Vielleicht weil das privilegierte Reisen so viel Spaß macht.

Überlegen Sie bitte: Sind Menschen, die mit manipulierten falschen Glückserwartungen in Gummibooten mit dem Risiko, das eigenen Leben zu verspielen übers Meer irgendwohin flüchten wollen, wirklich ärmer dran, als unsere eigenen alten Mütter und Väter, die körperlich und seelisch unserer Fürsorge bedürfen, weil sie nur noch dem Tod entgegenwachsen und die aber mit der Duldung des Schwarmes in Pflegebatterien auf eine nachlässige Weise am Leben gehalten werden, dass sie ihrer Persönlichkeiten und aller Lebensverdienste beraubt werden?

Das ist Dekonstruktion von Menschlichkeit und Menschenwürde.

Ich bin fürs Führerprinzip

Nur Führung verhindert Unrecht. Wo keine ist, muss wieder eine werden. Das ist gutes Führerprinzip. Dass es auch immer wieder schlechte Führer gab, ändert daran nichts. Es gab gleichzeitig auch immer wieder gute Führer in der Weltgeschichte. Wir brauchen Leadership.

So also noch einmal die Frage: Sind Sie ein Frosch oder ein Adler? Die Adler gehen in Führung, sie können gar nicht anders, sobald sie ihre Brut in Gefahr sehen. Dann übernehmen Sie Verantwortung und gehen in Aktion.

 

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